Bürokratie bei Bauprojekten: Ein „weiter so“ wäre eine Bankrotterklärung
Der Bürokratieabbau auf allen Ebenen lautet das Gebot der Stunde in Deutschland, sagt unser Autor.
Ich kenne niemanden, der nicht für Bürokratieabbau ist. Das Spektrum dieser Befürworter reicht vom einfachen Verwaltungsmitarbeiter bis zum Bundeskanzler. Doch abstrakt davon reden ist das eine, Bürokratieabbau umsetzen, ist etwas völlig anderes. Das zeigen einfache Verwaltungsvorgänge wie eine Baugenehmigung für einen Hotelneubau in Heilbronn-Sontheim.
Dort verzögern geforderte Umplanungen, Brandschutz-, Tiefbau-, Umwelt- und Vogelschutzfragen den Bau locker mal um eineinhalb Jahre. Dabei dürfte dieses Beispiel im deutschlandweiten Vergleich noch zu den weniger spektakulären gehören.

Behörden ist Ernst der Lage offenbar immer noch nicht bewusst
Doch das Sontheimer Zukunftsprojekt mit einem modernen Hotel, attraktiven und erschwinglichen Mietwohnungen und einem begrünten Innenhof zeigt, dass den Behörden der Ernst der Lage offenbar immer noch nicht bewusst ist. Im dramatischen wirtschaftlichen Abschwung kann es sich niemand leisten, Bauprojekte zu verzögern, mit der Folge, dass sie erheblich teurer und im schlimmsten Falle unmöglich werden.
Bevor dieses Bewusstsein nicht in den Verwaltungen ankommt, wird sich wenig ändern. Deshalb muss das Signal zu einem durchgreifenden Bürokratieabbau von der Bundes- und den Landesregierungen kommen. Durch weniger Gesetze, weniger Verordnungen und weniger Reglementierungen. Das muss sehr schnell geschehen und nach der Bundestagswahl auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Ein „weiter so“ wäre eine Bankrotterklärung im Bund, im Land und in der Region.

Stimme.de
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