„Omas gegen Rechts“ jetzt in Heilbronn – Auftakt mit Treffen und Protestaktion
Drei Frauen haben die Gruppe „Omas gegen Rechts“ in Heilbronn gegründet. Beim ersten Treffen am 19. Mai soll über Ziele, Aktionen und die Mitgestaltung der Demokratie gesprochen werden – mit Blick auf den AfD-Parteitag.
Sie sind politisch engagiert, haben viel Lebenserfahrung und setzen sich gegen rechtsextreme Parteien ein. Insbesondere der AfD stehen die „Omas gegen Rechts“ kritisch gegenüber. Deutschlandweit hat der Verein über 30.000 Mitglieder, im Laufe der Jahre haben sich vermehrt kleinere Gruppen in deutschen Städten gebildet. Jetzt haben sich auch in Heilbronn drei Omas zusammengefunden: Petra Müller (68), Regina Nagel (64) und Ulrike Klein (64) haben den Verein am 25. März gegründet, am 19. Mai veranstalten sie ihr erstes öffentliches Treffen.
„Omas gegen Rechts“ in Heilbronn aktiv – Kampf gegen Rechtspopulismus
Schon lange beschäftigt sich Petra Müller mit den „Omas gegen Rechts“ und dem Gedanken die Gruppe nach Heilbronn zu holen. Besonders die Diskussion über das Wort „Remigration“ vor der Bundestagswahl und die offene Befürwortung des Begriffs innerhalb der AfD habe sie in ihrem Vorhaben bestätigt. Die Bundesvorsitzende von „Omas gegen Rechts“, Anna Ohnweiler, hat sie bei der Vereinsgründung unterstützt. Heilbronn sei bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte, meint sie mit Blick auf die Verbreitung der Initiative.

Auch seitens der Stadt Heilbronn und anderen Organisationen und Privatpersonen gab es positive Rückmeldungen. So stehen die drei Frauen in engem Kontakt zum Heilbronner „Netzwerk gegen Rechts“. In Heilbronn sieht sie das Ausmaß an radikalisierten und gewaltbereiten Gruppen im Vergleich zu den ostdeutschen Städten zwar deutlich geringer, Petra Müller will aber dennoch gegen das Erstarken der AfD und den Rechtspopulismus in der Region kämpfen.
„Omas gegen Rechts“ in Heilbronn: Vor allem der Austausch ist den Frauen wichtig
Am Montag geht es beim ersten Treffen zunächst darum, sich kennenzulernen und die Idee der „Omas gegen Rechts“ vorzustellen. Fragen wie: „Was ist der Verein, für was steht er, und wovon grenzt er sich ab?“ werden besprochen. Petra Müller hat zudem einige konkrete Vorstellungen, welche Aktionen sie in Zukunft machen könnten. So gibt es neben Demonstrationen weitere Methoden, um mit den Menschen in ein Gespräch zu kommen. So laden Vertreterinnen von anderen Gruppen der „Omas gegen Rechts“ beispielsweise auf Sitzbänken dazu ein, über die rechten Parteien zu sprechen.
Petra Müller ist es besonders wichtig, Dialoge und Debatten innerhalb des Vereins in Workshops zu üben, um mit AfD-Wählern ins Gespräch zu kommen und diese zu erreichen. Für solche Aktionen suchen die drei Gründerinnen engagierte Frauen, die organisieren wollen und aktiv unterstützen können. Müller betont: „Wir brauchen Leute in der Zivilgesellschaft, die für die Demokratie kämpfen“.
Erinnerungskultur in Heilbronn bewahren und Demokratie mitgestalten
Auch die Erinnerungskultur in der Stadt, wie zum Beispiel der Theresienturm oder die Stolpersteine, soll aufrechterhalten werden. Die erste Aktion wird noch in diesem Monat stattfinden. Denn am 31. Mai kommt der AfD-Landesverband für seine Landeswahlversammlung für zwei Tage nach Heilbronn in die Harmonie. Petra Müller möchte dann bereits das erste Mal Präsenz zeigen: „Demokratie lebt vom Mitmachen, und wir wollen sie mitgestalten“, sagt sie mit Nachdruck. Genaue Aktionen, Veranstaltungen und Ideenvorschläge werden am Montagabend ab 18 Uhr im Quartierszentrum Bahnhofsvorstadt diskutiert.
Stimme.de
Kommentare
Dietmar Mordhorst am 18.05.2025 18:43 Uhr
Fremdenfeindlichkeit ist das Alleinstellungsmerkmal der AfD. Fremdenfeindlichkeit ist eine (nicht nur human-) genetische Eigenschaft. Rassismus etc. sind im klar GG geregelt. Keine Gesellschaft kann grenzenlose Zuwanderung (fremder Kulturen) ertragen ohne zu zerbrechen. Dieser Punkt wird leider viel zu wenig offen diskutiert, weil man dann ja in der Nähe der ach so bösen AfD steht.