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Droht nach dem Neckar-Hochwasser eine Mückenplage im Raum Heilbronn?

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In manchen Landesteilen ist derzeit ein massenhaftes Auftreten von Mücken zu beobachten. Vor allem die Asiatische Tigermücke bereitet Sorgen und soll dem Landratsamt gemeldet werden. So ist die Lage in der Region Heilbronn.

Sie surren, sie stechen, sie nerven: Auch in der Region gibt es derzeit zahlreiche Mücken. Vor allem die Asiatische Tigermücke bereitet Sorgen, da sie Krankheiten übertragen kann.
Sie surren, sie stechen, sie nerven: Auch in der Region gibt es derzeit zahlreiche Mücken. Vor allem die Asiatische Tigermücke bereitet Sorgen, da sie Krankheiten übertragen kann.  Foto: Patrick Pleul

Nach dem Hochwasser droht eine Mückenplage in Süddeutschland. Diese Schlagzeilen sind derzeit in vielen Medien zu lesen. Am Bodensee etwa sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Doch wie sieht es in der Region Heilbronn aus? Auch hier kam es schließlich zu Überschwemmungen. Die Städte Heilbronn und Neckarsulm teilen mit, dass es keine Anzeichen für eine Mückenplage gebe. Experten sagen, dass die Population zum Beispiel am Neckar nicht höher sein dürfte als in anderen Sommern.

"Am regulierten Neckar gibt es relativ wenige typische Brutstätten von Überschwemmungsmücken im Gegensatz zum Oberrhein", erläutert Diplombiologe Dirk Reichle von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer.

 


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Nach Hochwasser: Überschwemmungsmücke ist der Hauptlästling für Mensch und Tier

Sollte stellenweise eine größere Zahl an Mücken beobachtet werden, "sind das aber mit Sicherheit Überschwemmungsstechmücken". Am Neckar sei eine große Hochwasserspitze aufgetreten, die zur Flutung von Brutstätten und zum Massenschlupf von Stechmückenlarven geführte habe. Wo diese Brutstätten lokalisiert sind, könne er aber nicht sagen. Die Überschwemmungsmücke tritt, wie der Name sagt, vermehrt nach Überschwemmungen auf und gehört in Mitteleuropa zu den "Hauptlästlingen des Menschen und der Tiere", informiert die Kabs auf ihrer Internetseite.

"Durch ihr massenhaftes und plageerregendes Auftreten" habe sie innerhalb der Gattung der Aedes-Stechmücken eine herausragende Stellung. Eine biologische Eigenheit der Überschwemmungsmücken sei die Eiablage auf den Erdboden. Dabei orientiere sich das Weibchen an der Bodenfeuchtigkeit, um ein Überfluten der Eier bei einem Anstieg des Grundwassers oder der angrenzenden Gewässer zu garantieren.


 

Überflutung der Neckaraue bei Neckarsulm-Obereisesheim war begrenzt

"Ein vermehrtes Aufkommen von Stechmücken nach dem jüngsten Hochwasser lässt sich aktuell nicht beobachten. Dafür liegen keine Anhaltspunkte vor, und es gibt bislang auch keine Hinweise oder Beschwerden aus der Bevölkerung", berichtet Neckarsulms Pressesprecher Andreas Bracht. Die Stadt sei immer wieder von Hochwasser betroffen, bei ähnlichen Überflutungen in der Vergangenheit sei in der Folge jedoch kein Anstieg der Stechmückenpopulation festgestellt worden.

Im Vergleich zu den Überschwemmungen der Rheinaue im Bereich des Oberrheins, die laut der Kabs zuletzt gigantische Ausmaße angenommen hat, sei die Überflutung der Neckaraue bei Obereisesheim eher begrenzt. 

Warum die Asiatische Tigermücke gemeldet werden soll

Wie groß das Stechmückenaufkommen in der Region derzeit im Vergleich zu anderen Jahren ist, ist schwer zu sagen. "Eine Kartierung oder ähnliches nehmen wir nicht vor", teilt das Landratsamt Heilbronn mit. Eine Besonderheit sei jedoch die Verbreitung der asiatischen Tigermücke. Sie spiele eine Rolle bei der Übertragung von Infektionskrankheiten. Funde können ans Landratsamt gemeldet werden, die Behörde leistet zudem  Bestimmungshilfe oder berät zu Bekämpfungsmaßnahmen, teilt Pressesprecherin Lea Mosthaf mit.

Zu erkennen ist die asiatische Tigermücke an folgenden Merkmalen: Sie ist klein (etwa sechs Millimeter), schwarz-weiß gefärbt, hat fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen, die Enden sind weiß. Zudem hat sie einen weißen Längsstreifen am vorderen Rücken. Die asiatische Tigermücke hat nach Informationen des Landratsamtes zwei optisch sehr ähnliche Verwandte, die Ringelmücke und die asiatische Buschmücke. Diese seien deutlich häufiger in der Region verbreitet, könnten aber keine gefährlichen Krankheiten übertragen.

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