ICE-Abschied naht: Heilbronn bleibt Provinzbahnhof
Ab dem 15. Dezember ist Heilbronn wieder "Regionalbahnhöfle". Die Chancen, dass der ICE hier dauerhaft fährt, stehen schlecht, meint unser Autor.
Es ist ein Stück große, weite Bahnwelt in Heilbronn, auch wenn die Verbindungen spärlich sind: Zumindest einmal am Tag fährt ein ICE von Heilbronn nach Berlin oder Innsbruck. Am Wochenende kommen weitere Züge dazu. Doch das ICE-Gastspiel neigt sich dem Ende entgegen. Die Bauarbeiten auf der Riedbahn sind der einzige Grund für Heilbronns ICE-Glück, sie werden demnächst abgeschlossen sein.
Ab dem 15. Dezember ist Heilbronn das, was er vorher war: ein Provinzbahnhof in einer der wenigen deutschen Großstädte ohne Fernverkehrsanschluss.
Die Stadt tut, was sie kann, um aus dem Intermezzo einen Dauerzustand zu machen. Firmen und Fahrgäste werden befragt. Die Auslastung der Züge über Heilbronn scheint ordentlich zu sein, glaubt man dem Ticketportal. Egal, wie positiv die Rückmeldungen sind. Es ist unwahrscheinlich, dass die Bahn ihren Schnellzug dauerhaft durchs Neckartal leitet. Entsprechend hat sich der Konzern bereits geäußert.
Heilbronn ohne ICE-Anschluss: Zumindest der Regionalverkehr muss funktionieren
Heilbronn liegt abseits der großen Linien, spätestens seit die Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim vor drei Jahrzehnten in Betrieb ging. Bei den Planungen für den Deutschland-Takt für regelmäßige Verbindungen zwischen den Zentren spielt die Stadt keine Rolle.

Eine Stadt wie Heilbronn, Zentrum einer wirtschaftsstarken Region, hätte mehr verdient als ein Regionalbahnhöfle. Die Chancen, dass sich daran etwas ändert, stehen schlecht. Deshalb muss der Fokus weiter darauf liegen, dass zumindest der Regionalverkehr funktioniert.