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Nach Entscheidung in Valencia
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"Bisschen enttäuscht": So ist die Stimmung in Heilbronns Umwelthauptstadt-Delegation  

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Heilbronn hat es beim European Green Capital Award ins Finale geschafft, den Sieg aber verpasst. Bürgermeister Andreas Ringle fliegt mit der kleinen Delegation am Donnerstag zurück aus Valencia im Gepäck viele Eindrücke und ein großes Ziel.  

Wohngebiet Neckarbogen in Heilbronn: Beim Green Capital Award geht es um nachhaltige Stadtentwicklung.
Wohngebiet Neckarbogen in Heilbronn: Beim Green Capital Award geht es um nachhaltige Stadtentwicklung.  Foto: Seidel, Ralf

Der Sieger heißt: Guimarães. Als die portugiesische Stadt am Mittwochnachmittag in Valencias Ausstellungspalast zur Umwelthauptstadt Europas 2026 gekrönt wurde, sei man "schon ein bisschen enttäuscht" gewesen, gibt Bürgermeister Andreas Ringle Einblick in die Stimmungslage der Heilbronner Abordnung.

Klar: Heilbronn hatte eher Außenseiterchancen. Letztlich, so Ringle, sei das Votum der Jury nachvollziehbar. Guimarães arbeite seit zehn Jahren mit Nachhaltigkeitskonzepten auf den Titel hin, war mit einer großen Delegation aus Wissenschaft und Wirtschaft vor Ort. "Das war schon beeindruckend."

Ein zentral organisiertes Recyclingsystem gebe es in Portugal nicht, so habe die neue Umwelthauptstadt etwa in Eigenregie dafür gesorgt, dass es auf städtischen Veranstaltungen keine Einwegverpackungen mehr gibt. Doch auch für Heilbronn gab es Lob der Jury. Ringle betont, man müsse den Weg weitergehen. 

Zweite Bewerbung um Green Capital Award kommt. Aber wann? 

"Es gibt in Heilbronn einen Bedarf, über diese Themen zu reden."  Dass es etwa bei Grünflächen in der City Nachholbedarf gibt, hat die Jury wenig überraschend angemerkt. "Das wissen wir ja", sagt Ringle,  er sieht aber auch Fortschritte.  Am Neckarufer oder mit dem Gassenkonzept werde mehr Grün in die Stadt geholt.

Beim Green Capital Award geht es aber um mehr als Stadtbäume. Wie kann die Transformation von der Stadt zur Wissensstadt gelingen - mit Augenmerk auf saubere Luft, weniger Lärm, Artenvielfalt, Anpassung an den Klimawandel und vieles mehr. Das sind die zentralen Kategorien bei dem Preis, den die EU-Kommission jährlich vergibt.

Dass es Heilbronn neben Guimarães und Klagenfurt ins Finale geschafft und auf dem Weg dorthin namhafte Konkurrenz ausgestochen hat, gilt als Erfolg. Gleich nach Bekanntgabe des Ergebnisses am Mittwoch hat Oberbürgermeister Harry Mergel angekündigt, Heilbronn  werde sich erneut bewerben. 

Ob das allerdings schon kommendes Jahr sein wird? "Das müssen wir analysieren und besprechen", verweist Bürgermeister Ringle auf Guimarães. Die Stadt hat drei Anläufe  genommen, aber nicht direkt hintereinander, sondern hat auch mal ein Jahr ausgesetzt. Neben vielen Eindrücken und neuen Kontakten bringen die Heilbronner die Erkenntnis mit: Bis zum Titel der Umwelthauptstadt ist ein langer Atem nötig.    


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