Bürgermeisterwahl in Roigheim: Bewerber präsentieren Ideen und nennen Einspar-Potenzial
Roigheim hat am Sonntag die Wahl zwischen zwei Verwaltungsfachleuten. Beim Stimme-Wahlforum haben die beiden Kandidaten ihre Ideen präsentiert.
Am Sonntag ist in Roigheim Bürgermeisterwahl. Für die Nachfolge von Amtsinhaber Michael Grimm bewerben sich zwei Verwaltungsfachleute, beide mit persönlichem Bezug in die kleinste Gemeinde des Landkreises Heilbronn.
Sandra Schöll ist Kämmerin der Kommune, Tobias Kniel in Roigheim aufgewachsen. Am Montagabend stellten sie sich beim Wahlforum der Heilbronner Stimme vor rund 200 Zuhörern den Fragen der Redakteure Frank Wittmer und Daniel Hagmann.
Bürgermeisterwahl in Roigheim: Für den einen „Berufung“, für die andere „Schubser“ nötig
Während Sandra Schöll zugibt, sie habe „einen Schubser gebraucht“ und vor der Bewerbung als Roigheimer Bürgermeisterin das Für und Wider abgewogen, spricht Tobias Kniel offen vom „Bürgermeister-Dasein als Berufung“.
Zweimal hat er sich schon in anderen Orten beworben, beide Male habe er aus unterschiedlichen Gründen verloren, sagt der 41-Jährige. Sich für einen dritten Versuch in Roigheim zu entscheiden, habe nicht lang gedauert: „Man kann viel bewegen in Roigheim“, ist er sicher.
Stimme-Wahlforum in Roigheim: Worauf die Bürgermeisterkandidaten bei Investitionen setzen
Sandra Schöll betont, wie wichtig ihr die Gemeinschaft vor Ort ist. „Die Verwaltung ist Teil von Roigheim, nicht Gegenspieler“, so die 47-Jährige. Als Kämmerin kennt sie die Finanzlage der Kommune sehr genau. Auf Rosen sei man nicht gebettet, 300.000 Euro habe Roigheim aktuell: „Eine Kindergartenerweiterung ohne Darlehen wird da schwierig.“ Dennoch gab sich die Bewerberin betont optimistisch.
Beide Kandidaten setzen auf Prioritätenlisten bei den Investitionen. Schölls Hoffnungen liegen zudem auf erneuerbaren Energien, da sieht auch Kniel Potenzial für Einnahmen.
Bürgermeisterwahl in Roigheim: Ein Beamter weniger im Rathaus?
Ideen für Einsparungen in Roigheim haben die Kandidaten ebenfalls. Tobias Kniel will vor allem Prozesse optimieren, zum Beispiel im Bauhof könnte manches schneller gehen, sagt er.
Sandra Schöll will Personalkosten sparen: „Wenn ich Bürgermeisterin werden würde, bliebe ich Kämmerin“, verspricht sie. Statt der Beamtenstelle würde sie einen technischen Mitarbeiter einstellen. Die seien aber nicht leicht zu finden, widerspricht Kniel. Außerdem würde die Idee im Umkehrschluss bedeuten, „dass der Bürgermeister jetzt Däumchen dreht“.
Diskussion vor Bürgermeisterwahl in Roigheim: Wer ist Teamplayer, wer Sachbearbeiter?
Die Vorstellung vom Job gehen auseinander. Während Roigheims Bürgermeisterkandidatin Schöll vor allem auf Teamarbeit setzen und präsent sein will sowie das Rathaus als Ort sieht, „wo man gerne hingeht“, präsentiert sich Kniel unter anderem als Verwaltungsfachmann. „Ein Bürgermeister ist zu 80 Prozent Sachbearbeiter“, sagt er, verspricht aber auch, Verantwortung zu übernehmen und das Team zu führen. „Das muss ein Bürgermeister einfach liefern.“