Heilbronn erfindet sich am Neckar neu – und darf die City nicht vergessen
Das Leben am Neckar floriert. Hoffentlich springt der Funke vom Fluss und vom Campus-Ausbau auch auf die Heilbronner City über, meint unser Autor.
Es ist das alte Lied – und gewissermaßen auch das alte Leid: Die Heilbronner Innenstadt, vornehmlich die Fußgängerzonen, Seitengassen und Hinterhöfe, geben im Alltag ein trauriges Bild ab. Doch schon einige Schritte weiter, auf der Neckarmeile, im Bildungscampus, im Neckarbogen blüht das Leben, städtebaulich, atmosphärisch, vom Publikum her. Zum Wochenende hin war das beim Heilbronner Lichterfest besonders deutlich zu spüren und zu sehen.
Heilbronner Lichterfest voller Erfolg: Erste Stimmen wollen Verlängerung
Schon werden Stimmen laut, warum man denn dieses Fest, das Heilbronn ähnlich wie das Weindorf für wenige Tage regelrecht verzaubert, nicht verlängern könnte.
Nun. Erstens verlöre es dadurch wohl seinen Reiz, zweitens würden die eh schon strapazierten Nerven vieler Anwohner da nicht mitspielen.
Heilbronner Lichterfest: City muss vom Aufwind am Neckar profitieren
Die grundsätzliche Frage dahinter lautet eher: Wie lässt sich dieses Lichterfest-Feeling verstetigen, wie kann Heilbronn insgesamt von diesem bisher leider nur zeitweiligen und punktuellen Flair einer lebendigen, jungen, weltoffenen Stadt am Fluss profitieren? Mehr noch: Wie kann der Funke von Neckarmeile, Weinpavillon, Experimenta, Bildungscampus und Neckarbogen auf die Innenstadt überspringen?
Das Konzept der beiden Campus-Erweiterungen beim Mediamarkt und am Stadtbad Soleo zielt tatsächlich auf eine Öffnung zum städtischen Leben und zum Neckar hin ab. Bleibt zu hoffen, dass von dieser fulminanten Städtebau- und Bildungsoffensive nicht nur der neue Hochschul-Stadtteil profitiert, sondern über kurz oder lang auch das eigentliche Herz der Stadt Heilbronn – und seiner Bewohner.

 
                             
           
    
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