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Pershing-Unglück auf Heilbronner Waldheide – was zum 40. Jahrestag geplant ist

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Am 11. Januar 1985 explodiert der Motor einer Pershing–II-Rakete der US-Armee auf der Heilbronner Waldheide. Drei US-Soldaten sterben. Zum 40. Jahrestag des Unglücks sind einige Veranstaltungen geplant. 


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Zum 40. Mal jährt sich am 11. Januar 2025 der folgenschwere Unfall an einer Pershing-II-Rakete der US-Armee auf der Heilbronner Waldheide. Drei US-Soldaten verloren ihr Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Die Stadt Heilbronn entging damals nur knapp einer Katastrophe.

Es folgten intensive Protestaktionen der Friedensbewegung und der Heilbronner Bevölkerung gegen die atomare Bedrohung. Zu diesem besonderen Anlass bieten Stadt Heilbronn, Stadtarchiv, Theater Heilbronn und die Friedensbewegung ganz unterschiedliche Veranstaltungen für die Öffentlichkeit an, wie die Pressestelle der Stadt mitteilt.


Samstag, 11. Januar: Gedenkfeier, Film-Vorführung und Expertengespräch 

Der Jahrestag beginnt am Samstag, 11. Januar, um 11 Uhr mit dem Gedenken am Gedenkstein der Waldheide mit Ansprache von Oberbürgermeister Harry Mergel. Danach führt das Stadtarchiv Gäste unter dem Titel „Geschichte vor Ort“ zu neuen Informationsstationen über die besondere Historie der Waldheide zwischen Raketenbasis und Naherholungsort. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Um 15 Uhr zeigt das Theater Heilbronn im Salon 3 im Theaterforum K3, Berliner Platz 12, den Dokumentarfilm „1983: Am atomaren Abgrund“, ein Film von Henry Chancellor, Gewinner des Grierson Award für die beste historische Dokumentation im Jahr 2008. Der Eintritt ist frei, Platzkarten gibt es nur an der Theaterkasse.

Um 19 Uhr folgt im Komödienhaus Heilbronn ein Expertengespräch des Stadtarchivs zur historischen und dokumentarischen Perspektive mit Prof. Christhard Schrenk (ehemaliger Direktor Stadtarchiv Heilbronn), Prof. Thomas Schnabel (ehemaliger Leiter Haus der Geschichte Stuttgart), Ute Kümmel (Historikerin Stadtarchiv Heilbronn) und Regine Dura (Dokumentarfilmregisseurin, Autorin). Die Moderation übernimmt Miriam Eberlein, Leiterin des Stadtarchivs Heilbronn. Der Eintritt ist frei, Platzkarten gibt es nur an der Theaterkasse.

Sonntag, 12. Januar: Zeitzeugengespräch und Podiumsdiskussion im Theater Heilbronn

Der Sonntag startet um 15 Uhr mit einem Zeitzeugengespräch im Salon 3 im Theater Heilbronn. Unter dem Titel „Die Friedensbewegung der 1980er-Jahre in Heilbronn und Mutlangen“ – werfen Wolf Theilacker (Friedensrat Heilbronn) und Volker Nick (Pressehütte Mutlangen) einen Blick zurück. Hans-Werner Kroesinger (Dokumentartheaterregisseur) moderiert das Gespräch. Der Eintritt ist frei, Platzkarten gibt es nur an der Theaterkasse.


Um 19 Uhr folgt im Komödienhaus Heilbronn die Podiumsdiskussion „Nato-Doppelbeschluss und Friedensbewegung – können wir heute aus der Krise der 1980er-Jahre lernen?“ mit dem Historiker Tim Geiger und dem Friedenspädagogen Uli Jäger. Die Moderation übernimmt der Historiker Dr. Wolfgang Niess.

Veranstalter ist das Theater Heilbronn in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung. Der Eintritt ist frei, Platzkarten sind nur an der Theaterkasse erhältlich.

Bei der Explosion der ersten Stufe einer Pershing-Rakete am 11. Januar 1985, ausgelöst durch eine elektrische Entladung, die den Raketentreibstoff entflammte, starben drei US-Soldaten, 16 wurden teilweise schwer verletzt.

Dieser Unfall und die Bestätigung, dass in direkter Nachbarschaft der Stadt Heilbronn hochgefährliche Atomraketen lagern, löste große Protestaktionen in der Bevölkerung aus mit Tausenden Teilnehmern quer durch alle Gesellschaftsschichten.

Im September 1988, mehr als drei Jahre nach dem Unfall, begann die US-Armee mit dem Abzug der Atomraketen vom Heilbronner Stützpunkt. Im April 1990 war Heilbronn atomwaffenfrei. Die Waldheide wurde renaturiert und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.  

Ausblick: Dokumentar-Theaterstück „Pershing“ im Heilbronner Theater

Das Gedenken an den Tag des Pershing-Unfalls auf der Heilbronner Waldheide nehmen die Regisseure Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger zum Ausgangspunkt für ein Recherche-Projekt. Wie kam es zur Stationierung der Pershing-II-Raketen in Heilbronn? Was wusste die Stadtpolitik darüber und warum wurde die Bevölkerung nicht über den Raketenstandort informiert? Welche Bedeutung hatten die Atomwaffen-Stationierung und das Waldheide-Unglück für Heilbronn? Und welche Spuren haben der Unfall und seine Folgen in der Heilbronner Zivilgesellschaft hinterlassen?

Das dokumentarische Theaterprojekt befragt Vorgeschichte und Auswirkungen des einschneidenden Ereignisses der Heilbronner Stadtgeschichte. So entsteht ein Theaterstück spezifisch für die Stadt Heilbronn, das die lokalen Verhältnisse mit der bundesdeutschen Wirklichkeit damals wie heute in Beziehung setzt. 

Premiere feiert das Stück am 31. Mai 2025 in der BOXX im Theater Heilbronn.

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