Gleich zwei Schülerfirmen der Josef-Schwarz-Schule sind deutschlandweit top
Die Schüler fit machen für das, was nach dem Abschluss kommt: Für die Josef-Schwarz-Schule gehört hier auch der Bereich Wirtschaft dazu. Dass die Schule erfolgreich ist, belegen zwei Schülerfirmen. Das steckt dahinter.

Mit essbaren Algenbechern erhält die Schülerfirma Alga-Sprint von Zwölftklässlern der Josef-Schwarz-Schule aus Heilbronn beim Bundesfinale „Jugend gründet“ einen Sonderpreis Chemie-Innovation und fliegt nach New York. Elftklässler derselben Schule haben in ihrer Firma Re-Loopt nachhaltige Taschen aus recycelten Hygiene- und Kosmetikverpackungen hergestellt. Als beste Schülerfirma aus Baden-Württemberg hat es diese Gruppe ins Bundesfinale des Junior-Wettbewerbs geschafft – unter die ersten drei kamen sie nicht, sondern auf Platz vier wie alle Finalisten.
Die Josef-Schwarz-Schule sieht sich auf ihrem Weg bestätigt. Ihr Schwerpunkt liegt auf Wirtschaft – und damit fühlt sie sich ihrem Namensgeber sowie dessen erfolgreichen Sohn Dieter Schwarz verpflichtet, wie Ruben Ebert betont. Ruben Ebert leitet das College, also die Klassenstufe 11 bis 13.
Erfolgreiche Schülerfirma der Josef-Schwarz-Schule: Holprig ging es für Re-Loopt los
Paul und Mara von Re-Loopt können sich noch gut an den schweren Beginn ihrer Schülerfirma erinnern. Holprig sei es losgegangen, erzählt Mara. Kommunikation in der Gruppe und zwischen den Teams habe es nicht gegeben. Marketing, Verkauf und Vertrieb liefen nebeneinander her. „Wir haben vergessen, dass die Bereiche ineinandergreifen“, erzählt sie. Als das geklärt war, hat es funktioniert.
Das Produkt fand gleich beim ersten Verkauf an der Schule reißenden Absatz. Mit zwei Verkaufstagen hatte die Schülerfirma gerechnet, an denen sie ihre nachhaltigen Taschen loswerden wollte. „In zehn Minuten war alles weg“, erzählt sie.
In der Schülerfirma lernen sich Jugendliche ganz anders kennen
Paul leitete die Firma, war deshalb als erster Ansprechpartner in vielen Themen gefragt. „Das war eine coole Erfahrung.“ Auch für die Zukunft hat er einiges gelernt, beispielsweise wie man in Teams arbeitet. Zudem lernten sich die neun Jugendlichen untereinander ganz neu kennen und merkten, wo verborgene Stärken der anderen liegen.
Schon in Klasse 7 geht es mit Wirtschaft an der Schwarz-Schule los, die Schülerfirma in Klasse elf ist gesetzt. Die Verantwortlichen legen einen Wert darauf, dass sich die Jugendlichen mit anderen messen. „Wirtschaft ist Wettbewerb“, sagt Ruben Ebert.
Schüler lernen die Praxis kennen
Vor allem tauschen die Jugendlichen hier Theorie mit Praxis. Wie viel Arbeit steckt denn wirklich im Marketing? Im Unterricht allein bekommt man hier keinen richtigen Eindruck, sondern erst in der Arbeit. „Es ist gar nicht so simpel“, erzählt Mara von den unzähligen Stunden, die die Jugendlichen zusammensaßen. „Man muss viel reinstecken.“
Nach der Schülerfirma in Klasse 11 können die Jugendlichen mit dem Schwerpunkt Wirtschaft in Klasse 12 noch einmal an einem Wettbewerb teilnehmen und so Punkte fürs Abitur sammeln – so wie eben Alga-Sprint es dieses Jahr erfolgreich gemacht hat. Die Schule setze auf Unternehmertum, sagt Lehrer Ralph Potsch. „Es baut aufeinander auf.“
Zwei Schülerfirmen sind auf Bundesebene vorn. Stolz darauf ist Marius Weinkauf, der die gesamte Josef-Schwarz-Schule leitet. „Wir geben aber nur den Rahmen, das ist die Arbeit der Lehrer und der Erfolg der wirtschaftsinteressierten Schüler.“

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