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Silvesterstress für Hunde: Was Halter jetzt wissen müssen

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Viele Hunde geraten zu Silvester in Angst oder Panik. Eine Trainerin aus Brackenheim erklärt, was Abhilfe schaffen kann und warum es keine Pauschallösung gibt.


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Der Jahreswechsel bedeutet für viele Haustiere eine der stressigsten Nächte des Jahres. Janina Behrens, eine Hundetrainerin aus Brackenheim, die seit drei Jahren in dem Beruf arbeitet und die Hundeschule Halunkenhunde betreibt, beschreibt unterschiedliche Reaktionen.

„Es gibt Hunde, die reagieren gar nicht, Hunde, die anfangen mit Bellen und Hunde, die in Angst oder Panik verfallen.“ Nicht jedes Tier sei gleich, entscheidend sei immer das individuelle Verhalten.

Böller-Stress für Haustiere: „Zu Silvester gibt es zahlreiche entlaufene Hunde“

Ein großes Problem sieht die 28-Jährige in mangelnder Sicherung. „Zu Silvester gibt es zahlreiche entlaufene Hunde“, sagt sie. Allein vom 31. Dezember bis 1. Januar seien im vergangenen Jahr deutschlandweit 428 Hunde entlaufen. Besonders gefährdet seien Ersthundebesitzer sowie Hunde, die noch nicht lange bei ihren Familien leben und von ihren Haltern noch nicht richtig eingeschätzt werden könnten. Auch Leichtfertigkeit spiele dabei eine Rolle.

Zudem werde das Thema häufig zu spät angegangen. Aus ihrer Sicht könne man bereits im Sommer beginnen, Hunde auf Silvester vorzubereiten. Das erfordere jedoch eine feinfühlige Übungsstruktur. Gerade bei Tieren mit starken Ängsten sollte dies nicht ohne professionelle Unterstützung erfolgen.

Hundehalter müssen richtig auftreten: „Nicht mitleidig, sondern selbstsicher“

Für die Silvesternacht selbst rät die Hundetrainerin zu klaren Vorsichtsmaßnahmen. Hunde sollten doppelt gesichert und bereits ab dem 30. Dezember nicht mehr von der Leine gelassen werden. Tiere, die gerne fressen, könnten tagsüber etwas weniger Futter bekommen und abends ein besonders attraktives „Buffet“. Wichtig sei außerdem, den eigenen Hund gut kennenzulernen und zu beobachten, wie er in verschiedenen Situationen reagiert. Ziel sei es, dem Hund Selbstbewusstsein und Mut zu vermitteln.

Wenn starke Befürchtungen bestehen, dass ein Hund in Angst oder Panik kippt, könne es sinnvoll sein, einen geeigneten Ort aufzusuchen – etwa über Silvester wegzufahren oder schalldichte Räume zu nutzen. Auch bei anderen lauten Knallgeräuschen könne man bereits im Vorfeld trainieren: ruhig bleiben, selbstsicher auftreten, Leckerli geben und den Hund positiv begleiten. „Nicht mitleidig, sondern selbstsicher“, betont Behrens.

Individuelle Unterstützung: Was einem Hund hilft, kann dem anderen schaden

In Einzelfällen könne auch ein Gespräch mit dem Tierarzt hilfreich sein, um den Hund medikamentös zu unterstützen. Eine allgemeingültige Lösung gebe es jedoch nicht. „Was bei einem Hund der goldene Weg ist, kann beim anderen Hund ein fataler Fehler sein.“

Am wichtigsten sei es, den eigenen Hund gut kennenzulernen und ihm die Unterstützung zu geben, die er individuell brauche. Silvester solle dabei nicht der einzige Anlass sein: Hunde würden insgesamt selbstsicherer und mutiger, wenn Halter auch im Alltag auf auffällige Situationen reagieren und diese gemeinsam mit dem Tier trainieren.

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