Wie die Buga das Image von Heilbronn verbessert hat
Die Buga hat einen wichtigen Beitrag zum positiven Image der einstmals so "hässlichen Stadt" geleistet, zeigt eine Studie der DHBW. Jetzt gilt es, darauf aufzubauen.

Heilbronns Image hat spürbar von der Bundesgartenschau profitiert. Nicht nur die Schau selbst hinterließ bei ihren Besuchern überwiegend einen sehr guten Eindruck. Die gesamte Stadt wird nun deutlich positiver gesehen. Diesen Schluss legen erste Ergebnisse einer Befragung der Dualen Hochschule (DHBW) in Heilbronn nahe.
Der Effekt soll nicht verblassen
Für Günter Käßer-Pawelka, der am vergangenen Montag seinen letzten Arbeitstag als ordentlicher Professor an der DHBW hatte, ist das Ergebnis erfreulich: "Ich bin selbst beeindruckt, was sich in den letzten zehn Jahren hier getan hat." Die Buga sei aus Marketing-Sicht ein Glücksfall, "so ein Mega-Ereignis hat natürlich einen sichtbaren Effekt". Jetzt gelte es, den nicht verblassen zu lassen. "Mit einer konsequenten Markenführung muss die Stadt den Buga-Effekt systematisch nutzen", empfiehlt der Experte.
Zur Person

Studiendekan Günter Käßer-Pawelka wurde in dieser Woche nach 30 Jahren an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in den Ruhestand verabschiedet. Der gebürtige Waiblinger, Jahrgang 1953, war einer der Gründungs-Professoren der DHBW Heilbronn. "Wir haben im Hinterhof der Stadtwerke begonnen, in einem Gebäude, das heute nicht mehr existiert. Der ganze Bildungscampus war damals eine Brache", so Käßer-Pawelka. Als damaliger Präsident des Marketing-Clubs Heilbronn war er prädestiniert, das Themenfeld Marketing und Dienstleistung am neuen DHBW-Campus zu etablieren. Käßer-Pawelka bleibt der DHBW Heilbronn als Vorsitzender des neuen Forschungsprojekts Weinnova erhalten.
Wie dieser Effekt wirkt, zeigt sich bei fast allen Fragen, die Käßer-Pawelka den Buga-Besuchern und einer ähnlich großen Gruppe von Online-Nutzern gestellt hat. Die Befragten konnte er so in drei Gruppen unterteilen: Zum einen jene, die auf der Buga noch unter dem Eindruck der Gartenschau stehen. Die zweite Gruppe besteht aus Leuten, die einen Besuch schon hinter sich haben. Teilnehmer der dritten Gruppe haben die Buga nicht besucht. Noch bis zu diesem Wochenende läuft die Umfrage. Doch die ersten 600 Fragebögen wurden schon einmal ausgewertet.
Für Buga-Besucher ist Heilbronn jung und attraktiv
Bis auf sehr wenige Punkte ordnen Buga-Besucher der Stadt Heilbronn besonders positive Merkmale zu. So ist Heilbronn für Buga-Besucher jünger, leiser, sicherer, kreativer oder auch fleißiger als für die Nicht-Buga-Besucher. Auffällig und überraschend: Heilbronn ist den Buga-Besuchern auch weniger fremd.
Daneben gab es auch Aspekte, auf die ein Buga-Besuch keinen Einfluss hatte. Dazu zählt, dass Heilbronn inzwischen durchaus als Hochschulstadt wahrgenommen wird. Ebenso schätzen alle Gruppen das Einzelhandelsangebot ähnlich ein, nämlich als mittelmäßig. Doch es überwiegt die generelle Einschätzung, dass die Stadt von der Buga langfristig profitieren wird.
Das Hässliche wird bleiben
Bei allem Optimismus warnt Käßer-Pawelka, dass Heilbronn mit gewissen Altlasten leben muss. "Es gibt nun aber offensichtlich zwei Seiten: das hässliche und das schöne Heilbronn. Und die Stadt muss nicht auf dem Hässlichen sitzen bleiben, sondern kann einen Gegenentwurf aufzeigen." Dazu brauche es weiter Impulse wie Aktionen, neue Gebäude, weitere Kneipen oder die Ansiedlung oder Gründung neuer Unternehmen und dazu eine gewisse "Inszenierung", eine "erlebbare Show der Veränderung". In jüngster Zeit sei die Stadt hier auf dem richtigen Weg.
Eine tiefergehende Analyse mit dem kompletten Datensatz erfolgt in den kommenden Wochen.

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