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Heilbronn erlebt ein Weindorf-Wochenende wie aus dem Bilderbuch

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Über 110.000 Besucher in den ersten vier Festtagen und Umsätze wie einst zur Buga-Zeit: Das Heilbronner Weindorf erlebt ein Auftakt-Wochenende wie aus dem Bilderbuch.


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Das 53. Heilbronner Weindorf erlebte in den ersten vier Festtagen einen Traumstart. Die meisten der bis Sonntagabend 110.000 Besucher, die laut Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch ums Rathaus schlenderten, ließen sich die Stimmung weder von Sicherheitsfragen, Staus oder der Schieflage im Weinbau trüben.

Die Polizei spricht von einem „ausgesprochen friedlichen Verlauf“. Kleine Ausnahmen: Eine aggressive Frau, die sich entkleidete, wurde vom Festgelände verwiesen, ebenso einzelne Betrunkene. Die Johanniter mussten sich samstags vor allem um Menschen mit Kreislaufproblemen kümmern.

Heilbronner Weindorf: Beim Amalienhof waren am Samstagabend nahezu alle Gläser vergriffen

Im Reigen der 40 Winzer und 19 Gastro-Anbieter trifft man – bis zum Finale am Samstag – auf bekannte und neue Gesichter. Manche sprachen gar von den umsatzstärksten Tagen seit der Buga 2019. Sandra Böhringer vom Amalienhof und Jonathan Hengerer vom Weingut Kistenmacher-Hengerer freuen sich in ihrem selbst gefertigten Holzhaus über den großen Zulauf.

„Am Samstagabend waren nahezu alle Gläser vergriffen. Auch der Rote lief besser als erwartet“, berichtet Sandra Böhringer, die wegen der Bühnenmusik nicht immer gut zu verstehen ist. Die laute Radio-Ton-Lounge im Innenhof scheint derweil zumindest bei jungen Leuten anzukommen.


Neuer moderner WG-Stand für rund 35.000 Euro auf dem Heilbronner Weindorf

Links der Bühne sticht ein neuer Stand der Genossenschaftskellerei ins Auge, in dem die WG die getrennten Häuschen aus Heilbronn und Weinsberg zusammengefasst hat. „Auch aus Kostengründen“, so Geschäftsführer Daniel Drautz, schließlich sei man noch mit drei weiteren Ständen vertreten, dem frisch sanierten Erlenbacher, dem Grantschener und dem Fleiner.

„Den neuen haben wir von Holzbau Baier aus Untergruppenbach bauen lassen.“ Kostenpunkt? „Rund 35 000 Euro plus Kühlschränke für maximal 5000 Euro“, erklärt Drautz.

Stimme-Abonnenten freuen sich über Gutschein-Gewinne auf dem Heilbronner Weindorf

Stimme-Gewinner Kevin Dursun, der mit „A weng Gutes“ am Kieselmarkt die Lücke schließt, die Hanne und Uschi Schröter gerissen hatten, setzt auf einen mit Holzlatten verkleideten Küchencontainer. „Den hat er von uns, der stand früher auf der Buga“, berichtet Erwin Gollerthan und spricht damit auch für seinen Gastro-Partner Marcel Küffner, mit dem er den „Weingarten“ mit Heilbronner-Stimme-Laube an der Lohtorstraße betreibt. Dort kamen am Samstagabend nach einem Gewinnspiel zehn Stimme-Abonnenten mit jeweils sieben Gästen auf ihre Kosten: bei schwäbischen Speisen und Württemberger Wein.

Stimme-Leser lösen bei Gollerthan in der Stimme-Laube in der Lohtorstraße Gewinn-Gutscheine ein.
Stimme-Leser lösen bei Gollerthan in der Stimme-Laube in der Lohtorstraße Gewinn-Gutscheine ein.  Foto: Lina Bihr

Nicht alle Neueinsteiger haben stilvolle Stände zu bieten. Vor allem am Westende der Lohtorstraße fällt der sonst so hohe gestalterische Anspruch ab. Anders am Ostende der Lohtorstraße, wo die „Neckarpiraten“ vom Hafenmarkt weg „an den Puls des Festes“ rückten, so Platzmeister Michael Müller. Insgesamt habe man auch mit Grünelementen der Sommerzone „mehr Aufenthaltsqualität geschaffen“. Das sieht Jürgen Willy nicht ganz so. „Uns ist es hier zu eng.“ Gleichwohl wird er mitten im Getümmel nicht müde zu erklären, wie er seine Kellerei mit der Familie „fit für die Zukunft“ hält.

Heilbronner Weindorf: Wengerter sehen auch das Positive und wollen nicht nur jammern

Um die Ecke freuen sich ein ehemaliger und der neue Geschäftsführer des Weinkonvent Dürrenzimmern – Werner Weidenmann und Eberhard Wolf –, dass der Lemberger-Weißherbst nach wie vor wie geschnitten Brot läuft. „Wir sollten auch das Positive sehen“, unterstreichen Daniel Drautz und Björn Heinrich, die von sehr guten Kundengesprächen berichten, während der Wirtschaftsinformatiker David Blank um die Ecke einer Besucherin seinen neuen KI-Sommelier erklärt.

Auch Genossenschaftswengerter Mathias Haag, der sich mit seiner Wein-Cocktail-Bar „Rollender Robert“ ein zweites Standbein aufgebaut hat, will sich nicht lange mit der Krise im Weinbau aufhalten, sondern lieber von den Potenzialen der Weinkultur und des Weinjahrgangs 2025 reden. Man ist sich einig: „Der wird super!“

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