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„Nightwalks“
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Mehr Sicherheit für Frauen in der Dunkelheit: Was die Stadt Heilbronn tut

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Im Emsland wurden sogenannte „Nightwalks“ ins Leben gerufen. Ob das auch in Heilbronn denkbar wäre und was die Stadt für die Sicherheit von Frauen während der dunklen Jahreszeit im öffentlichen Raum tut. 


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Die Uhr ist auf Winterzeit umgestellt, abends wird es früh dunkel und bis zum 21. Dezember werden die Tage immer kürzer. Im Herbst und Winter sind viele Menschen zu Fuß im Dunkeln unterwegs – für Frauen kann das ein relevantes Sicherheitsproblem sein. 50 Prozent der Frauen fühlen sich bundesweit nachts alleine nicht sicher, sagt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Funke Mediengruppe. 

Landkreis Emsland ruft „Nightwalks“ ins Leben - Vorbild für Heilbronn?

Um dem zu begegnen, hat der Landkreis Emsland in Niedersachsen sogenannte „Nightwalks“ ins Leben gerufen. So will der Landkreis gemeinsam mit Frauen lernen, wo sie sich besonders unsicher fühlen und wie man das ändern kann. Außerdem werden die Nightwalks von einer Selbstverteidigungstrainerin begleitet, die Tipps gibt. 

Diskussionen über Unsicherheit an bestimmten Plätzen in Heilbronn gibt es immer wieder. Wäre ein ähnliches Projekt in Heilbronn denkbar?

50 Prozent der Frauen fühlen sich in Deutschland im Dunkeln nicht sicher.
50 Prozent der Frauen fühlen sich in Deutschland im Dunkeln nicht sicher.  Foto: Jonas Walzberg

Tatsächlich hat das Ordnungsamt Heilbronn am Weltmädchentag etwas Ähnliches veranstaltet: „Wir haben am Weltmädchentag eine Karte der Stadt Heilbronn gehabt, auf der Bürgerinnen mit Fähnchen markieren konnten, wo sie sich unsicher fühlen. Zudem konnten sie mit Karten ergänzen, warum sie sich an dieser Stelle unwohl fühlen“, sagt Solveig Horstmann, Leiterin des Ordnungsamtes. „Wir haben an diesem Tag ebenfalls Sicherheitsspaziergänge mit Bürgerinnen in Begleitung des Kommunalen Ordnungsdienstes angeboten, bei denen diese konkret zeigen konnten, wo sie sich warum unwohl fühlen. Diese Ergebnisse bilden die Basis für das Ordnungsamt und die Polizei.“

Heilbronner Frauenbeauftragte: „Angsträume“ in städtebaulicher Entwicklungsplanung vermeiden 

„Seit vielen Jahren ist die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum ein wichtiges Thema in Heilbronn. Es gab bereits vor vielen Jahren einen Arbeitskreis zu diesem Thema, es gab Stadtspaziergänge und Umfragen bzw. Untersuchungen zum Sicherheitsempfinden, darunter zwei repräsentative Umfragen der Leitstelle zur Gleichstellung der Frau im Rahmen des „Heilbronn-Barometer“, sowie die Heilbronner Sicherheitsbefragung aus dem Jahr 2022“, sagt Silvia Payer, Frauenbeauftragte der Stadt Heilbronn. Sogenannte Angsträume könnten auch durch die städtebauliche Planung von Gebäuden und Stadtquartieren vermieden werden, sagt Silvia Payer weiter. 

Ein zentraler Aspekt für das Sicherheitsempfinden ist das banale Problem der Dunkelheit. Hierzu sagt Thomas Feiert, Leiter des Amts für Straßenwesen, die Beleuchtungssituation in der Stadt werde durch die „sukzessive Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung kontinuierlich verbessert“. Anfang des Jahres hat im Rahmen des Lichtmasterplans eine Begehung der Innenstadt mit interessierten Bürgern stattgefunden. „Aus dieser Begehung heraus wurde eine vorgezogene LED-Umsetzung der Beleuchtung am Marktplatz umgesetzt.“

Veranstaltungsreihe in Heilbronn zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Aktuell läuft in Heilbronn eine Veranstaltungsreihe zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Dazu zählen unter anderem Veranstaltungen des Ordnungsamtes und der Polizei „Sicher unterwegs – Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“ sowie die Veranstaltung „Catcalling – auch Worte sind Belästigung“, bei der unter anderem das Online-Meldeportal catcalls@adi-hn-de vorgestellt wird. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und der Anmeldung gibt es hier.

Außerdem ist die Stadt Heilbronn Teil des Landesprojektes „nachtsam – sicheres Nachtleben“, bei dem unter anderem Mitarbeitende von Bars und Clubs zum Thema Sicherheit von Frauen sensibilisiert und geschult werden. 


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