Altes Marine-U-Boot reist nach Siegelsbach – und erreicht den Landkreis Heilbronn
Bei seiner Reise nach Sinsheim ins Technikmuseum hat das U-Boot U17 den Wechsel vom Wasser aufs Land bestanden. Nun rückt das Ziel näher.

Das ausgemusterte Marine-U-Boot U17 ist weiterhin auf dem Weg ins Technikmuseum in Sinsheim. Dort soll es am 28. Juli ankommen. In Haßmersheim (Neckar-Odenwald-Kreis) wurde der rund 350 Tonnen schwere Stahlkoloss am Samstag auf einen Tieflader verladen. Dieser transportiert das U-Boot nun zum nächsten Etappenziel nach Sinsheim.
Am Sonntag musste U17 für die Weiterfahrt gedreht werden, um unter dem Förderband eines Zementwerkes hindurchzukommen. Dieser Vorgang hatte dann aber länger gedauert, als geplant. Die Verantwortlichen entschieden daher, die Etappe am Sonntag am Zementwerk bei Haßmersheim enden zu lassen. Ursprünglich wollte man das Fünfmühlental bei Bad Rappenau erreichen.
U17-Transport nach Sinsheim: Mit Straßensperrungen muss gerechnet werden
Am Montag soll der Transport Siegelsbach erreichen. Währenddessen ist mit Straßensperrungen zu rechnen. Der weitere Zeitplan für den Transport sieht wie folgt aus:
- 15. Juli ab 9 Uhr: Fahrt durch Siegelsbach bis hinter Kreisverkehr Ortsausgang Siegelsbach (Penny-Markt)
- 16. Juli, 9 bis 17 Uhr: Fahrt vom Kreisverkehr über die K2148 in Richtung Bad Rappenau, dort über Siegelsbacher, Heinsheimer und Kirchenstraße (Bahnübergang)
- 17. Juli, ab 22 Uhr: Fahrt von Kirchenstraße (Bahnübergang) zur Wimpfener Straße
- 18. Juli, 6 bis 15 Uhr: Fahrt durch die Wimpfener Straße
- 18. Juli, 15 bis 16.30 Uhr: Fahrt von der Wimpfener Straße über die L530 und Rampen zur K2120 (bis Nähe Straßenmeisterei)
- 20 Juli, 22 bis 24 Uhr: Von der Straßenmeisterei Bonfeld über die L1107 zur A6-Anschlussstelle Bad Rappenau
Das etwa 50 Meter lange U-Boot war seit 1973 im Einsatz und wurde von der Marine 2010 ausgemustert. Vor mehr als einem Jahr hievte ein Portalkran U17 in Kiel auf einen Ponton, der den stählernen Riesen der Klasse 206A nach Speyer brachte. Tausende standen damals am Rheinufer in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und verfolgten den Transport des respekteinflößenden Ausstellungsstücks.
In Speyer wurde unter anderem Gewicht entfernt – auch, um das Boot bereit für Drehungen zu machen. In Heidelberg zum Beispiel muss U17 vor der Alten Brücke um 73 Grad auf die Seite gelegt werden, um unter dem historischen Wahrzeichen hindurchzukommen.
Das gesamte Projekt kostet den Technik Museen zufolge rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert. In Sinsheim locken bereits Exponate wie der Überschallflieger Concorde und die sowjetische Passagiermaschine Tupolew Tu-144 jährlich Tausende Besucher an. Auch Rennwagen, Lokomotiven und Bauteile wie die Rotorblätter der Pionier-Windkraftanlage Growian gibt es im Ausstellungshaus im Kraichgau zu bestaunen.