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Nach Römer-Funden auf künftigem Ipai-Gelände: Ausgrabungen kommen ins Museum 

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Bei Grabungen auf dem künftigen Ipai-Gelände in Heilbronn sind spektakuläre Funde zutage gekommen. Bald sollen sie in einer neuen Ausstellung zu sehen sein.


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Bei Grabungen im Gebiet Steinäcker im Norden von Heilbronn hat das Landesamt für Denkmalpflege bemerkenswerte Funde gemacht: eine 500 Meter lange römische Fernstraße, Überreste eines Straßendorfes, Tempelstrukturen und den Kopf einer Merkur-Statue. All das lag verborgen in den Erdschichten genau dort, wo künftig der Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) entstehen soll.

Römer-Funde im KI-Park sollen in Heilbronn ausgestellt werden: Zeitpunkt noch unklar 

Die Archäologin Judith Wötzel von den Städtischen Museen Heilbronn ist fasziniert von den fast 2000 Jahre alten Entdeckungen und möchte sie so bald wie möglich in Heilbronn ausstellen. 

Die Stadt und der Landkreis Heilbronn gehören zu den fundreichsten Regionen Deutschlands, so die 35-Jährige. „Hier ist viel los“, sagt sie und lacht. Schon seit jeher hätten günstige Klimabedingungen und eine hervorragende Infrastruktur Menschen in den Heilbronner Raum gebracht.

Archäologen stoßen im Heilbronner Ipai-Gelände auf römische Siedlung: Dauerausstellung im Deutschhof vergrößert sich

Wenn bei Bauarbeiten archäologische Relikte entdeckt werden, tritt das Landesamt für Denkmalpflege in Aktion. So war es auch bei den Entdeckungen auf dem künftigen Ipai-Gelände. Derzeit lagern die Funde noch im Depot des Landesamts, wo sie gesichtet, bearbeitet und teilweise restauriert werden, erklärt Wötzel. „Es gibt positive Signale, dass wir sie noch dieses Jahr erhalten.“ Einen genauen Zeitrahmen kann Wötzel nicht nennen.


Ein Teil der Funde soll dann im Rahmen der archäologische Dauerausstellung präsentiert werden, die vom Dachgeschoss ins erste Obergeschoss des Museums im Deutschhof ziehen und sich sich künftig über rund 250 Quadratmeter erstrecken wird.

Neben den Ipai-Funden werden dort auch weitere Entdeckungen der vergangenen Jahre aus der Heilbronner Region gezeigt, kündigt Wötzel an – von der Jungsteinzeit bis zur Neuzeit.

Ausgrabung auf Ipai-Gelände in Heilbronn: Repliken der Römer-Funde sollen Entdeckungen nahbar machen

Zwar dürfen die Originalfunde nicht berührt werden, doch eigens angefertigte Repliken laden zum Anfassen ein. Wie fühlt sich eine Axt aus der Steinzeit an? Wie sah ein Werkzeugkasten vor Hunderten von Jahren aus? Wie haben die Kelten ihre Kleidung hergestellt? Besucher können selbst knüpfen oder weben und so Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes begreifen.

Neben dieser Mitmachstationen seien zudem Video- und Hörstationen geplant. Im Fokus sollen Dinge oder Themen stehen, die charakteristisch für die jeweilige Zeit waren. Alles, mit dem Archäologie zu tun hat, sei vergangen, so die 35-Jährige. Ihr Anliegen ist es daher, den Betrachtern und Besuchern einen Bezug zum Alltag zu geben - hin zum Leben und dem Jetzt.

Jede neue Grabung ein neues Puzzleteil in der Geschichte der Region Heilbronn

„Mich fasziniert die Vorstellung, dass Jahrzehnte vergehen, ohne dass jemand wusste, was unter der Erde verborgen liegt“, schwärmt die Archäologin. Jede Grabung füge ein neues Puzzleteil zur Geschichte der Heilbronner Region hinzu.

Und nicht nur einzelne Funde seien spannend bei Ausgrabungen. Auch die Bodenstrukturen können Hinweise darauf geben, welche Gebäude einst an jener Stelle standen – eins von vielen Highlights in der Archäologie für die 35-Jährige.


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