Lob und Kritik für Tripsdrill: So schneidet der Erlebnispark als Arbeitgeber ab
Der Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn ist ein beliebtes Ausflugsziel, für einige Menschen ist es aber auch ein Arbeitsplatz – bei dem manches gut läuft und manches eher nicht so gut.
Hunderttausende Besucher kommen jedes Jahr in den Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn. Neue Attraktionen wie die „Wilde Gautsche“ und Klassiker wie die Holzachterbahn „Mammut“ locken Achterbahn-Liebhaber und Familien an. Damit der Betrieb reibungslos funktioniert, sind in der Saison nach Aussage des Parks bis zu 500 Mitarbeitende angestellt.
Darunter zählen Stellen in verschiedenen Bereichen, etwa für den Betrieb der Fahrgeschäfte, aber auch an den zahlreichen Gastronomie-Angeboten im Park. Arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen – das muss doch ein Traumjob sein, oder? Auf der Plattform „Kununu“ können Mitarbeiter anonym ihren Arbeitgeber bewerten. Für Tripsdrill gibt es hier viel Lob, aber zum Teil auch starke Kritik.
Tripsdrill als Arbeitgeber: Das kritisieren Angestellte Erlebnisparks bei Cleebronn
Auf „Kununu“ können Nutzer ihren Arbeitgeber in verschiedenen Kategorien bewerten. Mit zweieinhalb von fünf möglichen Sternen schneidet beim Erlebnispark Tripsdrill das Gehalt am schlechtesten ab. „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, lautet etwa der Kommentar eines Nutzers von Februar 2024. Teilweise sei auch das Gehalt zu spät gekommen, kritisieren manche. Andere Nutzer wiederum loben, dass das Gehalt immer pünktlich komme.
„Selbstverständlich werden die Gehälter pünktlich zum Monatsende bezahlt“, erklärt eine Pressesprecherin des Parks schriftlich auf Nachfrage unserer Redaktion. Seit neuestem gebe es für Saisonarbeitskräfte eine tagesgenaue Abrechnung, die per App abrufbar sei. Das Gehalt entspreche der Branche und der einzelnen Tätigkeit.
Auf der anderen Seite lobt ein Nutzer die Vergünstigungen für Mitarbeiter, etwa kostenlosen Eintritt, Rabatte auf Essen und Fanartikel und den Eintritt in andere Freizeitparks.

Erlebnispark Tripsdrill: Lob und Kritik für Kommunikation und Kollegen
Besonders positiv heben Nutzer den netten Umgang mit Kollegen hervor. Der Arbeitgeber sei immer sehr zuvorkommend gewesen und auf Wünsche und Anregungen eingegangen, merkt ein ehemaliger Werkstudent im November 2024 an. „Tolles Team“, schreibt er. Der Kollegenzusammenhalt schneidet mit 3,7 Sternen am besten ab. „Meine direkten Kollegen waren das Beste an dem Job“, kommentiert ein Ex-Angestellter.
Viel Kritik gibt es jedoch an der Kommunikation mit dem Personal bezüglich der Schichtplanung oder Buchhaltung. „Arbeitszeiten werden sehr kurzfristig mitgeteilt“, schreibt ein Nutzer. Teilweise wisse man Freitagnachmittag noch nicht, ob man am Samstagmorgen zur Arbeit kommen solle. Zudem würden E-Mails teilweise nicht beantwortet werden. Den Vorwurf weist der Park von sich. In Ausnahmefällen könne es länger dauern, bis eine Mail beantwortet wird. Denn auch die Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen hätten verschiedenen Arbeitszeiten.
Ein Nutzer wirft dem Park vor, nicht rechtzeitig über Aktionen informiert zu werden und dadurch Kundenfragen nicht beantworten zu können. „Wir arbeiten speziell in der jüngeren Vergangenheit intensiv an unserer internen Kommunikation: mit regelmäßigen Aushängen, Informationsmails, Informations-, After-Work- und anlassbezogenen Veranstaltungen für die Mitarbeitenden“, erklärt die Parksprecherin. In einer Onboarding-App, auf die jeder Mitarbeiter Zugriff habe, seien Informationen zum Unternehmen abrufbar.
Keine Pausen möglich? Tripsdrill-Mitarbeiter kritisieren Personaldecke
Von verschiedenen Nutzern kommen Vorwürfe zu den Arbeitsbedingungen. Pausen würden nicht gewährleistet, da es zu wenig Personal gebe. Ein Mitarbeiter kritisiert die „schlechte Marotte“, Personal bei Regen kommen zu lassen, um es nach kurzer Zeit wieder nach Hause zu schicken.
„Jedem Mitarbeitenden steht seine Pausenzeit zu, und wir halten diese auch ein“, gibt die Pressesprecherin an. „Natürlich kommen saison-, wetter- und krankheitsbedingte Schwankungen auch ab und an kurzfristig vor, was uns alle immer wieder vor Herausforderungen stellt.“ Man versuche, die Mitarbeiter dabei immer transparent mitzunehmen. Außerdem achte das Park-Team darauf die verschiedenen Arbeitsplätze und Funktionen bedarfsgerecht zu besetzen.
Manche Nutzer freuen sich darüber, in so einem spannenden Umfeld arbeiten zu können. „Ich arbeite an vielen verschiedenen Fahrgeschäften, die mir alle spaß machen zu bedienen“, schreibt einer.
„Kununu“-Bewertungen: So schneidet Tripsdrill im Branchendurchschnitt ab
Auf „Kununu“ wird darauf hingewiesen, dass seit dem Jahr 2018 41 Mitarbeiter eine Bewertung auf der Plattform für den Erlebnispark abgeben haben. Insgesamt erhält Tripsdrill durchschnittlich drei von fünf Sternen. Das sei niedriger als der Branchendurchschnitt, der bei 3,5 Punkten liegt. Zum Vergleich: Der Europapark in Rust erhält durchschnittlich 3,3 Sterne. Allerdings ist er deutlich häufiger bewertet worden. Seit 2023 haben 335 Mitarbeiter diesen Arbeitgeber bewertet.
„Wir arbeiten intensiv und ständig an neuen Projekten mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen und auch die Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu erhöhen“, erklärt die Pressesprecherin von Tripsdrill. Beispielsweise werde aktuell ein neues Gebäude mit Büro- und Pausenräumen gebaut.
So funktioniert der Bewertungsprozess auf "Kununu"
Bewertungen für einen Arbeitgeber dürfen nur von Mitarbeitern oder Ehemaligen abgegeben werden, lautet die Regel der Plattform. Arbeitgeber können die Bewertungen auf "Kununu" auch kommentieren und dazu Stellung beziehen. Eine Bewertung geht aber nicht automatisch online. "Kununu" erklärt den Prozess auf seiner Website: Sobald eine Bewertung abgesetzt wurde, durchlaufe diese eine automatisierte Prüfung. Findet der Algorithmus Auffälligkeiten, werde die Bewertung manuell von einem zuständigen Team überprüft. Im Zweifelsfall kontaktiert ein Mitarbeiter den Nutzer, um regelwidrige Textstellen zu ändern. Erst danach geht die Bewertung online. Das Team sei auch dafür zuständig, Fake-Bewertungen zu identifizieren. Bezahlte Bewertungen oder gezielte Manipulation ist nicht erlaubt. "Wir gehen Verdachtsfällen von Missbrauch konsequent nach", heißt es auf der Website.