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Fanfeiern auf Straßen
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Keine EM-Autokorso-Strecke: Warum die Heilbronner Allee gesperrt wird

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Die Allee in Heilbronn steht Fußballfans nach Spielen der EM 2024 nicht als Autokorso-Strecke zur Verfügung – zumindest größtenteils. Das steckt dahinter.

Autokorso-Teilnehmer waren nach dem Sieg der DFB-Elf gegen Schottland im Bereich Mannheimer/Weinsberger Straße unterwegs.
Autokorso-Teilnehmer waren nach dem Sieg der DFB-Elf gegen Schottland im Bereich Mannheimer/Weinsberger Straße unterwegs.  Foto: Berger, Mario

Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Fußball-Europameisterschaft bei Fans oft den Wunsch weckt, mit einem Autokorso den Sieg der eigenen Mannschaft zu feiern, sind Fußgänger verstärkt Gefahren ausgesetzt und Polizisten in Alarmbereitschaft.

Die Stadt Heilbronn entscheidet deswegen in enger Absprache mit der Polizei, wann und wo bei Veranstaltungen oder auch wegen Autokorsos nach Spielen der EM 2024 Straßen abgesperrt werden. So bereits am Freitagabend auf der Allee geschehen, nachdem Deutschland gegen Schottland mit 5:1 gewonnen hatte.

Kein Autokorso auf der Heilbronner Allee? 

Die Allee zu sperren, habe sich in der Vergangenheit bewährt, erklärt Frank Belz, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Heilbronn. Zum einen zur Aufrechterhaltung des ÖPNV, insbesondere im Bereich der Einmündung zur Kaiserstraße, und zum anderen zum Schutz von Fußgängern, die auf der Allee unterwegs seien. 

Wann die Allee explizit gesperrt wird, sei nicht im Vorhinein festgelegt. „Die Sperrung wird lagebedingt erfolgen.“ Die Polizei habe den Spielplan der EM und auch den Ausgang der Partien im Blick, um rechtzeitig agieren zu können. „Die Sicherheit der Fußgänger hat oberste Priorität“, betont Belz. "Sobald es zu einer Vermischung zwischen Personen und Fahrzeugen kommt, wird es gefährlich und wir unterbinden die Autokorsos.“

Polizei sieht sich bei Autokorsos "nicht als Spielverderber, sondern als eine Art Schiedsrichter"

Auch weitere Themen wie beispielsweise Lärmschutz spielen laut dem Kriminalhauptkommissar eine wichtige Rolle. „Die Polizei Heilbronn sieht sich hier nicht als Spielverderber, sondern als eine Art Schiedsrichter.“ Für die Autofahrer gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung wie sonst auch: „Eine rote Ampel bleibt eine rote Ampel.“ Unnötiger Lärm müsse vermieden werden. Und auch Alkohol verliere nach einem gewonnenen Spiel nicht seine Wirkung und „hat im Straßenverkehr nichts zu suchen“.

Eine ähnliche Rückmeldung gibt es aus dem Heilbronner Rathaus. „Dass die Freude nach einem gewonnenen Fußballspiel groß ist, ist nachvollziehbar“, sagt die Leiterin der Pressestelle, Suse Bucher-Pinell. „Allerdings müssen auch beim Feiern und bei Autokorsos die Verkehrssicherheit und die Beachtung der Straßenverkehrsordnung an erster Stelle stehen. Auch die Interessen der Anwohner gilt es zu berücksichtigen.“

Polizei-Rat zu Autokorsos: "Gesunder Menschenverstand hilft immer"

Bereits in der Vorwocheinformierte die Polizei Heilbronn potenzielle Korso-Teilnehmerund bat sie unter anderem darum, auf das Sitzen auf Fahrzeugdächern sowie auf das Stehen in Fahrzeugen wie Cabrios oder das Hinauslehnen des Körpers aus Seitenfenstern zu verzichten.

Derartige Verstöße ziehen in der Regel auch Verwarnungs- oder Bußgelder nach sich. Auch das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände wird die Polizei wenn nötig unterbinden. „Gesunder Menschenverstand hilft immer, auch wenn man die Regeln nicht alle auswendig weiß“, sagt Frank Belz.

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