Nach Bahn-Chaos in Heilbronn: Minister Hermann spricht von „inakzeptablem Versagen“
Nach dem Zug-Chaos in der Nacht auf Montag in Heilbronn kritisiert Verkehrsminister Winfried Hermann scharf die Verantwortlichen. Fahrgäste seien „inakzeptabel im Stich gelassen“ worden.
Sonntagnacht sind etliche Fahrgäste am Heilbronner Hauptbahnhof gestrandet. Eine Verbindung aus Würzburg war wegen einer Fehleingabe im Fahrplan nur bis Lauda gefahren. Dort reichte der Schienenersatzverkehr nicht aus, Anschlusszüge wurden verpasst – am Ende blieben Reisende ohne Informationen in Heilbronn zurück. Der Zugbetreiber Arverio räumte Fehler ein, entschuldigte sich und verwies auf eine Kostenerstattung.
Fahrgäste stranden in Heilbronn – Verkehrsministerium greift nach Bahn-Chaos ein
Der Vorfall rund um gestrandete Zugreisende in Heilbronn hat inzwischen auch das baden-württembergische Verkehrsministerium auf den Plan gerufen. „Der Vorfall in Heilbronn war ein inakzeptables Versagen. Die Fahrgäste wurden mitten in der Nacht einfach im Stich gelassen“, übt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in einer Mail an die Redaktion der Heilbronner Stimme scharfe Kritik.
„Wer sich auf den Nahverkehr verlässt, darf nicht am Bahnhof stranden.“ Es gehe um die Fahrgäste, die sich auf einen Anschluss verlassen können müssen. „Das Land erwartet das auch als Auftraggeber.“

Auf Drängen des Landes: Arverio und die Deutsche Bahn haben bereits reagiert
Nach Angaben des Ministeriums war ein technisches Problem aufgrund einer Fehleingabe Auslöser der Panne. „Vermeidbar, aber ein menschlicher Fehler“, heißt es aus der Behörde. Alarmiert habe den Minister jedoch vor allem das, was danach geschah: fehlende Informationen, unklare Zuständigkeiten und mangelnde Unterstützung für die Fahrgäste.
Auf Drängen des Landes hätten Arverio und die Deutsche Bahn bereits reagiert und Korrekturen eingeleitet. Dazu zählen eine engere Vernetzung und bessere personelle Ausstattung der Leitstellen. Zudem sollen Taxigutscheine ausgegeben werden, wenn Anschlüsse verpasst werden. „Die Reisekette der Fahrgäste muss im Mittelpunkt stehen“, betonte Winfried Hermann. Auch gezielte Schulungen für Mitarbeitende in Leitstellen und im Fahrbetrieb seien vorgesehen.