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Änderung im Wildparadies
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Tripsdrill plant Erweiterung: So will der Erlebnispark Gäste attraktiver empfangen

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Der Erlebnispark Tripsdrill hat einen Entwurf für die Erweiterung des Wildparadieses vorgelegt. Was wird sich in Cleebronn ändern?


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Einen Bebauungsplan ändert man nicht im Handumdrehen. Selbst wenn es nicht um bauliche Erweiterungen geht, wie das Thema "Erlebnispark Tripsdrill Erweiterung Wildparadies" suggeriert, sondern eigentlich um eine Umwidmung: Der Cleebronner Gemeinderat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung zum zweiten Mal in diesem Jahr mit dem Eingangsbereich des Wildparks. Ursprünglich geplant und genehmigt wurde an dieser Stelle mal das Sondergebiet "Erlebnisbauernhof". Stattdessen soll hier nun ein "Empfangsbereich" entstehen.

Die wachsende Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten im Naturpark und die gestiegenen Anforderungen an einen entsprechend funktionalen und attraktiven Eingangsbereich machen diese Maßnahme aus Sicht der Freizeitparkbetreiber und der Kommune notwendig. Der Erlebnispark Tripsdrill gehört übrigens zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Der Freizeitpark in Cleebronn erreichte 2023 einen Besucherrekord.

Erweiterung des Wildparadies bei Tripsdrill: Regionaler Grünzug ist kritisches Gebiet

Nachdem der Gemeinderat im Mai die Aufstellung des Bebauungsplans samt örtlicher Bauvorschriften sowie den vom Pfullinger Planungsbüro Pustal erarbeiteten Vorentwurf und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange beschlossen hatte, stellte die Pustal-Mitarbeiterin Katharina Hagel jetzt die Ergebnisse der Beteiligung vor. Dabei erklärte sie, in welcher Form die Planer die im Umweltbericht, in der artenschutzrechtlichen Prüfung und in der Vorprüfung Natura 2000 zur Fauna-Flora-Habitat-Verträglichkeit artikulierten Anmerkungen und Änderungswünsche in den Bebauungsplan eingearbeitet haben.

Am Eingangsbereich soll das Wildparadies in Tripsdrill neu gestaltet werden. Wo mal ein Erlebnisbauernhof geplant war, soll ein moderner Empfangsbereich entstehen.
Am Eingangsbereich soll das Wildparadies in Tripsdrill neu gestaltet werden. Wo mal ein Erlebnisbauernhof geplant war, soll ein moderner Empfangsbereich entstehen.  Foto: Franz Theuer

So hat etwa der Regionalverband Heilbronn-Franken keine Anregungen oder Bedenken, weist aber "vorsorglich darauf hin, dass Bestandserweiterungen im Regionalen Grünzug überaus kritisch gesehen werden. Die Planung sollte daher keine bauliche Erweiterung zur Folge haben." In der ersten Deckblattänderung des Bebauungsplanentwurfes mit textlichen Festsetzungen, Begründung und vielen weiteren Anlagen würde nun entsprechend "zur Kenntnis genommen, dass Bestandserweiterungen im Regionalen Grünzug überaus kritisch gesehen werden", erklärte Hagel. 

Wildpark beim Erlebnispark Tripsdrill erfüllt derzeit nicht die Gästeansprüche

"Die Besenwirtschaft und der Erlebnisbauernhof erfüllen nicht mehr den Anspruch an den Eingangsbereich", erinnerte die Planerin an den Anlass der Bebauungsplanänderung. Unmittelbar bei den Gästen sollen künftig nicht nur Verwaltungs- und Organisationsstrukturen entstehen, sondern auch Räume für ein Frühstücksangebot, Seminarangebote sowie Lager- und Wäscheräume. 

Auch das Regierungspräsidium (RP) in Stuttgart sieht Bestandserweiterungen im Regionalen Grünzug kritisch. Vorsorglich weist es darauf hin: "Die Planung sollte daher keine bauliche Erweiterung zur Folge haben." Außerdem wünscht es sich, den Ausbau eines großflächigen Einzelhandels auszuschließen, der unter dem Punkt "Hofladen/Vinothek" gegebenenfalls zu befürchten ist.  Einem Wunsch der Freiburger Landesforstverwaltung des RP werde, so Hagel, genüge getan, indem Abstände von 30 Metern zwischen Wald und Gebäuden dargestellt werden. Der Umweltabteilung des RP wird zugesichert, dass Mauereidechsen sorgsam eingefangen und im Lebensraum umgesetzt werden. Für den Natur- und Artenschutz erwartet zudem das Landratsamt Heilbronn, dass die Beleuchtung aufs Minimum reduziert wird. 

Keine bösen Überraschungen bei Erweiterung des Wildparks in Cleebronn

"Es gab keine böse Überraschungen", fasste Bürgermeister Thomas Vogl Katharina Hagels Präsentation zusammen. So stimmten auch die Gemeinderäte der ersten Deckblattänderung samt Entwurf mit Anlagen sowie der erneuten Beteiligung der Öffentlichkeit einstimmig zu. Voraussichtlich im Dezember oder Januar geht die Planung in Cleebronn dann in die nächste Runde.

Erlebnispark Tripsdrill möchte etwas gegen überhitzte Verkehrssituation tun

"Was mir wichtig ist", warf vor der Abstimmung aber Wolfgang Beyl (Pro Cleebronn) noch ein: "Wir sollten mal  zusammensitzen und ein rundes Konzept erarbeiten." Zwar freue er sich über das gesunde Wachstum von Tripsdrill, aber er sorge sich um die Überhitzung der Verkehrssituation. Der Bürgermeister stimmte zu: "Wir haben deshalb schon lange, besonders in den letzten Monaten, Gespräche mit den Verkehrsbehörden." Tripsdrill habe auch ein eigenes Interesse daran. "Da ist noch Luft nach oben", fand Thomas Vogl auch bezüglich der ÖPNV-Anbindung. Doch er lobte das Landratsamt: "Da stoßen wir jetzt auf offene Ohren."

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