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Neue Neckartalschule in Heilbronn-Böckingen soll auch für Klimaschutz stehen

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Im Heilbronner Stadtteil Böckingen entsteht mit der neuen Neckartalschule plus benachbarter Grünewaldschule ein Campus, der nicht nur für Bildung, sondern auch für Klimaschutz stehen soll.


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Die Bauarbeiten für den 28-Millionen-Euro-Neubau sind bereits angelaufen, auch Umleitungen im Bereich Landwehrstraße zeugen seit wenigen Tagen davon: In Böckingen entsteht ein Schulcampus, der nicht nur für Bildung, sondern auch für Klimaschutz stehen soll. Denn mit dem anstehenden Neubau der Neckartalschule baut die Stadt erstmals ein eigenes Nahwärmenetz – und setzt damit laut Baubürgermeister Andreas Ringle ein starkes Zeichen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität bis 2035.

Hintergrund: Zuvor hatte die aus Zeag und HNVG gebildete Wärmegesellschaft aus wirtschaftlichen Gründen von einer zentralen Wärmeversorgung im Quartier Grünenwaldstraße / Landwehrstraße Abstand genommen.

Wärmepumpe auf Dach soll Neckartal- und Grünewaldschule versorgen

Der Clou, so Gebäudemanager Johannes Straub: Eine zentrale Wärmepumpe auf dem Schuldach versorge neben der Neckartalschule zukünftig auch die Grünewaldschule, zwei Turnhallen und eine Kita mit regenerativer Energie – und zwar sauber, leise und effizient.

In Böckingen entsteht ein grüner Schulcampus mit Vorzeigecharakter: Mit dem Neubau der Neckartalschule plant die Stadt erstmals ein eigenes Nahwärmenetz, das nebenbei auch die Grünewaldschule, zwei Turnhallen und eine Kita klimafreundlich mitversorgen soll.
In Böckingen entsteht ein grüner Schulcampus mit Vorzeigecharakter: Mit dem Neubau der Neckartalschule plant die Stadt erstmals ein eigenes Nahwärmenetz, das nebenbei auch die Grünewaldschule, zwei Turnhallen und eine Kita klimafreundlich mitversorgen soll.  Foto: Seidel, Ralf

Mit dem Projekt rund um die Grünewaldstraße geht Heilbronn laut Straub neue Wege. Die künftige Neckartalschule werde zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben: Strom liefere eine Photovoltaikanlage, für Wärme sorge eine 190-Kilowatt-Wärmepumpe. Die Leistung reiche aus, um auch die benachbarte Grünewaldschule, zwei Turnhallen und eine Kita zu rund 65 Prozent mitzuversorgen – per Nahwärmenetz, gespeist durch Heizungswasser. 

So entstünden gleich mehrere Vorteile: Die Technik ist laut Bürgermeister Ringle unsichtbar auf dem Dach integriert, verursache keinen Lärm und lasse sich zentral warten und steuern.

Rege Ratsdebatte in Heilbronn mit kritischem Nachhaken, aber auch Zustimmung

Der Bauausschuss des Gemeinderates hat für das Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung 700.000 Euro aus städtischen Klimaschutzmitteln bewilligt und die entsprechende Entwurfsplanung auf den Weg gebracht – nicht ohne Diskussionen. Der aus Böckingen stammende CDU-Stadtrat und Fraktionsvorsitzende Thomas Randecker vermisste als gelernter Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik nähere Angaben zum Wo, Wie und zu den Kosten. Das werde sich erst am Ende der Planungen zeigen, in die man nach dem Ratsbeschluss einsteige, erklärte Ringle. „Dann können wir ja endgültig entscheiden“, gaben Herbert Burkhardt (FW) und Herbert Tabler (SPD) fast unisono etwas gereizt in Richtung Randecker zu verstehen.

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Auch Ferdi Filiz (Grüne) stellte sich ohne Einschränkung hinter die Klimaschutzmaßnahme, wobei Gottfried Friz (FDP) die Frage antippte, „wieviel Umweltschutz können wir uns überhaupt leisten?“ Ähnlich äußerte sich Thomas Pappert (AfD). Darauf Ringle: Die Maßnahme käme in jedem Fall günstiger als sieben neue Heizungen. Und Holger Kimmerle (Grüne) stellte klar: „Können wir es uns überhaupt leisten, auf Klimaschutz zu verzichten?“

Ambitioniertes Klimaziel der Stadt Heilbronn: ab 2035 treibhausgasneutral

Dass die Stadt dieses Projekt mit Tempo vorantreibt, ist laut Pressemitteilung „kein Zufall“. Heilbronn verfolge nämlich mit seinem 2023 verabschiedeten Klimaschutz-Masterplan das ambitionierte Ziel, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden – ein Ziel, das laut Rathaus „in der Region Maßstäbe setzt“. Der neue Campus in Böckingen sei eines der ersten großen Bauprojekte, das diese Ziele vollumfänglich umsetze und zeige, wie eine städtische Infrastruktur „klimafreundlich gedacht werden kann“.

Läuft alles wie geplant, dürfte der Schulcampus zur Unterrichtsaufnahme im Schuljahr 2027/28 eröffnen – als Lernort und Leuchtturmprojekt in einem.

Eine zentrale Wärmepumpe versorgt später neben der Neckartalschule auch die Grünewaldschule (im Bild), zwei Turnhallen und eine Kita mit regenerativer Energie.
Eine zentrale Wärmepumpe versorgt später neben der Neckartalschule auch die Grünewaldschule (im Bild), zwei Turnhallen und eine Kita mit regenerativer Energie.  Foto: Berger, Mario

Böckinger Landwehrstraße im Bereich der Schulen für motorisierten Verkehr gesperrt

Im Zuge des Neubaus der Neckartalschule ist die Landwehrstraße im Bereich der Neckartalschule/Grünewaldschule seit Montag, 7. April, dauerhaft für den motorisierten Verkehr gesperrt. Zunächst wird die Fläche für die Baustelleneinrichtung benötigt, später wird durch die Schließung ermöglicht, dass die beiden Schulen zu einem grünen Campus zusammenwachsen. Durch diesen wird dann ein getrennter Geh- und Radweg verlaufen. Während der Bauzeit ist die Verbindung nur für Fußgänger geöffnet, Radfahrer werden vor Ort umgeleitet. 

Infolge der Sperrung für den Kfz-Verkehr ist eine Durchfahrt von der Grünewaldstraße zur Neckargartacher Straße nicht mehr gegeben. Bis voraussichtlich Ende 2025 wird deshalb der Verkehr über die Neckartalstraße umgeleitet. Die Umleitung ist ausgeschildert. 

Als Ersatz für die wegfallende Fahrbeziehung über die Landwehrstraße ist eine neue Linksabbiegemöglichkeit von der Heidelberger Straße in die Neckargartacher Straße vorgesehen. Dazu wird voraussichtlich ab Sommer mit dem Umbau der Kreuzung B 293/Heidelberger Straße/Neckargartacher Straße begonnen.


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