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Vor dem Tempolimit werden die Unfälle auf der A81 ausgewertet

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Vor wenigen Wochen starb ein einjähriges Mädchen bei einem Unfall auf der A81, an dem auch die Kolonne von Ministerpräsident Kretschmann beteiligt war. Verkehrsminister Hermann hatte ein Tempolimit auf dem Autobahn-Abschnitt gefordert. Nun wird geprüft, was verändert werden muss.

Anfang September war das Auto von Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der A81 in einen Unfall verwickelt. Ein einjähriges Mädchen starb.
Foto: Archiv/Hoffmann
Anfang September war das Auto von Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der A81 in einen Unfall verwickelt. Ein einjähriges Mädchen starb. Foto: Archiv/Hoffmann  Foto: Hoffmann

Es ist einer von vielen Aquaplaning-Unfällen auf der A81 in den vergangenen Wochen. Doch dieser Unfall bei Widdern Anfang September, an dem die Staatskarosse von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann beteiligt war und bei dem ein einjähriges Mädchen ums Leben gekommen ist, hat Folgen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann möchte ein Tempolimit bei Nässe auf dem Streckenabschnitt der A81 nördlich von Heilbronn anordnen.

Derzeit werten das Regierungspräsidium Stuttgart, das Verkehrsministerium und das Polizeipräsidium Heilbronn die Strecke aus. Oliver Hillinger, Sprecher des Verkehrsministeriums, erklärt, dass als erste Maßnahme vom Regierungspräsidium Stuttgart auf der Jagsttalbrücke am 11. September in Fahrtrichtung Stuttgart Warnschilder mit der Längenangabe 1500 Meter und das Zusatzzeichen "bei Nässe" angebracht worden seien. Zudem sei von der Polizei eine Unfallauswertung für den gesamten Streckenabschnitt der A81 vom Autobahnkreuz Weinsberg bis zur Landesgrenze bei Würzburg angefordert worden.

Strecke ausgewertet

Nach Angaben von Frank Belz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, sind 2019 drei Menschen, 2018 sieben Menschen und 2017 ein Mensch bei Unfällen auf der A81 gestorben. Die Zahlen beziehen sich auf den Auswertungsbereich vom Weinsberger Kreuz bis zum nördlichen Ende der A81 bei Gerchsheim, kurz vor der Landesgrenze nach Bayern. Der Grund sei in den meisten Fällen nicht angepasste Geschwindigkeit, erklärt Belz. Vor allem nach Starkregen sei es vermehrt zu Aquaplaning-Unfällen in beide Fahrtrichtungen gekommen. "Oftmals sind hochmotorisierte Fahrzeuge beteiligt", sagt Belz.

Das Verkehrsministerium habe das Regierungspräsidium um Untersuchung gebeten, ob und welche Schritte zur Unfallvermeidung durchgeführt werden. Derzeit werde die Gesamtstrecke der A81 vom Autobahnkreuz Weinsberg bis zur Landesgrenze bei Würzburg auf Unfälle wegen Nässe hin untersucht. "Wenn die Auswertungen vorliegen, kann auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse fundiert und rechtssicher entschieden werden, ob und in welchem Umfang auf dem Autobahnabschnitt bauliche, bautechnische oder verkehrsrechtliche Maßnahmen erforderlich sind", sagt Hillinger.

Erfahrungen von Polizei und Verkehrsbehörde

Erst wenn an den untersuchten Bereichen eine konkrete Gefahrenlage vorliege, könne die Höchstgeschwindigkeit reduziert werden. "Das ist der Fall, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse mit hinreichender Wahrscheinlichkeit nach den Erfahrungen der Polizei und der Verkehrsbehörde mit Unfällen zu rechnen ist", sagt Hillinger. Eine Gefahrenlage bestehe auch dann, wenn der landesweite Durchschnittswert der Unfälle mit Verletzten oder Toten vergleichbarer Strecken deutlich überschritten ist oder in einem Bereich besonders häufig Unfälle passieren.

Für welchen Teil der A81 Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten könnten, ist unklar. Betrachtet werde der gesamte Streckenabschnitt der Bundesautobahn bis nach Würzburg. "Ob und welche Stellen oder Abschnitte möglicherweise betroffen sind, ergibt sich erst nach der Auswertung", sagt Oliver Hillinger.

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