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Hochschule Heilbronn
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Lichtblick in der Winzerkrise: Weinforum im Bildungscampus

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Studenten vom Studiengang Weinmarketing und Management stellen das 25. Weinforum an der Hochschule Heilbronn auf die Beine: eine lehrreiche Weinmesse mit Blick über den Tellerrand.

Das Führungsquartett der studentischen Genossenschaft Perspektive Wein (von links): Leoni Kleisz, Linette Tuzcuoglu, Anna Wachtstetter und Karlotta Jacobs.

Bildungscampus T-Gebäude: Studentisches Weinforum
Das Führungsquartett der studentischen Genossenschaft Perspektive Wein (von links): Leoni Kleisz, Linette Tuzcuoglu, Anna Wachtstetter und Karlotta Jacobs. Bildungscampus T-Gebäude: Studentisches Weinforum  Foto: Lina Bihr

Wein aus der Bierflasche? Für Anna Ripp ist das kein Problem. Im Gegenteil: Die 0,5-Liter-Gebinde seien schließlich Teil eines etablierten Mehrweg-Systems und "absolut nachhaltig". Nicht genug: Die Studentin hat noch eine "Grüne Weinbox" zur Hand, gefüllt mit einer Cuvée aus Piwis. "Das sind pilzwiderstandsfähige und damit umweltschonende Sorten."

Studenten aus Heilbronn als Lichtblick in schwierigen Zeiten

Auf den Markt gebracht hat die beiden Neuerungen das Staatsweingut Freiburg, gleichsam die Schwester des Staatsweingutes Weinsberg. Die beiden Vorzeige-Betriebe sind zwei von 59 Betrieben, die  jetzt beim Weinforum der Hochschule Heilbronn mit zusammen 200 Weinen vertreten waren. Anna Ripp war eine von mehreren Dutzend Studierenden, die diese Tropfen im Gebäude T des Bildungscampus-Nord an knapp 300 Besucher ausschenkten.

Es war bereits die 25. Auflage der ebenso kommunikativen wie informativen Weinmesse, die einst am Campus Sontheim ihren Anfang nahm, ab und an aber auch mitten in der Stadt gastiert hatte: von der Volkshochschule über die Städtischen Museen bis hin zur Pyramide der Kreissparkasse Heilbronn.

Heilbronner Studenten bitten Winzer um Weinspenden und Info-Material

Auf die Beine gestellt wurde das nicht nur bei Studierenden beliebte Event vom Studiengang Weinmarketing und Management. Die Studenten hatten dabei Winzer aus Deutschland und Österreich um Weinspenden und Info-Material gebeten. 

In die stimmige Tischpräsentation reihte sich auch die studentische Lehrfirma Perspektive Wein ein. In Kooperation mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) in Weinsberg kreieren, füllen und etikettieren die rührigen Mitglieder regelmäßig eigene Cuvées in Rot und Weiß.

Wie sich beim Probieren zeigte, hat jeder Jahrgang eine eigene Stilistik: abhängig natürlich von der Natur, aber auch von jeweiligen Trends und dem entsprechenden Sortenspektrum. "Beim Weindorf feierten unsere zwei Neuen Premiere", so Vorstandsmitglied Linette Tuzcuoglu. 

Weinbranche kämpft mit rückläufigen Verkäufen

Auch heimische Winzer, darunter etliche Sponsoren, nutzten die Messe zum Blick über den Glasrand. "Der 2022er von Schloss Wackerbarth ist top", ließ Siggi Mayer aus Hessigheim durchblicken, der sich selbst mit seinem Lemberger in die Württemberger Winzer-Elite einreihte.

Oliver Heinrich aus Heilbronn und Christian Hirsch aus Leingarten waren von einem Naturwein vom österreichischen Weingut Heinrich angetan. "Der reifte in 1000 Liter fassenden Amphoren", wusste Vincenz Giebe, der im Weinsberger Versuchskeller arbeitet. Über eine "absolute Rarität freuten sich Suse und Hannns-Christoph Schiefer: einen Roten Riesling vom Mittelrhein. 

Deutsche Weinbranche verfügt über innovative Nachwuchsbetriebe

Dass es in der Branche derzeit wegen rückläufigem Weinverkauf und gleichzeitig steigenden Kosten wenig Grund zur Freude gibt, wusste nicht zuletzt Professorin Ruth Fleuchaus. Doch gebe es auch viele junge Menschen, die Mut machten: Zum Beispiel Lilly Söhn, die mit ihrer Schwester vor zwei Jahren im Rheingau das Weingut Persöhnlich gegründet hat, oder Maximilian Müller aus der Pfalz, der als Weinberater unterwegs ist und beim Weinforum mit Fachwissen brillierte. 


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