Sieg im Finale: Heilbronn wird Europas Umwelthauptstadt 2027
Jubel bei der Delegation in Vilnius: Heilbronn ist am Donnerstagabend in Litauen zur European Green Capital 2027 gekürt worden. Die Jury würdigte die Anstrengungen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In zwei Jahren soll es zahlreiche Veranstaltungen geben.
Bereits im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nachdem Heilbronn noch dem portugiesischen Guimarães den Titel für 2026 hatte überlassen müssen, hat es diesmal für den Sieg gereicht. Heilbronn behauptete sich im Finale gegen die Konkurrenten aus Ungarn und Österreich, Debrecen und Klagenfurt.
Heilbronn wird Green Capital Award: Enges Rennen im Finale
Für Heilbronn bedeutet das zunächst: ein Preisgeld von 600.000 Euro, deutlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit für Umweltthemen und viel Arbeit bei der Vorbereitung des Titeljahres, das von zahlreichen Veranstaltungen geprägt sein soll. Details will die Stadt bei einer Pressekonferenz an diesem Samstag bekannt geben.
Das Rennen des Finalisten-Trios galt bis zuletzt als offen. Heilbronn hatte es vor allem mit Konzepten zur Verbesserung der Luftqualität, der Lärmreduzierung und zum Wassermanagement ins Finale geschafft. Die Kommission würdigte auch das umfassende Mobilitätskonzept auf dem Weg ins Finale. Zuletzt setzte die Stadt auf die Kampagne „Heilbronn now“.
Debrecen galt vor dem Finale als leicht favorisiert. Die 200.000-Einwohner-Stadt im Osten Ungarns erreicht laut EU-Kommission die Top-Werte beim Thema Nachhaltigkeit und punktet unter anderem bei Artenvielfalt, Grünflächen und Recycling-Konzepten. Klagenfurt stach mit nachhaltigen Heizideen hervor. Die Österreicher warfen außerdem die Förderung von Elektro-Lastenrädern in die Waagschale.
Green Capital Award: Heilbronner Bewerbung brachte auch spöttische Kommentare
Durchgesetzt hat sich Heilbronn, das seit Monaten auch viel Kritik für die Bewerbung einstecken musste. Vor allem in sozialen Netzwerken gab es spöttische Bemerkungen. Zum Teil beruht das auf einem Missverständnis in der Wahrnehmung des Preises, mit dem die Europäische Kommission nicht die Stadt mit den meisten Parks, Bäumen und innerstädtischen Wasserlandschaften fördert.

Vielmehr geht es um überzeugende Konzepte, mit denen Städte in der Transformation es schaffen, wirtschaftlichen Erfolg mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Heilbronn ist erst der dritte deutsche Titelträger nach Hamburg 2010 und Essen 2017. In der Ruhrmetropole hat der Wettbewerbserfolg seinerzeit dazu beigetragen, das Image der grauen Industriestadt loszuwerden.