Essbare Algenbecher: Heilbronner Schüler wollen Sportevents nachhaltiger gestalten
Sie experimentieren seit Jahren – jetzt präsentieren zwei Schüler ihre essbaren Algenbecher bei einem Pitch Event in München. Ihr Ziel: Plastikmüll bei Sportevents endgültig verbannen.

Plastikmüll auf Wiesen und Gehwegen nach Sportveranstaltungen – ein Bild, das Maximilian Schmidt (18) und Nico Wittmann (17) von der Josef-Schwarz-Schule aus Heilbronn nicht mehr hinnehmen wollten. Während ihrer Teilnahme am Trollinger Marathon – sie liefen die 10-Kilometer-Strecke – fiel ihnen auf, wie viele Plastikbecher achtlos auf Straßen und Wiesen landen.
Ihre Lösung: essbare Algenbecher. Mit dieser innovativen Idee treten sie nun beim Pitch-Event von „Jugend gründet“ am 21. März in München an, um ihre Vision einer nachhaltigeren Zukunft weiter voranzutreiben. „Wir waren schon immer sehr umweltorientiert. Es liegt uns am Herzen, Plastik zu vermeiden“, sagen die beiden Schüler.
Heilbronner Schüler präsentieren Lösung gegen Plastikmüll bei Sportevents
Der Weg zur Entwicklung des Algenbechers startete in der neunten Klasse und war geprägt von Experimentierfreude und Ausdauer. Die Grundzutaten: Algenpulver, Proteinpulver und Wasser. Diese werden erhitzt, in Form gegossen und anschließend abgekühlt, erklären die beiden Jungunternehmer.
Das Besondere an der Rezeptur ist, dass die Becher über längere Zeit hinweg kühl bleiben. Auch an Kühlpads haben die Schüler deswegen schon getüftelt.
Bereits 2022 stellten sie ihr nachhaltiges Konzept beim International Science Congress in Spanien vor und gewannen den ersten Platz. Damals lag der Fokus jedoch noch auf der allgemeinen Nachhaltigkeit, nicht auf der Essbarkeit der Becher.
Drei Minuten Zeit, um Jury in München zu überzeugen
Beim bevorstehenden Pitch Event, das von der IHK für München und Oberbayern ausgerichtet wird, stehen sie mit zehn weiteren Schülerteams auf der Bühne. Jedes Team hat drei Minuten Zeit, um die Jury von seiner Idee zu überzeugen, gefolgt von einer dreiminütigen Fragerunde.

Dann sind nicht nur innovative Ansätze gefragt, sondern auch Präsentationstalent und perfektes Timing. Deswegen wird derzeit noch viel geübt, auch teilweise mit Lehrern, um Feedback zu bekommen, geben Maximilian Schmidt und Nico Wittmann Einblick in ihre Vorbereitungen.
Lehrer ist stolz: Zwölftklässler bringen „Unternehmergeist in die Schulen“
Unterstützt werden die Zwölftklässler von Wirtschaftslehrer Ralph Potsch, der ihr Projekt begleitet. „Sie sind ein perfektes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, Unternehmergeist in die Schulen zu bringen“, sagt er begeistert.
Die Idee entstand erstmals in der neunten Klasse im Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung und werde seither stetig weiterentwickelt. Das Fach sei eine super Möglichkeit, eigene Ideen wachsen und reifen lassen. Unabhängig davon, welchen Platz sie belegen werden, sei allein die Teilnahme an dem Wettbewerb ein riesiger Erfolg.
Der Hauptpreis ist eine geführte Reise ins Silicon Valley/USA
Dank früherer Praktika konnten die Jugendlichen bereits Kontakte zu Wissenschaftlern knüpfen, die ihnen mit Fachwissen und Ratschlägen zur Seite stehen. Auch künftig wollen die Schüler an ihrer Geschäftsidee festhalten und sie weiter optimieren. Ihnen schwebt vor, Feedback von Vereinen zu holen. Und wer weiß, vielleicht werden sie irgendwann auch bei Sportveranstaltungen wie Marathons zum Einsatz kommen.
„Jugendliche wollen mitgestalten. Mit unserem Wettbewerb wollen wir deshalb einen Raum bieten, in dem Schülerinnen und Schüler ihre vielfältigen Fähigkeiten entwickeln können, und eine Bühne schaffen für ihre tollen Ideen“, erklärt Projektleiterin Franziska Metzbaur von „Jugend gründet“ in einer Pressemitteilung. Wer in München auf Platz eins landet, darf sich direkt über einen Startplatz im Bundesfinale im Juni in Stuttgart freuen. Der Hauptpreis ist eine geführte Reise ins Silicon Valley/USA.

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