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Vogelgrippe am Breitenauer See: Geflügelwirtschaft fordert landesweite Stallpflicht

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Nach dem Nachweis der Vogelgrippe an einer toten Wildgans am Breitenauer See fordert der Geflügelwirtschaftsverband eine landesweite Stallpflicht. Auch Jäger sind am Monitoring beteiligt.


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Nachdem an einer toten Wildgans, die in der Nähe des Breitenauer Sees gefunden wurde, die Vogelgrippe nachgewiesen wurde, fordert der Geflügelwirtschaftsverband Baden-Württemberg eine sofortige landesweite Stallpflicht. Wie Georg Heitlinger vom Verband einschätzt, kommt der Nachweis der Tierseuche keineswegs überraschend. So gebe es seit Donnerstag einen entsprechenden Fund in Reutlingen. „Die Vogelgrippe ist schon in Baden-Württemberg angekommen“, so der Eppinger Legehennenhalter. 

Vogelgrippe im Raum Heilbronn – Verband: Weiteres Aussetzen der Stallpflicht grob fahrlässig

Es sei grob fahrlässig, von einer flächendeckenden Aufstallung weiter abzusehen. Das sei auch die Position des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft. Heitlinger erinnert daran, dass es in Großbritannien ab sofort eine landesweite Stallpflicht gilt. In der Bundesrepublik gebe es sie bisher nur im Saarland. 

Heitlinger fordert eine europäische Harmonisierung der Auszeichnungsregeln. So dürfen nach Information des Verbands Halter in Holland, Belgien und Luxemburg ihre im Stall produzierten Eier weiterhin als Freilandeier verkaufen. Anders in Deutschland: „Wenn wir unsere Tiere freiwillig einstallen, dürfen wir sie nicht als Freilandware verkaufen.“ Ein relevanter Teil der Kunden würde aber Eier aus Bodenhaltung ablehnen. Leider gebe es derzeit noch keinen zugelassenen Impfstoff, um Vögel gegen die Tierseuche zu impfen. 

Vogelgrippe-Fall am Breitenauer See – So sind die Jäger in das Seuchengeschehen eingebunden

Samuel Golter, im Landesjagdverband unter anderem zuständig für Wildtierkrankheiten, appelliert an Spaziergänger mit und ohne Hund, die Augen offenzuhalten nach verhaltensauffälligen oder toten Vögeln. Die gesamte Jägerschaft sei in das Vogelgrippemonitoring eingebunden, so der Jäger aus Ilsfeld. Im Verdachtsfall sei das zuständige Veterinäramt im Landratsamt zu verständigen. 

Graugänse fliegen über die Landschaft.
Graugänse fliegen über die Landschaft.  Foto: Daniel Bockwoldt

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte, dass die am Breitenauer See gefundene Wildgans mit dem Vogelgrippevirus infiziert war. Darüber hat das Landratsamt Heilbronn am Mittwoch, 5. November, mitgeteilt. Weitere Fälle sind derzeit nicht bekannt.

Nach Vogelgrippe-Nachweis im Kreis Heilbronn: Das raten die Behörden Haltern von Geflügel 

Nach einer Bewertung durch das Landratsamt Heilbronn und das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sehen die Behörden vor Ort jedoch kein erhöhtes Infektionsrisiko durch den aktuellen Fund. Zusätzliche Präventionsmaßnahmen seien daher zunächst nicht vorgesehen.

Gleichzeitig ruft das Landratsamt alle Geflügelhalter auf, die bestehenden Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Dazu zählen etwa das Tragen von Schutzkleidung, das Verhindern von Kontakten zwischen Haus- und Wildvögeln, die Nutzung von Leitungswasser zur Tränke sowie eine sichere Lagerung von Futter und Einstreu.

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