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Gutachten zur Begrenzung von Dönerläden: Problemzonen sind in Heilbronn nicht zu leugnen

  
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Will Heilbronn die Begrenzung von Dönerläden in der Innenstadt ernsthaft angehen, dürfen subjektive Befindlichkeiten keine Rolle spielen, findet unsere Autorin.


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Es ist nicht einfach, aber möglich: Heilbronn könnte rechtlich festlegen, welche Geschäfte sich in der Innenstadt ansiedeln dürfen und damit den weiteren Wildwuchs von Dönerläden, Nagelstudios und Barbershops einschränken. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Verwaltung entgegen ihrer bisherigen Überzeugung ein Übermaß einschränken und größere Ausdifferenzierung einfordern kann, wenn es nachvollziehbar begründet wird. Im Ergebnis würde die Innenstadt am Ende vermutlich mehr zu bieten haben und damit mehr Publikum anziehen. In diesem Wunsch sind sich sicher alle einig. Nicht aber in der Umsetzung.

Gutachten zu Dönerbuden in Heilbronn: Verwaltung kann sich nicht mehr verstecken

Mit dem Gutachten ist die Diskussion um den richtigen Weg eröffnet. Die Fraktionen müssen Farbe bekennen und die Verwaltung kann sich nicht mehr hinter dem Markt verstecken, auf den man keinen Einfluss nehmen könne. Wenn Heilbronn die sogenannte Dönerbegrenzung ernsthaft angehen will, müssen Verwaltung, Gemeinderat und Händler offen miteinander reden – und sich dabei die Schwächen der Innenstadt eingestehen.  

Wie viel Döner braucht die Stadt? Bei der Eröffnung des Haus des Döners standen die Kunden in Heilbronn jedenfalls Schlange.
Wie viel Döner braucht die Stadt? Bei der Eröffnung des Haus des Döners standen die Kunden in Heilbronn jedenfalls Schlange.  Foto: Berger, Mario

Schönfärberei hilft ebenso wenig wie Dramatisierung. Aber wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann die Problemzonen kaum leugnen, die manche Besucher abschrecken. Es darf jetzt nicht darum gehen, ein Gutachten so lange zu prüfen, bis es dem eigenen Standpunkt entspricht. Der Streit um die Innenstadt darf nicht von subjektiven Befindlichkeiten getrieben sein, sondern von dem gemeinsamen Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität.

Es geht um die Zukunft einer Stadt, die sich global vermarkten will. Da ist ein Entwicklungskonzept bitter nötig. 


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Kommentare

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Günther Knapp am 18.09.2024 12:46 Uhr

Es liegt nicht an den Betreibern und Mietern die dafür sorgen, dass die Zahl an "Döner-Imbissen" so zugenommen hat. Für wen lohnt es sich noch einen "normalen Gaststättenbetrieb oder ein Einzelhandelsgeschäft im Heilbronner Innenstadtbereich aufzumachen. Die Hackfleischspieße, die eigentlioch rein gar nichts mehr mit einem Original-Döner-Kebab zu tun haben werden sehr billig hergestellt und vor allem aus billigen Fleischerzeugnissen. Auch die sonstigen Zutaten eines Döners kosten bei der Herstellung nicht die Welt. Heraus kommt ein Produkt für das sich viele begeistern, hauptsächlich aufgrund der "Gewürze". Selbst bei billigeren "Dönern" bleibt so viel übrig, dass die Betreiber sich die hohen Miet-, Pachtkosten in der Innenstadt leisten können. Jedoch eine "Einkaufsstadt" geht durch solche Zonen wie in Heilbronn verloren. Stadtbummel für "Normalbürger" wie in früheren Zeiten dürfte so vorbei sein!

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