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Erfolgreiches Abfallkonzept: Heilbronner Lichterfest spart tonnenweise Müll

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Mehrwegverpackungen und Mülltrennung sorgten rund um den Neckar für eine deutliche Abfallreduzierung. Das Gemeinschaftskonzept von HMG, Prezero und „Local to go“ soll auch auf dem Heilbronner Weindorf und auf dem Weihnachtsmarkt umgesetzt werden.  

Stefanie Fischer (von links), Stephan Sept, Michael Müller und Steffen Schoch vor einer Recyclingstation auf dem Lichterfest.
Stefanie Fischer (von links), Stephan Sept, Michael Müller und Steffen Schoch vor einer Recyclingstation auf dem Lichterfest.  Foto: Berger

Die Partnerschaft mit der Prezero Stiftung machte es möglich. Erstmals wurde auf dem Heilbronner Lichterfest ein Müllkonzept umgesetzt, das Müllvermeidung und Müllverwertung effizient kombinierte.

„Wir konnten über das Fest hinweg einen erheblichen Teil der Kartonagen sammeln und zusätzlich in den aufgestellten Müllbehältern Glas, Leichtverpackungen und Restmüll trennen und wiederverwerten“, schildert Stephan Sept. So seien die Müllmengen im Volumen um rund die Hälfte gesenkt worden, so der Prezero-Süd-Mitarbeiter, der für die Kundenbetreuung im Gebiet Heilbronn/Stuttgart/Ludwigsburg zuständig ist.           

Müllkonzept beim Lichterfest Heilbronn erfolgreich

Die Befürchtung, dass die Besucher gerade auf Festen nachlässiger mit dem Thema Mülltrennung umgingen, habe sich dagegen nicht erfüllt - im Gegenteil. Das lag auch an den Mülltrennungsstationen, die Prezero überall auf dem Gelände verteilt hatte. „Das Gesamtkonzept hat Früchte getragen“, betont Steffen Schoch mit Blick auf die Abfallmenge.

So fielen beim Lichterfest im Jahr 2024 rund 38 Kubikmeter Müll an, ein Jahr später waren es nur noch 24 Kubikmeter. Allerdings lag die Besucherzahl an den drei Lichterfesttagen vom 19. bis 21. Juli um gut 15.000 höher als im Jahr zuvor. Umgerechnet auf den Besucher sei die Müllmenge daher zum Vorjahr von 0,42 auf 0,24 Liter gesunken, so die HMG.        


Lichterfest Heilbronn 2025: Dienstleister mit im Boot

Zum Erfolg haben neben dem Umweltdienstleister Prezero, der seine Leistungen als Hauptsponsor quasi zum Nulltarif anbot, auch noch Partner wie „Local to go GmbH“ beigetragen. Die junge Firma aus Cleebronn hat ein Konzept für den Einsatz von Mehrweggeschirr entwickelt, das auch beim Lichterfest von den Gastronomiepartnern vor Ort eingesetzt wurde.

Geschirr und Logistik stellen die Cleebronner, die auch dafür sorgen, dass die Bowls und Becher über Nacht gereinigt und zum nächsten Einsatz wieder vor Ort sind. „Die Organisation hat hervorragend geklappt und wir hatten auch hohe Rückgabequoten von bis zu 98 Prozent“, freut sich Stefanie Fischer, Geschäftsführerin der 2021 gegründeten Firma.                             

Konzept im Aufwind

Fischer war mit Local to go auch schon beim Lichterfest in Stuttgart und auf dem Wasen im Einsatz. „Zur Zeit geht es richtig rund“, freut sich die Geschäftsführerin. Beim Heilbronner Lichterfest beteiligten sich immerhin 24 von rund 60 Ständen am Mehrwegsystem, andere nutzten ein eigenes Pfandsystem oder verwendeten Wegwerfverpackungen. Vom Mehrweggeschirr waren die drei Tage über 30.000 Einzelteile im Einsatz.

Große Unterschiede bei den anfallenden Kosten gäbe es für die Gastronomen dabei derzeit noch nicht, versichert Michael Müller, Leiter Event bei der HMG. 2025 will die HMG allerdings stärker lenkend eingreifen. „Wer sich im nächsten Jahr nicht am Mehrwegsystem beteiligt, muss pro Stand einen Mehrkostenbeitrag von 100 Euro bezahlen“, kündigt Müller an.                                 

Fortsetzung auf dem Weindorf

Damit ist auch klar, dass das Lichterfest 2026 den eingeschlagenen Weg fortsetzen wird. Mit Prezero wurde bereits eine Vereinbarung getroffen. Auch auf dem Heilbronner Weindorf und auf dem Weihnachtsmarkt sollen das Abfallmüllsystem und Mehrweggeschirr zum Einsatz kommen.

Dabei gehört auch zur Wahrheit, das für eine neutrale Müllbilanz auch die Kosten und der ökologische Fußabdruck für Spül- und Abfallsysteme, Fahrtstrecken und den Gesamteinsatz von Prezero verrechnet werden müssen. Denn ohne das Sponsoring des Umweltdienstleisters der Schwarz-Gruppe wäre das Müllkonzept nicht umsetzbar gewesen.             

Auch eine eigens entwickelte HN Event App, die über die Mülltrennung vor Ort informierte, war auf dem Lichterfest im Einsatz. Der digitale Müllscanner zeigte den Besuchern unmittelbar an, welche Tonne für die Entsorgung die richtige ist. Auf der Veranstaltung kam mit Tork Paper Circle auch der erste Recyclingservice für Papierhandtücher zum Einsatz. Dadurch wurden 70 Kilo Handtuchpapier gesammelt und recycelt, eine Rücklaufquote von rund 95 Prozent. 


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