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Heilbronn als Umwelthauptstadt 2027: Bürger sehen viel Potenzial nach oben

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Heilbronn ist Green Capital 2027 – doch was halten die Bürger wirklich von der Auszeichnung? Eine Umfrage zeigt Lob, Kritik und konkrete Wünsche an die Stadtverwaltung.

von Stefanie Pfäffle

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Am 2. Oktober wurde Heilbronn von der Europäischen Kommission zur Green Capital, also zur Umwelthauptstadt, 2027 gekürt. Damals jubelten zahlreiche Menschen bei der Live-Übertragung auf dem Marktplatz. Übernächstes Jahr soll es zahlreiche Veranstaltungen geben, um das Thema auch der breiten Bevölkerung zu vermitteln. Doch wie sieht es aktuell aus? Sagt den Leuten das Stichwort „Green Capital“ überhaupt etwas? Wie finden sie die Auszeichnung, welches Lob und welche Kritik, welche Anregungen haben sie zum Thema Klimaschutz an die Verwaltung? Eine Umfrage soll es zeigen.

Begeisterung über den Heilbronner Titelgewinn Green Capital

Beatrix Schneider kennt den Begriff, weiß aber nicht so richtig, was er bedeutet. „Es klingt aber gut und ich hoffe einfach, dass sie was draus machen, zum Beispiel bei der Fahrradinfrastruktur“, meint die Frankenbacherin. Auch in Sachen Hitzemanagement sieht die 56-Jährige noch viel Potenzial, denn die Sommer in der Stadt seien schon brutal. „Die Stadt gibt sich Mühe, hat das auf dem Schirm, aber es ist noch ausbaufähig.“

Begeistert jubeln die Menschen auf dem Marktplatz bei der Verkündung, als Heilbronn zum Green Capital 2027 gekürt wird.
Begeistert jubeln die Menschen auf dem Marktplatz bei der Verkündung, als Heilbronn zum Green Capital 2027 gekürt wird.  Foto: Pfäffle, Stefanie

Angelika Schmid ist begeistert von dem Titelgewinn. „Ich finde es voll cool, dass die Stadt sich das auf die Fahnen schreibt, denn das ist auch dringend notwendig“, findet die Neckargartacherin. Deswegen hoffe sie, dass die Veränderungen auch sichtbar werden. Besonders liegt ihr dabei Fassadenbegrünung an städtischen Gebäuden am Herzen, da gebe es leider noch fast gar nichts. Positiv sieht sie die Sommerzonen oder auch den Sprühnebel bei der Experimenta. „Da könnte es vielleicht noch mehr Orte geben“, überlegt die 57-Jährige. Definitiv regt sie die Stadtverwaltung an, mehr positive Nachrichten über das, was schon gemacht wird, zu verbreiten.

Umwelthauptstadt Heilbronn: 29-Jährige sieht bei Infrastruktur noch Luft nach oben

Katja Ermer weiß über den Titel eigentlich nur, dass Heilbronn gewonnen hat. „Und ich hatte mich gefragt, wieso, weil so grün finde ich die Stadt an manchen Stellen nicht“, gibt die 29-Jährige zu, die viel mit dem Fahrrad unterwegs ist und bei der Infrastruktur noch Luft nach oben sieht. Auch bei mehr Sprühnebel wie an der Experimenta wäre die Heilbronnerin dabei.

Florian Denzinger weiß um den Zuschuss, den Heilbronn bekommt, um die Infrastruktur grüner und lebenswerter zu machen. „Ich frage mich nur, was sie damit umsetzen wollen, was nicht auch schon ohne das Geld möglich wäre“, überlegt der 41-Jährige. Die Sommerzonen seien dafür etwas schwach, aber der Heilbronner ist ein Fan der Klimawäldchen. „Die Verwaltungsgebäude könnten viel mehr erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Solarthermie nutzen“, regt Denzinger an. Heilbronn habe immer noch zu viel Asphaltierung, findet er und nennt als Beispiel das neue Landratsamtsgebäude, bei dem es nicht mehr als zwei kleine Grünstreifen gebe. Auch auf dem Max-Beermann-Platz fehlt ihm Beschattung oder ein Wasserspiel für die Aufenthaltsqualität. Lobenswert seien dagegen die neuen Trinkbrunnen wie auf dem Kiliansplatz. „Die sehe ich oft stark frequentiert, auch für Vierbeiner.“

Heilbronn ist Green Capital 2027 – doch was halten die Bürger wirklich von der Auszeichnung?
Heilbronn ist Green Capital 2027 – doch was halten die Bürger wirklich von der Auszeichnung?  Foto: Archiv/Veigel

Green Capital Heilbronn: In der Stadt wird noch zu viel zubetoniert, meinen Bürger

Beate Rampf-Präg weiß, dass es bei der Auszeichnung um die grünen Zukunftspläne geht. „Ich finde den Gewinn aber bedenklich, da es ein paar Sachen gibt, die dem entgegensprechen“, kritisiert die 69-Jährige. So erlaube es die Bauordnung in manchen Stadtbereichen immer noch, alles zuzubetonieren, ohne dass auch nur ein Tropfen Wasser abgeleitet wird. Außerdem gebe es keine Biotonnenpflicht, wenn man angeblich einen Kompost besitzt. Positiv sieht die Heilbronnerin die Anstrengungen, öffentliche Gebäude mit mehr Grün oder PV-Anlagen auszustatten. „Ich finde es gut, dass sie was machen wollen, je mehr, desto besser, für und alle.“


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