Die Ipai Foundation wurde als gemeinnützige Gesellschaft gegründet, die die KI-Innovationsplattform IPAI (Innovationspark für Künstliche Intelligenz) ergänzt. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie gesellschaftlicher und technologischer Fortschritt rund um das Thema menschenzentrierte KI ermöglicht werden kann. Die Ipai Foundation organisierte das vierte KI-Festival im Zukunftspark Wohlgelegen zum ersten Mal. Ins Leben gerufen hatte die Veranstaltung Thomas Bornheim von der Arkadia Heilbronn als er noch bei der Programmierschule 42 Heilbronn arbeitete.
Heilbronner KI-Festival: Rund 13.500 Besucher erleben Künstliche Intelligenz hautnah
Die Ipai Foundation weckt beim vierten KI-Festival im Heilbronner Zukunftspark Wohlgelegen zwei Tage lang das Interesse Tausender Besucher.
Die Zukunft hat längst begonnen. Künstliche Intelligenz (KI) hat auf vielen Ebenen Einzug in den Alltag der Menschen gehalten. Und doch erscheint sie Laien wie ein Buch mit sieben Siegeln. Mit der vierten Auflage des Heilbronner KI-Festivals im Zukunftspark Wohlgelegen hat die Ipai Foundation alle Generationen eingeladen, ein Wochenende lang die Technik hautnah und niederschwellig zu erleben.
Oberbürgermeister Harry Mergel bekam am Samstag, 19. Juli, seine Grenzen aufgezeigt. Vom KI-gesteuerten hölzernen Torwart des VfB Stuttgart, der gnadenlos fast jeden Ball abwehrte, der aus sieben Metern auf seinen Kasten geschossen wurde. Drei Versuche hatte das Stadtoberhaupt. Ins Netz ging kein einziger Ball. „Obwohl ich im Fußball ein Schlitzohr bin“, sagte Mergel mit einem Augenzwinkern.
Heilbronner KI-Festival: VfB Stuttgart ist einer von rund 50 Ausstellern
Der Fußballbundesligist ist einer von rund 50 Ausstellern, die sich zwei Tage lang in und auf dem Gelände vor dem Ipai Space im Zukunftspark Wohlgelegen präsentierten. „Ich bin total überwältigt“, sagte Moritz Gräter, CEO der Ipai Foundation, am Sonntagnachmittag. Mit rund 13.500 Besuchern kamen noch mehr Menschen zum KI-Festival als in den vorangegangenen drei Jahren.
Ob die sprechende Mona Lisa, die KI-gesteuerte akustische Unfallschadenserkennung von Audi oder die mechanische Hand, die mit den Besuchern „Schnick, Schnack, Schnuck“ spielte: Stand an Stand reihte sich ein KI-Höhepunkt an den anderen. Darüber hinaus berichteten rund 50 sogenannte Speaker – also Redner – über vielfältige Anwendungsmöglichkeiten nicht zuletzt im medizinischen Bereich. Und sie erzählten von der Kreativität vieler Start-up-Unternehmen, die mit überschaubarer Besetzung und in kurzer Zeit jährlich zweistellige Millionenumsätze generieren.
In rund 20 interaktiven Workshops konnten die Besucher selbst aktiv werden, etwa um zu lernen, effektive Anweisungen oder Fragen an eine KI zu formulieren, um schnellstmöglich das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Datenschutztraining gehörte ebenso dazu wie ein Workshop zur kritischen Reflexion von KI-Systemen.
Humanoider Roboter Miroka ist einer der Stars auf dem Heilbronner KI-Festival
Der Star des Festivals dürfte aber der humanoide KI-gesteuerte Roboter Miroka am Eingang des Ipai Spaces gewesen sein. Vor allem für die kleinen Besucher. Der Roboter soll laut Roger Wolf von Campo Store aus Pfaffenhofen „ein außerirdisches Wesen“ sein. Die Ähnlichkeit mit einem Fuchs sei rein zufällig.
Miroka wusste fast alles über das Festival und eignete sich deshalb besonders gut als Guide mit Informationen im Eingangsbereich. Voraussichtlich Ende nächsten Jahres werde das Produkt des französischen Herstellers Enchanted Tools marktreif sein. Der Anwendungsbereich werde dann vielfältig sein. Die Kosten dürften anfangs bei rund 40 000 Euro liegen.
Diana Thim aus Neckarsulm kam gleich an beiden Tagen zum Festival. Am Sonntag stand sie mit ihrer Familie vor dem Ipai Space in der Warteschlage. Nur 300 Personen dürfen sich aus Sicherheitsgründen gleichzeitig im Gebäude aufhalten. „Es entwickelt sich etwas Großes in Heilbronn“, sagte sie. Das Festival sei wunderbar. „Es herrscht Aufbruchsstimmung.“
KI-Festival in Heilbronn: CEO Moritz Gräter zeigt sich begeistert vom Interesse der Besucher
Auch Moritz Gräter zeigte sich begeistert vom Interesse der Besucher. Die Workshops seien alle ausgebucht. Interaktive Angebote seien gut angekommen. „Ich bin beeindruckt, dass die Menschen so offen sind.“ Das Konzept, das Thema mit niederschwelligen Angeboten nicht nur den KI-Eliten zu überlassen, gehe auf, so Gräter.
Sportlich und damit klassisch analog konnten sich die Besucher ebenfalls betätigen. Unter anderem beim Beach-Volleyball, auf dem Wasser oder mit Yoga.