Das Portal „LeasingMarkt.de“ hat in seiner aktuellen Auswertung die Einnahmen für Geschwindigkeitsverstöße in 30 deutschen Städten analysiert. Das Portal wollte herausfinden, wo die Blitzerdichte am höchsten ist und wo Raser besonders zur Kasse gebeten werden, heißt es auf der Webseite. Klar ist, dass Großstädte eine höhere Verkehrsdichte verzeichnen. Um einen fairen Vergleich zu ermöglichen, betrachtet das Ranking die Bußgeldeinnahmen gemessen am Pkw-Bestand einer Stadt, sowie Blitzer und Messstellen gemessen an je 10.000 Autos. Das Ranking richtet sich entsprechend nicht nach den absoluten Einnahmen.
Blitzereinnahmen im Städte-Vergleich – auch Heilbronn macht Millionen mit Rasern
Blitzer sind für Autofahrer ärgerlich, für Städte dagegen ganz schön lukrativ. Die Einnahmen für Heilbronn liegen im Millionen-Bereich. Wer hat am meisten mit Bußgeldern verdient?
Kurz unaufmerksam, schon wird’s teuer – für Autofahrer, die wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt werden, sind Bußgelder ein Ärgernis. Für Städte sind die Raser-Strafen dagegen eine Einkommensquelle. Das Blitzerranking des Portals „LeasingMarkt.de“ zeigt, welche Kommunen am meisten mit Temposündern verdienen. Wie hoch die Einnahmen in Heilbronn sind, hat sie Stadtverwaltung der Stimme verraten.
Einnahmen durch Blitzer-Bußgelder in Heilbronn und in Baden-Württemberg
Mit vergleichsweise hohen Bußgeld-Einnahmen und der größten Dichte an stationären Blitzern führt Karlsruhedas Blitzer-Ranking von „LeasingMarkt.de“ an. Die Stadt verdiene 13 Millionen Euro pro Jahr mit Bußgeldern von Verkehrssündern, was umgerechnet auf die Pkw-Anzahl einer Höhe von knapp 92 Euro pro gemeldetem Pkw entspreche.
In Karlsruhe sind 37 fest installierte, sogenannte stationäre Blitzeranlagen und sechs mobile, also flexibel einsetzbare Blitzeranlagen im Einsatz. Zudem gibt es 67 Messstellen – das sind Orte, an denen sich der Blitzer befindet und die Messung durchgeführt wird.
Hinter Karlsruhe folgen im Blitzer-Ranking Leipzig mit jährlich 19,4 Millionen Euro, was 83 Euro pro Pkw-Bestand entspricht, und Hamburg mit 47 Millionen Euro pro Jahr und 58 Euro pro Fahrzeug. Mannheim rangiert im deutschlandweiten Vergleich auf Platz 15, verzeichnet aber im Baden-Württemberg-Vergleich die zweithöchsten Bußgeld-Einnahmen durch Raser. Pro Jahr verdient die Stadt 5,2 Millionen Euro durch Tempo-Sünder, was 33 Euro pro Fahrzeug entspricht. 16 stationäre und fünf mobile Blitzeranlagen sind aufgebaut, zudem gibt es 43 Messstellen.
Stuttgart rangiert im Ranking auf Platz 18, im Baden-Württemberg-Vergleich auf Platz drei. Heilbronn taucht im Ranking von „LeasingMarkt.de“ nicht auf – doch auch hier verdient die Stadt mit Bußgeld-Einnahmen durch Raser ordentlich.
Blitzereinnahmen im Städte-Vergleich – so viel verdient Heilbronn an Rasern
Wie Sprecherin Claudia Küpper auf Stimme-Nachfrage mitteilt, hätten sich die gesamten Einnahmen aus der Geschwindigkeitsüberwachung in Heilbronn im Jahr 2024 auf insgesamt 3,3 Millionen Euro belaufen. Die Höhe des Bußgelds sei dabei von individuellen Faktoren abhängig – etwa, ob es sich dabei um Wiederholungstäter handelt oder die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde.
Insgesamt gebe es elf stationäre Geschwindkeitsmessanlagen in Heilbronn, erklärt Küpper weiter. Zudem besitze die Stadt drei Blitzeranhänger, sogenannte Enforcement Trailer und zwei mobile Blitzeranlagen.
Die aktuelle Blitzer-Bilanz für Heilbronn zeigt, dass im Jahr 2024 rund 66.000 Verkehrssünder erwischt worden sind. Ein Autofahrer hält den traurigen Raser-Rekord, als er mehr als 1600 Euro Strafe zahlen musste.
Geschwindigkeitskontrollen gegen Raser: Immer mehr Verkehrstote
Trotz teils hitziger Diskussionen: Geschwindigkeitskontrollen dienen weniger der Gängelei von Autofahrern, sondern vielmehr dazu, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2024 zeigen, seien beispielsweise rund ein Drittel aller Verkehrstoten auf Landstraßen bei Unfällen ums Leben gekommen, bei denen mindestens eine beteiligte Person die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte oder für die Straßen- oder Witterungsverhältnisse zu schnell fuhr.
Und auch auf Autobahnen ist zu schnelles Fahren eine der Hauptunfallursachen, wie die Daten zeigen. So sind im Jahr 2024 insgesamt 130 Menschen wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf Autobahnen gestorben, was 43 Prozent aller bei Unfällen auf Autobahnen Getöteten entspreche.