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Stellenabbau bei Bosch in Abstatt: Trifft es auch Gastronomie und Einzelhandel?

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Weniger Kundschaft und rückläufige Umsätze? Hotels und Geschäfte in Abstatt und Umgebung sehen die Entwicklung bei Bosch mit gemischten Gefühlen.


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Wird sich der geplante Abbau Hunderter Stellen bei Bosch in Abstatt negativ auf den örtlichen Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie auswirken? Die Meinungen sind geteilt.

Geplanter Stellenabbau bei Bosch in Abstatt sorgt für geteilte Meinungen vor Ort

„Wir sind das von Bosch nächstgelegene Hotel. Bosch war aber noch nie unser Hauptumsatzbringer“, sagt der Inhaber des Hotels und Restaurants „Das Wildeck“ in Abstatt, Jürgen Mosthaf. Aber es gehe ja nicht nur um Bosch, sondern um die gesamte Automobilzulieferer-Branche.

Bosch baut im gesamten Unternehmen Tausende Stellen ab, viele davon auch am Standort in Abstatt.
Bosch baut im gesamten Unternehmen Tausende Stellen ab, viele davon auch am Standort in Abstatt.  Foto: Lina Bihr

Die Unternehmen, so sein Eindruck, sparten momentan auch bei Firmen- und Weihnachtsfeiern. Die Gastronomie stehe immer „am unteren Ende der Nahrungskette. Wir kämpfen mit Booking.com, GEZ, Gema und Personalmangel“, erklärt Mosthaf.

„Das Wildeck“ ist ein Familienbetrieb mit flexiblen Mitarbeitern

Zum Glück sei „Das Wildeck“ mit seinen 38 Zimmern relativ breit aufgestellt, was die Kundschaft betrifft. „Und wir sind ein kleiner Familienbetrieb, meine Frau und ich arbeiten zweischichtig mit. Wir haben flexible und zuverlässige Mitarbeiter. Das ist unser großes Plus“, ist Jürgen Mosthaf trotz allem optimistisch.

Zimmervermietung im Gewerbegebiet: Rückgang bei Umsätzen spürbar

„Mit Bosch haben wir nie zusammengearbeitet. Die wollten zu wenig zahlen“, sagt Jürgen Flachs. Im April 2022 hat er die „Zimmerwelt“ im Ilsfelder Gewerbegebiet eröffnet. Die neun Zimmer mit 18 Betten vermiete er an viele Stammkunden, darunter auch Monteure oder andere Mitarbeiter, die für eine gewisse Zeit für mittelständische Firmen wie Audi oder Kaufland tätig sind.

„Die Umsätze sind dieses Jahr zurückgegangen“, spürt Flachs die rückläufige Konjunktur. Seinen Betrieb will er Anfang 2026 verkaufen und ins Ausland auswandern.

„Im Moment kann ich mich nicht beklagen“, sagt Regina Hartwig, die ihr gleichnamiges Gästehaus mit elf Zimmern in Untergruppenbach seit 38 Jahren führt. Sie habe viele Stammgäste, teils von Bosch, aber auch Handwerker und anderes Publikum. „Mir liegt die allgemeine wirtschaftliche Situation zwar auch etwas im Magen, aber ich bin immer positiv“, so Hartwig. 

Metzgerei, Bäckerei und Cap-Markt in der Ortsmitte

„Als wir noch im Gewerbegebiet Deboldsacker waren, kamen noch viele Bosch-Mitarbeiter zu uns“, sagt die Filialleiterin der Metzgerei Setzer in Abstatt, Sabine Riscetto. Zum Standort im Cap-Markt in der Ortsmitte, wohin die Metzgerei vor vier Jahren gezogen ist, sei der Weg zu weit, deshalb befürchtet sie auch keine Konsequenzen durch den bei Bosch geplanten Stellenabbau. 

Ob und wie viele ihrer Kunden bei Bosch arbeiten, könne sie nicht sagen, sagt die Filialleiterin des Cap-Markts, Nina Hübner. „Die kaufen wegen der räumlichen Nähe vermutlich eher bei Aldi ein.“

„Vor allem zur Frühstückszeit kommen viele Bosch-Leute zu uns“, weiß eine Mitarbeiterin der Bäckerei Trunk in der Abstatter Ortsmitte. Der Stellenabbau werde sich mit Sicherheit auf die Filiale auswirken. Auch andere Faktoren seien im Geschäft unmittelbar zu spüren: Die aktuelle Umleitung in Auenstein bringe Einbußen mit sich, weil deshalb weniger Kunden durch Abstatt fahren.

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