Flächenbrand in Heilbronn: Was die Warnstufen bei Waldbrandgefahr bedeuten
Ein Brand nahe dem Jägerhaus hat am Wochenende einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Davor hatte der Deutsche Wetterdienst bereits eine hohe Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen. Was in diesem Fall erlaubt ist – und was verboten.
Im Minutentakt eilten Einsatzfahrzeuge zum Heilbronner Stadtwald: Ein Flächenbrand nahe dem Jägerhaus hat am Wochenende einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und löschen. Rund 400 Quadratmeter Waldfläche fielen den Flammen zum Opfer. Die Ursache bleibt vorerst ungeklärt, so wie bei den meisten Waldbränden in Deutschland. Auch im Sauerland und bei Aachen bekämpften hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehr am Wochenende Waldbrände.
Zum Zeitpunkt des Feuers galt in Heilbronn die Waldbrandgefahrenstufe vier, also die zweithöchste Warnstufe. Grund dafür war die anhaltende Trockenheit der vergangenen Woche. Doch wer legt fest, wie hoch die Waldbrandgefahr ist? Und was bedeuten diese Stufen?
Deutscher Wetterdienst berechnet täglich die Waldbrandgefahr – auf dieser Grundlage
Zuständig für die Einschätzung ist der Deutsche Wetterdienst (DWD). Er berechnet täglich den sogenannten Waldbrandindex (WBI). Der gibt an, wie hoch das Risiko ist, dass ein Feuer im Wald ausbricht und sich ausbreitet. Grundlage dafür sind unter anderem aktuelle Wetterdaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Niederschlag und Sonneneinstrahlung. Daraus ergibt sich ein Wert, der in fünf Gefahrenstufen unterteilt wird, von eins (sehr geringe Gefahr) bis fünf (sehr hohe Gefahr). Die Stufen sollen auch die Bevölkerung für die Gefahr sensibilisieren.
Waldbrandgefahr Stufe vier am Wochenende in Heilbronn – was das bedeutet
Für Heilbronn wurde am Wochenende die Stufe vier ausgewiesen, was bedeutet: hohe Gefahr. Dann können die Forstbehörden Einschränkungen erlassen: dass offenes Feuer mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein muss, ein Grillverbot in Wäldern oder sogar Zutrittsverbote bei anhaltender Trockenheit.
„Gesperrt wird ab Stufe fünf“, teilt die Pressestelle der Stadt Heilbronn auf Nachfrage mit. Üblicherweise komme das in den Sommermonaten vor, bei anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen. Die Bevölkerung werde über alle städtischen Kommunikationskanäle informiert.
Inzwischen hat sich die Lage entspannt: Aktuell wird die Waldbrandgefahr für Heilbronn so wie in vielen anderen Regionen als gering eingeschätzt. „Nach dem Regen ist der Boden im Wald feucht, die noch wenig vorhandenen Blätter sind nass. Für die nächsten Tage ist weiterer Regen angekündigt. Die Grillstellen im Wald sind deshalb nicht gesperrt“, teilt die Pressestelle der Stadt Heilbronn mit. Die Forstverwaltung weist darauf hin, sich an die Regeln zu halten und nur innerhalb der Grillstellen Feuer zu machen.
In nur einem Jahr: Über 1700 Fußballfelder an Waldfläche verbrannt
Laut Waldbrandstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) verbrannten im Jahr 2023 bei 1059 Bränden bundesweit rund 1.240 Hektar Waldfläche, was etwa 1771 Fußballfeldern entspricht. Allein im Mai entstand rund 60 Prozent der Schadensfläche in Deutschland. In Baden-Württemberg traten die meisten Waldbrände zwischen Juni und Juli auf, wenn es besonders trocken ist.