So funktioniert das Heilbronner Kohlekraftwerk
Es sind Zahlen der Superlativen: Jeden Tag werden mit dem Schiff bis zu 8000 Tonnen Steinkohle an das Kraftwerk angeliefert, die im Feuerraum des Kessels eingeblasen werden. Dabei werden Temperaturen um 1200 Grad erreicht.

Block 7 ist der größte Steinkohleblock am Standort Heilbronn mit 778 Megawatt. Per Schiff werden täglich bis zu 8000 Tonnen Kohle angeliefert und auf dem Kohleplatz zwischen Kraftwerk und Neckar zwischengelagert. Von dort gelangt die Kohle über Förderbänder zum Kohlebunker und den Kohlemühlen. Die Kohle wird in den Mühlen staubfein gemahlen und dann in den Feuerraum des Kessels eingeblasen. Dabei werden Temperaturen um 1200 Grad erreicht. Die Blöcke 5 und 6 kommen jeweils auf eine Leistung von 125 Megawatt.
Rohrsystem ist 500 Kilometer lang
Das Wasser, das sich in dem mehr als 500 Kilometer langen Rohrsystem des Kessels befindet, wird dabei zu 545 Grad heißem Wasserdampf bei einem Druck von 200 Bar. Dieser wird auf die Schaufeln der Turbine geleitet und treibt die Welle mit dem Generator an. Dabei wird die mechanische in elektrische Energie umgewandelt. Der heiße Dampf wird anschließend in den Kondensator geleitet. Dort wird er wieder in Wasser umgewandelt, der Kreislauf beginnt aufs Neue.
Im Kühlturm befinden sich sogenannte Rieselplatten, über die das vom Kondensator kommende Kühlwasser verteilt und durch aufsteigende Luft abgekühlt wird. Ein Teil des Wassers steigt als Wasserdampf aus dem Kühlturm auf, der überwiegende Rest wird zurück in den Kondensator geleitet. Das verdunstete Wasser muss aus dem Neckar nachgefüllt werden. Die geplante Gas- und Dampfturbine soll eine elektrische Leistung zwischen 620 und 750 Megawatt haben. Ihr Wirkungsgrad wird mit mehr als 60 Prozent angegeben – bei Block 7 sind es etwa 40 Prozent.
Schornstein des Neubaus wird kleiner
Fest steht, dass der Schornstein des Neubaus deutlich kleiner wird: Mit 135 Metern würde er nicht einmal den benachbarten Kühlturm überragen. Das Kraftwerksgebäude wird mit 50 Metern nicht einmal halb so hoch wie das Kesselhaus von Block 7.
Nach Berechnungen der EnBW wird bereits bei der geplanten Verbrennung von Erdgas mit einer Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff der Schadstoffausstoß um 50 Prozent verringert.


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