Haftstrafen wegen Drogenhandel und Geiselnahme in Heilbronn – Urteile rechtskräftig
Zwei Männer wurden wegen Drogenhandels und Geiselnahme in einer Heilbronner Shisha-Bar zu hohen Haftstrafen verurteilt. Das Urteil steht nun fest, weil einer der Verurteilten seine Revision zurückgezogen hat.
Das Urteil im Verfahren um umfangreichen Drogenhandel und eine mutmaßliche Geiselnahme in einer Heilbronner Shisha-Bar ist nun rechtskräftig. Der Angeklagte P., der zunächst Revision eingelegt hatte, hat das Rechtsmittel inzwischen zurückgenommen. Das teilte das Landgericht Heilbronn auf Anfrage mit.
Landgericht Heilbronn verhängt mehrjährige Haftstrafen wegen Drogenhandel und Geiselnahme
Das Gericht verhängte gegen den Angeklagten P. eine Gesamtfreiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten, unter anderem wegen Geiselnahme, mehrfachen Handeltreibens mit Kokain in nicht geringer Menge sowie wegen des unerlaubten Umgangs mit einer Kriegswaffe und weiteren Waffendelikten.

Der Mitangeklagte A. erhielt sechs Jahre und sechs Monate Haft. Er wurde ebenfalls wegen Geiselnahme und mehrfachen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verurteilt.
Kokainhandel, Waffenbesitz, Geständnis: So lief der Heilbronner Prozess ab
Der Prozess hatte ursprünglich umfangreicher ausgesehen. Beide Angeklagten legten jedoch zeitnah ein umfassendes Geständnis ab. Die Kammer hatte zuvor ihre vorläufige Einschätzung zur Beweislage abgegeben, informiert die Pressesprecherin des Landgerichts, Stefanie Morgenstern. Dadurch wurde die Beweisaufnahme stark verkürzt und beschränkte sich noch auf die polizeiliche Hauptsachbearbeiterin sowie den Leiter der verdeckten Ermittlungen.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatten die Männer über Monate hinweg mit Kokain gehandelt, insgesamt mehreren Kilogramm. Ein Großteil der Ware soll aus den Niederlanden gekommen sein. Bei einem der Angeklagten kamen weitere schwere Vorwürfe hinzu: Er soll mehrfach Waffen und Munition besessen, mitgeführt oder unerlaubt gelagert haben.
Die Vorwürfe zur mutmaßlichen Geiselnahme in Heilbronner Shisha-Bar
Besonders brisant war der Vorwurf einer Geiselnahme: Die Männer sollen einen Bekannten in einer Shisha-Bar festgehalten und mit dem Tod bedroht haben. Sie fürchteten, der Mann könne verdeckt für die Polizei arbeiten.
Um Druck aufzubauen, soll die Situation bewusst eskaliert worden sein: wiederholtes Ausschalten der Beleuchtung, Drohungen mit einem Kopfschuss, eine geladene Waffe, ein abgenommenes Handy. Der Mann sollte anschließend sogar zu seiner Freundin fahren, damit die Angeklagten seine Angaben überprüfen konnten.
Mit der Rücknahme der Revision ist das Urteil nun rechtskräftig.

Stimme.de
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