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Probleme mit Streunern
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Heilbronn plant Katzenschutzverordnung: Kastration und Registrierung werden Pflicht

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Im Stadtgebiet Heilbronn greift der Tierschutzverein jährlich rund 200 streunende Katzen auf, viele davon sind krank. Eine Katzenschutzverordnung soll die Situation verbessern.


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Die Stadt Heilbronn will freilaufende Katzen und damit einher gehende gesundheitliche Probleme dieser Tiere besser in den Griff bekommen. Am Montag, 17. März, wird dem Gemeinderat eine entsprechende Katzenschutz-Verordnung vorgelegt.

Freilaufende Katzen müssen demnach von ihren Haltern beim Tierarzt kastriert werden und durch einen Mikrochip oder eine Ohrtätowierung „eindeutig und dauerhaft“ gekennzeichnet und registriert werden: Name und Anschrift des Katzenhalters müssen dabei in das Haustierregister des Vereins Tasso oder des Deutschen Tierschutzbundes (Findefix) eingetragen werden.

Heilbronn plant Katzenschutzverordnung: Was kostet eigentlich eine Kastration von Katzen und Katern?

Unter bestimmten Umständen kann man davon aber befreit werden. Ärmere Mitbürger können von der Stadt einen Zuschuss bekommen. Für einen Kater liegen die Kosten für die Kastration bei 190 Euro, für eine Katze bei 250 Euro, wobei darin in der Regel Kosten für Verbandsmaterial und die Kennzeichnung nicht enthalten sind.

Die Verordnung sieht auch vor, dass Streuner von Ordnungshütern oder von der Stadt beauftragten Personen eingefangen – und auf Kosten der Halter zum Tierarzt gebracht werden können.

Geplante Katzenschutzverordnung in Heilbronn: Vor allem Straßenkatzen haben oft gesundheitliche Probleme

Hintergrund: Vor allem Straßenkatzen leiden oft unter Schmerzen, Krankheiten, Verletzungen, Unterernährung und erhöhter Welpensterblichkeit, heißt es in der Ratsvorlage, die sich auf Untersuchungen des Tierschutzvereins Heilbronn stützt. Demnach hat der Verein im Jahr 2021 genau 262 wilde Katzen aufgegriffen und von einem amtlichen Tierarzt untersuchen lassen. 2022 waren es 178 und 2023 genau 208.

Im gesamten Heilbronner Stadtgebiet greift der Tierschutzverein jährlich rund 200 streunende Katzen auf, viele davon sind krank. Foto: Soeren Stache/dpa
Im gesamten Heilbronner Stadtgebiet greift der Tierschutzverein jährlich rund 200 streunende Katzen auf, viele davon sind krank. Foto: Soeren Stache/dpa  Foto: Soeren Stache

Die Hälfte der Tiere zeigte Krankheitssymptome, 30 Prozent waren in einem schlechten Allgemeinzustand, 20 Prozent hatten schlimme Leiden, auch weil sie sich wild vermehren und es zu Inzucht kommt. Im Schnitt wird eine Katze zwei Mal im Jahr trächtig mit etwa fünf Jungen, die nach einem halben Jahr geschlechtsreif werden und sich dann weiter vermehren. 

Nur knapp 60 von über 1000 Gemeinden in Baden-Württemberg haben eine Katzenschutzverordnung

Der Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung verfolge schon länger die Strategie „Einfangen, Kastrieren und, sofern möglich, Freisetzen oder Vermitteln“, wobei die Stadt solche Aktionen finanziell unterstützt. Zudem habe eine entsprechende Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit bewirkt, dass Halter sich vermehrt zur Kastration ihrer Tiere entschließen konnten.

Gleichwohl sei die Zahl der Fundkatzen auf hohem Niveau geblieben, bei rund 200 pro Jahr. Mit der neuen Katzenschutzverordnung hofft man nun auf Besserung, so wie das auf Basis eines Landesgesetzes von 2013 inzwischen bei 56 von über 1000 Gemeinden in Baden-Württemberg der Fall sei, darunter beispielsweise auch Möckmühl, Weinsberg, Mosbach oder etwa Bad Mergentheim.

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