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Wilhelm und Karl Maybach: Geniale Konstrukteure im Schatten von Gottlieb Daimler

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Lange schien der Name Maybach aus der Automobilhistorie verschwunden, den ersten Mercedes verband man mit Daimler. 175 Jahre nach Wilhelm Maybachs Geburt in Heilbronn hält eine Nachfahrin den Namen im öffentlichen Gedächtnis.

Wilhelm Maybach am Steuer des von ihm 1889 konstruierten Stahlradwagens; neben ihm Adolf Daimler, der Sohn von Gottlieb Daimler. Foto Mercedes Benz Classic
Wilhelm Maybach am Steuer des von ihm 1889 konstruierten Stahlradwagens; neben ihm Adolf Daimler, der Sohn von Gottlieb Daimler. Foto Mercedes Benz Classic  Foto: Mercedes-Benz Classic

Heute vor 175 Jahren, am 9. Februar 1846, kam Wilhelm Maybach zur Welt, in Heilbronn. Der Vater stammte aus Löwenstein, die Eltern starben früh. Im diakonischen Reutlinger Bruderhaus lernte er technischer Zeichner, 1865 traf er dort Gottlieb Daimler, mit dem er nach Cannstatt übersiedelte und 35 Jahre lang zusammenarbeitete. Ihr Ziel war ein leichter, schneller Benzinmotor.

Dies gelang ihnen nach jahrelangen Bemühungen mit dem Zweizylinder V-Motor mit 1,5 PS. Mit dem "Stahlradwagen" entwickelte Maybach bis 1889 die Urform des Autos, zehn Jahre später für Daimler einen Rennwagen mit 35 PS-Vierzylindermotor, den ersten Mercedes. Nach Daimlers Tod im Jahr 1900 wurde Wilhelm Maybach 1907 aus der Firma verdrängt.

Mit Graf Zeppelin eine Firma gegründet

Gleichzeitig war Sohn Karl (1879-1960) in die Fußstapfen des Vaters getreten. Nach einem Maschinenbaustudium war er lange Assistent des Vaters bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Nach dem Absturz eines Zeppelins 1908 empfahl Wilhelm Maybach dem Grafen Zeppelin eine neue Motorkonstruktion seines Sohnes. Der Graf ging darauf ein, es wurde eine Flugmotoren-Fabrik unter Beteiligung von Vater und Sohn Maybach gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Maybach-Motorenbau-GmbH mit Karl die Fahrzeugproduktion auf machte den Namen Maybach zum Inbegriff für hochwertige Luxuskarossen. Wilhelm Maybach konnte diese Erfolge noch miterleben und starb hochgeehrt Ende 1929 in Bad Cannstatt.


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Aus dem Schatten ins Licht

Lange schien der Name Maybach aus der Automobilhistorie verschwunden, den ersten Mercedes verband man mit Daimler. Den Namen Maybach im öffentlichen Gedächtnis zu halten ist Irmgard Schmid-Maybach ein wichtiges Anliegen, vor allem über die Karl Maybach Foundation, wobei man eng mit dem Freundeskreis Maybach-Museum zusammenarbeitet. Schmid-Maybach strebt auch einen eigenständigen musealen Auftritt zu Entwicklungen des Vaters und Großvaters an.


Der Heilbronner Wilhelm-Maybach-Schule fühlt sie sich eng verbunden: weil über den Schulnamen und die Aktivitäten die Historie wachgehalten wird, nicht nur im Geiste, sondern, indem die Berufsschule technisches Wissen und Fertigkeiten vermittelt. Unter anderem hat sie den Maybachpreis für junge Talente gestiftet. Auch das Restaurationsprojekt des SW 38 hat sie unterstützt und gefördert.

Das Stadtarchiv Heilbronn bewahrt den Großteil des Nachlasses von Wilhelm Maybach auf. In der Ausstellung "Heilbronn historisch!" ist ihm eine Station gewidmet. Sie ist auch Teil einer virtuellen Präsentation.

Weitere Infos: www.stadtgeschichte-heilbronn.de

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