Köpferstausee ohne Wasser: Einblicke in die Sanierungsarbeiten
Der Köpferstausee in Heilbronn ist derzeit ohne Wasser. Nach 20 Jahren steht eine umfassende Prüfung der Bauwerke an. Dämme, Schieber und Dichtungen werden kontrolliert. Und neue Probleme tauchen auf.
Der Köpferstausee hat kein Wasser mehr. Zwei Wochen hat es gedauert, bis das Wasser aus dem Hochwasserrückhaltebecken abgelassen war. Jetzt ist nur noch Schlamm übrig. Der Grund für die Leerung ist eine Begutachtung der Bauwerksteile. Das wird alle 20 Jahre gemacht.
Begutachtung nach 20 Jahren – Köpferstausee Heilbronn ohne Wasser
„2004 hatten wir eine umfassende Sanierung“, sagt Jakobine Biehl, Sachgebietsleiterin für Hochwasserschutz der Stadt Heilbronn. Damals wurde ein neuer Damm als Hochwasserentlastungsanlage aufgeschüttet. Außerdem ist ein Betonbauwerk entstanden, dass die Schiebeeinrichtung zur Wassermengenregulierung beherbergt. Das Hochwasserrückhaltebecken ist ungesteuert, bedeutet: der Schieber, der den Wasserausfluss regelt, ist dauerhaft 20 Zentimeter geöffnet. Je nach Füllstand ist der Wasserdruck so höher, und mehr Wasser kann austreten. Für den Köpferbach wurde eine ökologische Längsdurchleitung installiert, „damit Fische und andere Lebewesen dort gefahrlos durchkommen. Davor hatte der Bach einen Abstieg von 7,5 Metern“, so Biehl.

In diesem Jahr werden die Bauwerke das erste Mal begutachtet. „An der Schiebeeinrichtung müssen die Dichtungen auf jeden Fall ausgetauscht werden“, kann Jakobine Biehl bereits sagen. Da diese in der Zeit porös werden und undicht sein können. Außerdem wird auf alle Fälle der Schlamm abgetragen. „Der Schlamm ist inzwischen so hoch, dass er wegen der Betriebssicherheit abgetragen werden muss.“
Köpferstausee in Heilbronn: Neue Probleme bei der Begutachtung aufgetaucht
Erfreulich sei, dass dort so gut wie kein Müll zu finden war. „Am Trappensee oder im Pfühlsee haben wir auch schon Fahrräder gefunden. Aber hier im Köpfertal gibt es so gut wie keine Verschmutzung.“ Lediglich ein paar Hundespielzeuge sind aufgetaucht.
Allerdings haben sich inzwischen Nutria am Damm angesiedelt und bauen dort ihre Kanäle. „Das ist zu gefährlich“, so Biehl. Die Tiere müssten von dort vertrieben werden, da müsse gegebenenfalls ein qualifiziertes Team Lebendfallen aufstellen und die Tiere so einfangen. Das zeige sich aber erst, sobald die geologische Überprüfung stattgefunden habe. Der Biber, der seit einigen Jahren wieder im Köpfertal beheimatet ist, mache hingegen keine Probleme.

Das Wasser bekommt der Stausee aus „natürlichen Quellzutritten“ aus der Umgebung. Diese sind so zahlreich, dass der See komplett mit ihnen gefüllt werden kann. Auch während das Becken leer ist, fließt ein stetiger Wasserstrom aus der Schleuse. „Wir schätzen, dass es zwischen sechs und acht Wochen dauern wird, bis der See wieder aufgefüllt ist“, so Biehl. Sprich: Anfang Januar sind wieder rund 10.500 Kubikmeter Wasser im See. Denn die Begutachtung dauert nur einen Tag und sobald diese abgeschlossen sind, wird der See wieder aufgefüllt. Das muss auch eingehalten werden, denn zur Krötenwanderung im Februar muss der Köpferstausee wieder voll sein.
Heilbronner Köpferstausee vorerst ohne Fische – Sanierung ab Ende 2026 geplant
Während der zwei Wochen hat der Fischereiverein die vorhandenen Fische aus dem See geholt. „Es sind wenig Fische und überwiegend Karpfen“, so Biehl. Der Köpferstausee bleibt nun vorerst ohne Bewohner. „Erst, wenn wir die Sanierungen abgeschlossen haben, setzt der Fischereiverein wieder Fische in den See.“
Geplant sind die Sanierungen Ende 2026, Anfang 2027. Davor wird ein Ergebnisbericht angefertigt, auf deren Grundlage dann die Sanierungsmaßnahmen ausgeschrieben werden. Dann wird das Wasser im Köpferstausee erneut abgelassen.

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