Fährt meine Linie? Warnstreiks bei privaten Busunternehmen betrifft den Raum Heilbronn
Am Dienstag kommt es in Baden-Württemberg und im Raum Heilbronn zu Ausfällen im Busverkehr. Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Warnstreiks bei privaten Busunternehmen auf. Diese Linien sind betroffen.
Wer in Baden-Württemberg und im Raum Heilbronn auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen ist, muss sich erneut auf Ausfälle einstellen: Die Gewerkschaft Verdi ruft ab Dienstag rund 9.000 Beschäftigte bei privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg zu Warnstreiks auf. Es ist der dritte Streik in der laufenden Tarifrunde.
Warnstreiks bei privaten Busunternehmen – auch in Heilbronn
Die Gewerkschaft Verdi teilt mit, dass sie ab dem 28. Januar zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufruft. Die meisten Warnstreiks würden eintägig am Dienstag stattfinden. Es könne aber im Verlauf der Woche bis zur dritten Verhandlungsrunde zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen werden laut Mitteilung unter anderem die Stadtverkehre in Tübingen, Reutlingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen und teilweise in Ettlingen und Karlsruhe, Sindelfingen, Neckarsulm, im Raum Heilbronn, im Raum Schwetzingen/ Wiesloch und Plochingen sein.
Außerdem der Stadtverkehr in Böblingen sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd, Aalen und im Raum Tübingen sowie im Landkreis Göppingen. In den meisten bestreikten Unternehmen findet am jeweiligen Streiktag wie an den bisherigen Streiktagen kein Linienbetrieb statt.
Ausfälle durch Warnstreik im Raum Heilbronn: Diese Buslinien sind betroffen
Im Bereich des HNV, der das Gebiet Heilbronn, Hohenlohe und Schwäbisch Hall abdeckt, sind einige private Unternehmen vom Streik betroffen. Laut einer Pressemitteilung streikt die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) inklusive der Tochtergesellschaft Busverkehr Hofmann. Außerdem sind die Unternehmen Friedrich Müller Omnibusunternehmen (FMO) und E. Zartmann, welches den Stadtbus Neckarsulm betriebt, betroffen.
In Güglingen und Bad Rappenau geht es um folgende Linien, die von OVR bedient werden:
- 660, 661, 662, 663, 664, 665, 666, 667, 668, 669
- 671
- 682, 683, 684, 685, 686, 688, 689
Laut HNV müssen Fahrgäste mit Ausfällen auf diesen Linien rechnen. In Neuenstadt am Kocher ist der OVR ebenfalls zuständig. "Entgegen des Streikaufrufs seitens der Gewerkschaft wird die OVR Neuenstadt ihre Linien im HNV am 28.01.2025 bedienen. Vereinzelte Ausfälle sind trotzdem möglich", heißt es seitens des HNV.
Streik bei Busunternehmen: Linien in Güglingen, Bad Rappenau und Neckarsulm betroffen
Den Stadtbus in Neckarsulm treffen die Warnstreiks ebenfalls, da das Unternehmen Zartmann laut HNV betroffen ist. Deshalb entfallen folgende Linien komplett:
- 90, 91, 92, 93, 94, 94A
- X91, X93, X95
Komplett entfallen auch folgende Linien, die von FMO betrieben werden:
- 20
- 602, 602R, 604, 615, 618, 631, 633, 635, 671, 681, 691, 692, 694, 695 sowie der On-Demand Gundelsheim
"Auf den betroffenen Linien sind teilweise auch Busse anderer Unternehmen im Auftrag der FMO im Einsatz", teilt der HNV mit. Diese könnten ebenfalls ausfallen, wenn in den betreffenden Unternehmen gestreikt wird. Einige Busse könnten aber auch wie gewohnt fahren, "verfügen aber nicht über eine ausreichende Kapazität, um die ausfallenden Busse aufzufangen".
Der Nahverkehr Hohenlohekreis (NVH) verweist darauf, dass der Busverkehr in Hohenlohe nicht bestreikt wird. Hier verkehren der ÖPNV ganz normal.
Verdi fordert mehr Lohn für 9000 Beschäftigte in Busunternehmen
Die dritte Verhandlungsrunde mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) findet am 31. Januar statt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 9000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen.
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Kommentare
Ulrich Bohner am 25.01.2025 12:32 Uhr
Schön, dass die Gewerkschaft Verdi die Allgemeinheit jede Woche in Sippenhaft nimmt für Forderungen, die utopisch sind und eh nicht erfüllt werden! Aber anscheinend handelt Verdi nach dem Motto " Erst streiken und dann verhandeln"! Ich wünsche mir, dass von diesem Streik möglichst viele Verdimitglieder selbst betroffen sind und nur schwer oder überhaupt nicht zu ihrer Arbeitsstelle kommen!