Baustart für Stadtbahnhalt am Schwarz–Projekt-Campus – „Komplexität anfangs unterschätzt“
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Die Haltestelle am Schwarz–Projekt-Campus in Bad Friedrichshall-Kochendorf wird später fertig als gewünscht. Warum der Bau trotzdem in Rekordzeit fertiggestellt wird.
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Dass der Spatenstich für den Stadtbahnhalt am Schwarz-Projekt-Campus (SPC) in Bad Friedrichshall am Montag, 17. März, stattfinden konnte, ist alles andere als selbstverständlich. Alle Redner betonten, wie kompliziert die Umsetzung war und nach wie vor ist. Das reguläre Verfahren für diese Haltestelle hätte sieben Jahre gedauert, sagte der Regionalbereichsleiter von der DB InfraGO, Michael Groh. „Wir setzen es in fünf Jahren um.“ Die Planung bis zum Baustart habe drei Jahre gedauert. „Im nächsten Jahr können wir die Inbetriebnahme feiern.“ Auf Nachfrage sagte er, dass dies zu „einem Fahrplanwechsel“ stattfinden solle. Ob das im Sommer 2026 ist, könne er nicht versprechen. „Aber spätestens im Dezember.“
Dass das Vorhaben zügig vorangeht, sei nur der guten Zusammenarbeit aller Partner zu verdanken, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Zu den Partnern gehören nicht nur die Bahn und das Land, sondern auch die Stadt Bad Friedrichshall, der Landkreis Heilbronn, die Schwarz-Gruppe, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und andere. „Jeder hat seine Trumpfkarten ausgespielt, die er hatte“, sagte Bürgermeister Timo Frey. Denn jedem sei von Anfang an klar gewesen, dass die Ansiedelung des SPC nur gelinge, wenn die Verkehrsanbindung funktioniere.
Vertreter aus Politik, der Schwarz-Gruppe sowie Stadt und Landkreis sprachen beim Spatenstich über die Herausforderung des Baus.
Foto: Seidel, Ralf
Zum Mobilitätskonzept gehört auch der Ausbau des B27-Knotens bei Kochendorf
Das hatte sich auch die Schwarz-Gruppe auf die Fahnen geschrieben. „Der neue Haltepunkt ist ein bedeutender Baustein für eine nachhaltige Mobilität“, sagte Pascal Fischer, Bereichsleiter Strategische Standortentwicklung bei Schwarz. Zum Mobilitätskonzept im Gebiet „Obere Fundel“ gehören aber auch Bushaltestellen, neue Geh- und Radweg-Verbindungen und letztlich der Ausbau des B27-Knotens, sagte Timo Frey. „Es ist eine ganzheitliche Konzeption.“
Dass ein großer Teil des Mobilitätskonzepts bis zur Eröffnung des Campus Anfang 2026 nicht fertig ist, verursache kein Chaos, ist sich Timo Frey im Gespräch mit unserer Zeitung sicher. Er gehe davon aus, dass nicht alle 3500 Mitarbeiter gleichzeitig ihre Büros beziehen. Außerdem solle es „verkehrslenkende Maßnahmen“ geben, die Busanbindung sowie Rad- und Fußwege auf das Gelände seien bis zum Start fertig. Auch die neue Kreisstraße, die derzeit noch als Baustraße fungiert, werde rechtzeig freigegeben – „im vierten Quartal 2025“. So könnten die Mitarbeiter die Anfahrt gut planen, alles werde sich einpendeln, ist sich der Bürgermeister sicher.
Die Umsetzung bis Dezember 2025 war laut Bahn letztlich unrealistisch
Den Stadtbahnhalt bis Dezember 2025 zu bauen, sei letztlich unrealistisch gewesen, erklärte Michael Groh am Rande des Spatenstichs. „Die Komplexität des Projekts, was Genehmigungen, technische Themen und die Finanzierung angeht, hat man zu Beginn unterschätzt.“ Trotzdem sei die Haltestelle zwei Jahre früher fertig als im Regelprozess, betont er. So ein Projekt sei auch für die Bahn nicht alltäglich. „Das ist eine große Kraftanstrengung.“ Nicht zuletzt weil viele Spezialfirmen beteiligt seien.
Auch die notwendige Blockverdichtung sei komplex. Es müssten nicht nur neue Signale an der Strecke angebracht, sondern es auch ins Stellwerk eingegriffen werden. Blockverdichtung bedeute, dass der Abstand zwischen den Zügen, die auf derselben Strecke fahren, verkürzt wird. Das sei für die Umsetzung des Stadtbahnhalts Kochendorf-Süd notwendig. Damit Bremswege trotzdem eingehalten werden, müsse man viel Technik aufrüsten.
Der Schwarz-Projekt-Campus und die Stadtbahn-Haltestelle wird künftig mit einer Rad- und Fußwegbrücke verbunden. Diese wird auf Höhe des blauen Fahrzeugs im Bild über die Gleise gebaut.
Foto: Seidel, Ralf
Verzögerungen in Neckarsulm beeinträchtigt Brückenbau in Bad Friedrichshall
Auch Sperrzeiten, also Zeiten, in denen kein Zug fährt, sind ein limitierender Faktor. Sie werden zum Beispiel zum Einheben der Rad- und Fußwegbrücke über den Gleisen gebraucht. Eigentlich sollte das Bauwerk, für das die Stadt verantwortlich ist, bereits stehen. Da es aber beim Bau einer Unterführung in Neckarsulm zu Verzögerungen kam, konnte die dafür vorgesehene Sperrzeit nicht genutzt werden, erläuterte Michael Groh. Diese würden mit sehr viel Vorlauf geplant. Die nächste sei im Sommer.
Trotz der Widrigkeiten entsteht eine „nachhaltige Zukunftsinfrastruktur“, freute sich Landrat Norbert Heuser beim Spatenstich. Er bedankte sich unter anderem für die Förderung des Landes. Die genaue Summe stehe zwar noch nicht fest. Winfried Hermann sprach in seinem Grußwort jedoch von einer Gesamtinvestition von 24 Millionen Euro, wovon das Land 15 bis 18 Millionen Euro übernehme. Auch die Schwarz-Gruppe beteiligt sich finanziell.
Mobilitätspakt
Der Stadtbahnhalt am SPC in Bad Friedrichshall ist Teil des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm. Diesen hatten das Land Baden-Württemberg, der Landkreis Heilbronn, die Städte Heilbronn und Neckarsulm, die Nahverkehrsgesellschaft BW, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft sowie die Unternehmen Audi und Schwarz-Gruppe 2017 ins Leben gerufen. Das Ziel ist die Lösungen von Verkehrsproblemen im Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm. „Zu Beginn hatten wir gesagt: Wir müssen das schnell fertig kriegen, das wertet die Region auf“, sagte Verkehrsminister Hermann beim Spatenstich. Das Projekt stehe für das, was der Mobilitätspakt in den vergangenen acht Jahren geprägt habe. Der neue Haltepunkt umfasst zwei Außenbahnsteige mit einer Länge von 140 m und einer Höhe von 55 cm. Aufzüge sorgen für einen barrierefreien Zugang.
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