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Silvester im Zabergäu und Leintal: Kommunen mehrheitlich gegen Böllerverbot

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An Silvester haben die Polizei und das Ordnungsamt im Zabergäu und Leintal beliebte Aussichtspunkte im Blick – und appellieren an die  Verantwortung der Bürger bei Feuerwerk. 

Ein beliebter Treffpunkt an Silvester: Von der Katharinenstraße bietet sich ein weiter Blick über Lauffen und darüber hinaus.
Ein beliebter Treffpunkt an Silvester: Von der Katharinenstraße bietet sich ein weiter Blick über Lauffen und darüber hinaus.  Foto: Heil, Theresa

Für viele Menschen gehört ein Feuerwerk dazu, wenn sie den Jahreswechsel feiern. Über viele Jahre haben sich manche Aussichtspunkte zu regelrechten Treffpunkten entwickelt, weil sich dort ein guter Blick auf das Spektakel am Himmel bietet. Diese Punkte haben das Ordnungsamt und die Polizei verstärkt im Blick. 

In Lauffen gelten laut Ordnungsamtsleiter Michael Kenngott die üblichen gesetzlichen Regelungen: In der Nähe von Fachwerkhäusern, Kirchen und Friedhöfen sowie Einrichtungen wie Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeheimen darf nicht geböllert werden. Verbots- oder Sperrzonen seien nicht ausgewiesen. Das mache nur Sinn, „wenn eine Überwachung und auch Sanktionierung möglich ist“, betont Kenngott.

Beliebte Treffpunkte zu Silvester: Ordnungsamt Lauffen bittet um Rücksicht

Ein besonders beliebter Aussichtspunkt in Lauffen ist die Katharinenstraße im Wohngebiet Oberer Seugen. Hier bietet sich ein weiter Ausblick auf Talheim, Neckarwestheim und Kirchheim. An dem kleinen Platz mit Bank würden sich immer viele Personen treffen, erklärt Michael Kenngott. Allerdings habe es hier, wie auch am Postplatz, in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme mit Müll gegeben. Kenngott richtet einen dringenden Appell an die Bürger, die Überbleibsel ihrer Feier zu entsorgen oder mit nach Hause zu nehmen. Alle würden immer von Umweltschutz sprechen, aber „was da alles zusammenkommt“, meint er mit Unverständnis. „Und die Allgemeinheit bezahlt es wieder.“ 

Das Team des Ordnungsamts sei an Silvester und Neujahr nur sporadisch im Einsatz. Das heißt, „wir bestreifen nicht dauerhaft“, sondern nur, wenn Vorfälle gemeldet würden. Für alles andere habe das Personal keine Kapazität, so Kenngott. Aufgeräumt wird seit einigen Jahren auch erst am 2. Januar und nicht mehr direkt an Neujahr. 

Polizei Lauffen ist an Silvester verstärkt im Einsatz – keine Problemherde bekannt

Anders sieht es bei der Polizei aus. Die Beamten sind an Silvester im Einsatzgebiet des Polizeireviers Lauffen verstärkt präsent, sagt ein Sprecher des übergeordneten Polizeipräsidiums Heilbronn. Zum Zuständigkeitsbereich gehören die Stadt Lauffen sowie die umliegenden Gebiete im Leintal und Zabergäu – von Güglingen bis Massenbachhausen.

Spezielle Problemherde gibt es im Einsatzgebiet nicht. „Es gibt Orte mit erhöhtem Personenaufkommen, aber in den vergangenen Jahren kam es dort zu keinen nennenswerten Störungen.“ Über die Jahre erkennt das Polizeirevier Lauffen keinen Wachstum an Straftaten in der Silvesternacht, so der Polizeisprecher „Wir wünschen selbstverständlich allen Menschen ein schönes Silvesterfest und viel Spaß beim Feiern“. Die Polizei appelliere allerdings einen vernünftigen Umgang miteinander zu pflegen und mit den Feuerwerkskörpern mit Vorsicht und Bedacht umzugehen. 

Erstmals hat die Stadt Heilbronn in diesem Jahr eine Allgemeinverfügung für Silvester und Neujahr erlassen. Demnach sind Böller und Knallkörper, die nur auf Lautstärke angelegt sind, mit wenigen Ausnahmen im gesamten Stadtgebieten verboten. Darunter fallen etwa Kanonenschläge, Knallketten und -frösche und Schweizer Frösche. Weiterhin erlaubt sind Raketen mit Leuchtwirkung. 

Silvester auf dem Heuchelberg und Co: Keine Verbotszonen in und um Leingarten

Zu den Orten, an denen sich viele Menschen versammeln, zählen naturgemäß gute Aussichtspunkte oder zentrale Flächen, um das Feuerwerk zu beobachten. „Da fallen mir in Leingarten der Heuchelberg, der Eichbottareal, die Festhalle, der Marktplatz und das Alte Rathaus ein“, sagt Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner. Zu Problemen kam es dort bislang nie. „Deshalb spreche ich mich klar gegen irgendwelche Verbotszonen aus – ich vertraue auf den gesunden Menschenverstand“, so Steinbrenner.

Für Kontrollen sei die Polizei zuständig – das Ordnungsamt der Stadt halte sich bewusst zurück. „Das wäre alleine auch zu gefährlich“, sagt Ordnungsvollzugsbeamter Sven Panhans.

Stadt Brackenheim trotz Altstadt gegen Böllerverbot an Silvester

Ein Böllerverbot gibt es – trotz einiger Fachwerkhäuser – auch in der Brackenheimer Innenstadt nicht. „Wir haben bisher auch nie Probleme gehabt“, blickt Patrick Eismann, der die Leitung für Sicherheit und Ordnung im Rathaus verantwortet, zurück. „Es ist immer positiv und im gewohnten Rahmen verlaufen.“ Durch die ländliche Prägung verteilten sich die Ansammlungen in der Silvesternacht zum gemeinsamen Feuerwerken in Brackenheim, sagt Eismann.

Beliebte Aussichtspunkte in der Silvesternacht seien beispielsweise vom Zweifelberg aus sowie vom Hörnle in Dürrenzimmern, ebenso wie von den Weinbergen in Stockheim aus hinunter auf die Stadt. Obwohl es in der Vergangenheit keine Probleme gegeben habe, ist der Ordnungsdienst bis zum Nachmittag im Einsatz – danach übernimmt die Polizei in Lauffen die Dienstbereitschaft.  

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