Vorweihnachtliche Kauflust macht Händler froh
Nightshopping und Weihnachtsmarkt locken viele Besucher in die Heilbronner Fußgängerzone. Die Stadtinitiative meldet gute Geschäfte.

Winterlich kalt und trocken: Das Wetter spielte am späten Samstagabend beim Nightshopping in der Heilbronner Fußgängerzone mit. Die Läden schlossen erst um 22 Uhr, der Weihnachtsmarkt um 23 Uhr: Das Angebot zog viele Besucher an. Die City war voll, es gab Schlangen vor den Imbissständen des Weihnachtsmarkts. Die Kassen klingelten. Heilbronn präsentierte sich als attraktive Einkaufsstadt, ein Publikumsmagnet mit viel Atmosphäre.
"Wir sind mit der Frequenz zufrieden", bilanzierte Centermanagerin Alina Fischer das Nightshopping-Geschäft in der Stadtgalerie. Sophie Bensch von der Geschäftsleitung der Galeria Kaufhof freute sich über viele Kunden. "Allerdings sondieren noch viele, gekauft wurde bis jetzt nicht so viel", lautete ihr erstes Fazit gegen 19.30 Uhr. Sophie Bensch lobt das Zusammenspiel mit dem Weihnachtsmarkt. "Das läuft gut." Sie machte aber auch keinen Hehl daraus, dass ihr noch längere Öffnungszeiten beim Nightshopping, etwa bis 23.30 Uhr, lieber wären. Dass um 22 Uhr Feierabend ist, hatte die Stadtinitiative, die Heilbronner Händlervereinigung, mit der Gewerkschaft Verdi in einem Kompromiss vereinbart − und damit eine juristische Auseinandersetzung verhindert.
Osiander-Filialleiter Florian Weller steht dagegen bei den Öffnungszeiten auf dem Standpunkt: "Je länger, um so besser." Man müsse den Kunden im Fokus haben. "Online ist 24 Stunden geöffnet." Und: "Wir machen jetzt vor Weihnachten ein Viertel unseres Jahresumsatzes." Das Nightshopping ist für den Buchhändler dennoch ein Umsatzbringer. "Es lief gut. Morgens und mittags kommen eher die Familien. Abends dann Ältere und Pärchen, die in Ruhe schlendern. Und Gäste vom Weihnachtsmarkt natürlich."

Ganz unterschiedlich kommt der adventliche Späteinkauf in den kleineren Läden an. Im Modehaus Tally-Weijl "ist viel los", berichtete Valbone Berisha. Von Öffnungszeiten bis Mitternacht hält sie nicht viel. "Das ist für die Mitarbeiter nicht gut." In der Damenmode-Boutique Ulla Popken war es gegen 20 Uhr ziemlich ruhig. Filialleiterin Roswitha Willhauck erklärte sich das so: "Das meiste Geschäft läuft tagsüber. Jetzt bummeln die Leute auf dem Weihnachtsmarkt." Sie sei froh, dass die Läden nur bis 22 Uhr geöffnet sind. Im Sommer sei das etwas anderes, "da kann man auch bis 23 Uhr auf machen". Roswitha Willhaucks Prognose für die Einkaufsstadt Heilbronn fällt nicht gut aus: "Es gibt viele Leerstände. Und da kommt nichts Gutes nach."
Händler sind mit Ergebnis zufrieden
Thomas Gauß, Vorsitzender der Stadtinitiative, verbucht das Nightshopping als Erfolg. "Egal welchen Händler ich gefragt habe, es lief überall sehr, sehr gut." Nur in der letzten Stunde ebbte das Kaufinteresse etwas ab. "Das passiert aber immer so, auch bei noch späteren Öffnungszeiten." Die Beteiligung der Händler "war flächendeckend", so Gauß. Dass vereinzelt Geschäfte geschlossen hatten, kann er nicht verstehen. Heilbronn müsse als Einkaufsstadt "ein Erlebnis bieten".
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