Weihnachtsbäume aus der Region Heilbronn – so teuer werden sie 2024
Ein Weihnachtsbaum gehört genauso zum Fest wie die Geschenke darunter. Auch zu jedem Preis? Christbaum-Produzenten klagen über steigende Kosten.
Jährlich werden in Baden-Württemberg nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 2,5 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Ungefähr die Hälfte der Bäume stammt auch aus dem Land. Diese werden demzufolge auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut. Ein Großteil der restlichen Bäume kommt dem Rest Deutschlands, ein Bruchteil wird importiert. Doch kann man sich die Bäume in diesem Jahr überhaupt noch leisten?
Christbäume aus regionaler Herkunft werden sich einer Stimme-Umfrage zufolge in diesem Jahr kaum oder gar nicht verteuern. Damit setzen sich die befragten hiesigen Anbieter von der Meinung des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger ab. Er geht von einer Preissteigerung von einem Euro pro Meter aus. Genannt wurde eine Spanne zwischen 22 und 30 Euro pro Meter.
Laut dem Baden-Württembergischen Anbauverband könne es höchstens eine "legere" Preisanpassung geben, teilt Verbandsmann Manfred Graf mit. "Die meisten Kunden werden es gar nicht bemerken." Dabei seien die Kosten für die Anbauer durchaus nach oben gegangen. Graf, der Weihnachtsbäume im badischen Bühl kultiviert, nennt zum Beispiel gestiegene Lohnkosten und Dienstleistungen, etwa für Mechaniker.
Weihnachten 2024: Christbaum-Anbieterin aus Cleebronn beurteilt den Markt
Seit mehr als 30 Jahren bietet der Lindenhof in Cleebronn Christbäume an. Mit einem Meterpreis in der Spanne zwischen 22 und 25 Euro liege der Tarif auf dem Niveau der Vorjahre, berichtet Ulrike Gerhäusser vom Lindenhof. Der Markt gebe es nicht her, wesentlich höhere Preise aufzurufen, so die Anbieterin. Dabei seien die Kosten durchaus gestiegen. Auf die Qualität lässt die Cleebronnerin nichts kommen: "Die Bäume sind schön grün, es hat ja auch genügend geregnet." Alle Größen seien verfügbar.
Wer seine Tanne selbst schlagen möchte, hat dazu am zweiten und dritten Adventswochenende Gelegenheit. "Da ist dann auch unser Hoffest mit Bewirtung." Der Verkauf startet am 30. November auf dem Hof. Ab dem 12. Dezember seien die Tannen täglich an den Verkaufsständen erhältlich. Einer davon ist der Edeka-Parkplatz am Heilbronner Südbahnhof.
Jeder Weihnachtsbaum ist ein Individuum – was das mit den Preisen macht
Andreas Höfle will in diesem Jahr die Preise für Christbäume nicht erneut erhöhen, da er sie erst im vorigen Jahr angepasst hat. Der Eppinger verkauft die schmucken Nadelbäume seit mehr als zehn Jahren in der Nähe des Stellwerkhäuschens. Nordmanntannen seien am meisten gefragt. Der Eppinger hat aber auch Colorado, Blautannen, Nobilis und Kiefern im Angebot.
"Wir können bei Bedarf auch größere Exemplare bereitstellen, die zum Beispiel vier oder sechs Meter groß sind", so Höfle. Statt Meterpreien macht er individuelle Tarife, denn: "Jeder Baum ist ein Original." Entsprechend groß ist die Spanne: Zwischen 20 und 60 Euro nimmt der Eppinger für das Weihnachtssymbol. Am 7. Dezember startet der Christbaumverkauf. Die Ware stammt aus Plantagen in Michelbach und Pfaffenhofen. "Da ich die Bäume selber säge und transportiere, sind sie ganz frisch."
Wo in Widdern die Preisspanne für Weihnachtsbäume losgeht
Auch Ralf Keil aus Pfedelbach geht von stabilen Preisen aus. "Das wird in etwa so sein, wie im Vorjahr." Der Betrieb baut seit 1987 Nordmanntannen an und zählt nach Angaben des Eigentümers damit zu den Pionieren in der Region. Statt Meterpreisen operiert Keil mit Qualitätsstufen. So ergebe sich eine Spanne zwischen 25 und 80 Euro. 95 Prozent sind Normanntannen, hier und da gesellt sich eine Blaufichte hinzu. "Wir starten vor dem Ersten Advent den Verkauf. Danach dann täglich ab Hof."
"Wir leben auf dem Land, da können wir uns eine Preiserhöhung nicht erlauben." Deshalb ruft Johannes Erb in Widdern die gleichen Preise auf, wie 2023. Schon ab 20 Euro pro Meter geht es bei ihm los. Im Angebot sind Nordmanntannen, Blautannen, Fichten und - als Besonderheit - die Serbische Fichte, die nicht piekt, haltbar ist und eine echte optische Alternative zu den sonst üblichen Tannen darstellt. Am Dritten und Vierten Advent verbindet Erb den Tannenverkauf mit geselligen und kulinarischen Aktivitäten. Der tägliche Verkauf startet am 2. Dezember auf dem Hof.
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