Kaum Autogramme, keine Fotos: DFB-Stars lassen 1000 Heilbronner Fans zurück
Das DFB-Team übernachtete im Heilbronner Parkhotel, bevor es zur WM-Quali nach Sinsheim ging. Bei der Anreise zeigten die Fußballstars Fannähe – bei der Abreise gab es dagegen viele enttäuschte Gesichter.
Die deutsche Nationalmannschaft ist aus Heilbronn abgereist, ab zu den Spielen in der WM-Qualifikation. Hatten die DFB-Spieler bei der Anreise noch Fannähe gezeigt, blieb diese am Freitagabend aus. Sehr zum Ärger der vor allem jungen Anhänger
DFB-Team in Heilbronn: Junge Fans campieren für Fußballstars vor Parkhotel
Um 18:46 Uhr ist alles vorbei. Langsam rollt der Bus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor dem Haupteingang des Parkhotels in Heilbronn los in Richtung Sinsheim zum WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg. Genau 24 Stunden und 30 Minuten haben die DFB-Stars um Nick Woltemade, Florian Wirtz und Joshua Kimmich in Heilbronn verbracht, haben in den oberen Stockwerken ihrer vorübergehenden Bleibe Fußball-Tennis gespielt, auf eigens mitgebrachten Fitness-Geräten in den Gängen geschwitzt und sich vom „hervorragenden Service“ (Zitat des DFB-Staffs am Rande einer Autowäsche an der Agip-Tankstelle in Heilbronn) verwöhnen lassen. Begleitet wurde der Besuch in der Käthchenstadt von einem immer größer werdenden Auflauf an vor allem jungen Fußball-Fans.
Als die Mannschaft dann schließlich vom Hof fuhr, dürften etwa 1000 Anhänger vor dem Parkhotel einen letzten Blick ergattert haben. Zuvor hatte sich das DFB-Team zu einem kurzen Spaziergang durch Heilbronn über die Alten Friedhof und zurück aufgemacht. Autogramme und Fotos waren den mitlaufenden Fans zu dieser Zeit nicht gestattet, was für teilweise traurige Gesichter sorgte.
Nur Rudi Völler, Joshua Kimmich und Karim Adeyemi schreiben Autogramme in Heilbronn
Besonders groß war die Enttäuschung dann, als das DFB-Team zur Abreise aus dem Hotel kam und wortlos in wenigen Sekunden im Bus verschwand. Kaum ein Lächeln, fast kein Winken in Richtung der Anhänger. Und schon gar nicht erfüllte Träume in Form von Selfies oder Autogrammen mit und von den nationalen Fußball-Helden.
Einzig DFB-Sportdirektor Rudi Völler, Kapitän Joshua Kimmich und Offensivmann Karim Adeyemi schrieben einige wenige Autogramme, Nationaltrainer Julian Nagelsmann klatschte einige Fans hinter den Absperrgittern ab – um dann genau so schnell zu verschwinden, wie er schon bei der Ankunft am Tag zuvor im Hotel abgetaucht war.
Enttäuschte Fans in Heilbronn: Julian Nagelsmann ließ Schaulustige abblitzen
In der Folge schien die durch unsere Berichterstattung ausgelöste Debatte um das schnelle Verschwinden Nagelsmanns ins Parkhotel so groß, dass der Coach sich zumindest am Freitagmittag ausführlich Zeit für Fannähe in Heilbronn nahm.
Dass die 1000 Fans am Freitagabend fast alle mit unerfüllten Wünschen den Heimweg antreten mussten, sorgte für vereinzelte Buhrufe, zahlreiche verärgerte Aussprüche und einige bissige Kommentare in unserem Instagram-Livestream. „So viel zur Fannähe“ oder „Auf dem Bus steht ‚Wir für Euch‘ – so viel dazu“.
Mitunter hatten einige junge Anhänger schon um 11 Uhr vor dem Parkhotel ausgeharrt. Nicht wenige standen mindestens fünf Stunden für Selfies und ein Abklatschen in der Herbstkälte. Am Ende ohne Erfolg.