Spektakulärer Unfall mit Mercedes-Sportwagen in Heilbronn: Anklage wegen versuchten Mordes
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Im Oktober 2024 wird ein Mercedes SL AMG in Wüstenrot gestohlen. Wenige Stunden später rast der Fahrer durch den Landkreis und verursacht in Heilbronn einen spektakulären Unfall.
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Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat gegen einen 18 Jahre alten Syrer Anklage wegen Diebstahls, versuchten Mordes und unterschiedlicher Straßenverkehrsdelikte, wie Gefährdung des Straßenverkehrs und verbotenem Kraftfahrzeugrennen, erhoben.
Mutmaßlicher Autodiebstahl in Wüstenrot: Anklage wegen versuchten Mordes und Diebstahls
Er soll mehrmals auf andere Verkehrsteilnehmer und danach auf Polizeibeamte zugefahren sein. Dadurch soll er den Tod der Menschen in Kauf genommen haben. Diese hätten sich nur durch reaktionsschnelles Handeln in letzter Sekunde retten können.
Der Fahrer des gestohlenen Mercedes SL gefährdete damals mehrere Verkehrsteilnehmer. Als die Polizei ihn anhalten wollte, flüchtete er. Im Bereich des Ortsausgangs Ellhofen hatte die Polizei einen Streifenwagen quergestellt.
Polizei wird gezielt angefahren – Beamte entkommen im letzten Moment der Kollision
Im weiteren Verlauf seiner Flucht soll der Syrer Polizeibeamte gefährdet haben, wobei er deren Tod ebenfalls billigend in Kauf genommen haben soll. In Heilbronn sei es einem Beamten zwar gelungen, einen Frontalzusammenstoß zu verhindern.
Erst als er einem weiteren Streifenwagen frontal entgegengefahren sein soll, wobei dessen Fahrer zwar einen Zusammenstoß vermeiden konnte, stieß der Mercedes AMG mit einer Geschwindigkeit von mindestens 125 Stundenkilometer mit einem geparkten Auto zusammen. Danach endete die Fahrt des damals 17-Jährigen. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 80.000 Euro.
Festnahme Wochen später in Großbritannien erfolgt
Der Fahrer flüchtete zu Fuß. Er wurde zur Festnahme ausgeschrieben und knapp vier Wochen später in Großbritannien festgenommen. Anfang September wurde er nach Deutschland überstellt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Andreas Bokma (62) aus Wüstenrot hatte das Auto damals als gestohlen gemeldet. Er lebt in einer ruhigen Wohngegend in Wüstenrot. Der Motor des 660-PS-starken Mercedes war laut. Dass er in jener Nacht nicht gehört hatte, wie jemand den Sportwagen wegfuhr, kann er sich bis heute nicht erklären.
Mehrmals von der Polizei zum Diebstahl befragt worden
„Auch die Nachbarn haben nichts mitbekommen,“ sagte Bokma damals. „Für mich hat es sich erledigt. Ich bin mit der Sache durch“, sagt er heute. Er war mehrfach von der Polizei zum Diebstahl des Autos befragt worden.
Der gestohlene Roadster hatte einen Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Wüstenrot ausgelöst. Die Elitepolizisten stürmten ein Haus in der Ortsmitte. Dort lebten die Geschwister und die Eltern des damals 17-jährigen Syrers. Als das SEK anrückte, saß die Familie im Haus, das die Gemeinde Wüstenrot eigens für Flüchtlinge gekauft hatte.
Unklarheit über Anklage und öffentliche Verhandlung
Noch ist nicht bekannt, ob die Jugendkammer des Landgerichts Heilbronn die Anklage zulässt und das Hauptverfahren eröffnet. Unklar ist auch, ob mit Rücksicht auf das jugendliche Alter des Angeschuldigten öffentlich verhandelt wird. Eine Sprecherin des Landgerichts erklärt, dass eine Verhandlung nach den verfahrensrechtlichen Vorgaben grundsätzlich immer öffentlich stattfinde. Es gebe aber Situationen, in denen ausnahmsweise die Öffentlichkeit beschränkt werde. Das könne aus Gründen des Alters eines Angeklagten oder bei bestimmten Sachverhalten, die Aussagen aus der Intimsphäre der Verfahrensbeteiligten erfordern, der Fall sein.
Angeschuldigter habe bereits eine Haftstrafe verbüßt
Die damals 19-jährige Schwester bestritt, dass ihr Bruder in den Fall verwickelt sein könnte. Er war in der Vergangenheit schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und habe bereits eine zweijährige Haftstrafe wegen Körperverletzung im Jugendgefängnis in Adelsheim abgesessen, erklärte damals die Schwester. „In Heilbronn gibt es zu viele Leute, die meinen Bruder nicht mögen.“
„Ich bin froh, dass es sich so entwickelt hat“, sagt Bokma heute. Knapp fünf Monate habe es gedauert, bis er von seiner Versicherung das Geld für den zu Schrott gefahrenen Mercedes erhalten habe. Neben dem AMG-Mercedes und den drei am Unfallort beschädigten Autos, wurden bei der Flucht auch mehrere Streifenwagen beschädigt.
Die Jugendkammer des Landgerichts Heilbronn entscheidet über die Eröffnung des Hauptverfahrens und darüber, ob der jetzt 18-Jährige in Untersuchungshaft bleibt.
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Kommentare
Stefan am 08.12.2025 10:18 Uhr
Bestimmt in einer psychischen Ausnahmesituation und somit Schuldunfähig.