So fällt die Wetterbilanz des Winters in Heilbronn-Hohenlohe aus
Die Mitteltemperaturen im Februar waren seit Aufzeichnungsbeginn 1947 an der Wetterstation in Öhringen noch nie so hoch. Der Winter in Heilbronn und im Hohenlohekreis war gefühlt kein richtiger.

Ein Winter, der kein richtiger Winter war: So könnte man die "kalte" Jahreszeit 2023/24 zusammenfassen. Nicht nur der Februar war der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1947 an der Station des Deutschen Wetterdienstes in Öhringen, auch Dezember bis Februar insgesamt brachen den bisherigen Rekord von 2007.
5,3 Grad Mitteltemperatur im vergangenen Winter: Das bedeutet eine Abweichung von 3,0 Grad. Gewaltig fiel die Differenz im Februar aus, als es bei einer Mitteltemperatur von 8,0 Grad um 5,5 Grad zu warm war. Damit rutschte der Februar 1966 mit 7,0 Grad auf Platz zwei seit 1947. Der Dezember 2023 war mit 5,2 Grad Durchschnittstemperatur um 2,6 Grad zu warm gegenüber dem langjährigen Mittel, im Januar (2,5 Grad) war die Abweichung mit 0,7 Grad gering.
Winter 2023/24 in Heilbronn-Hohenlohe: Das waren die Tageshöchst- und Tiefstwerte
In den Annalen ist der Winter 1963 mit -4,8 Grad der bislang kälteste. Das Tagesmaximum des Winters 2023/24 von 17,1 Grad am 16. Februar ist noch weit unter dem Winterrekord von 20,5 Grad, der am 24. Februar 1990 erzielt wurde. Die tiefste Temperatur brachte mit -7,6 Grad der 12. Januar. Kein Vergleich zum Rekord-Tiefstwert am 2. Februar 1956 mit -25,8 Grad.
Im Zeitraum von 1991 bis 2020 liegen die Mittelwerte für Frosttage bei 46, für Eistage bei zwölf. Diese Zahlen wurden im vergangenen Winter deutlich verfehlt. Da gab es nur 26 Frosttage, an denen das Thermometer unter die Null-Grad-Grenze fiel, und nur sieben Eistage, an denen das Tagesmaximum null Grad nicht übertraf.
Fazit zum Winter in der Region: Viel Regen, wenig Schnee
"Deutlich zu nass", "deutlich zu nass", "viel zu nass", so kommentiert Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart die Monate Dezember bis Februar. Es begann im Dezember mit 127,4 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags, setzte sich im Januar mit einer Ausbeute von 137,3 Prozent fort, um im Februar schließlich bei 170,5 Prozent und 90,7 Millimetern zu landen.
Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 267,1 Millimeter schaffte es der vergangene Winter auf Platz acht seit Aufzeichnungsbeginn. Die Ausbeute an Schnee war mehr als dürftig. An nur fünf Tagen war die Landschaft rund um Öhringen gezuckert, das Maximum von drei Zentimetern lag am 16. Januar.
Im Februar gab es in Öhringen 16 Tage mit Niederschlag, an der Wetterstation in Eppingen-Elsenz waren es 17 Tage, am Standort in Obersulm-Willsbach kam noch ein Tag dazu.
Wie lange zeigte sich die Sonne? Februar gab Vorgeschmack auf den Frühling
Viel Niederschlag lässt der Sonne wenig Chancen. Deshalb summierte sich die Ausbeute im Februar mit 47,1 Stunden auf nur 56,6 Prozent des langjährigen Durchschnitts. Einen Vorgeschmack auf den meteorologischen Frühling bescherte der 29. Februar mit der längsten Sonnenscheindauer von 8,9 Stunden im vergangenen Winter. Auch der Dezember brachte mit 36,6 Stunden nur 75,2 Prozent, während im Januar mit 72,7 Stunden und 124,1 Prozent das Mittel übertroffen wurde. Am geringsten war die Sonnenscheindauer an der Wetterstation in Öhringen im Winter 2013, als nur 92,3 Stunden registriert wurden. Diesmal kamen 156,7 Stunden zusammen. Das sind 82,2 Prozent.