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Veterinärämter Heilbronn und Hohenlohe in Sachen Tierseuchen in Habachtstellung

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Die Geflügelpest ist hochansteckend und gefährlich für die Bestände. Wie sich die Veterinärämter der Landkreise Heilbronn und Hohenlohe auf ein Übergreifen von Tierseuchen vorbereiten.

Seit zwei Jahren betreibt der Landkreis Heilbronn in Bonfeld ein Materialdepot gegen Seuchenausbrüche . 
Foto: Helmut Melchert
Seit zwei Jahren betreibt der Landkreis Heilbronn in Bonfeld ein Materialdepot gegen Seuchenausbrüche . Foto: Helmut Melchert  Foto: HELMUT MELCHERT

Die Vogelgrippe, auch aviäre Influenza oder Geflügelpest genannt, ist eine für Geflügel hochansteckende Krankheit. Sie verläuft "mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen", teilt das Veterinäramt im Landkreis Heilbronn mit. Eine Ansteckung für Menschen sei dagegen unwahrscheinlich.

Seit einigen Jahren wird die Vogelgrippe vermehrt in Europa sowie insbesondere an der Nord- und Ostseeküste Deutschlands bei Wildvögeln und vereinzelt bei Geflügel und gehaltenen Vögeln nachgewiesen. In einem Kleinbestand in Bretzfeld (Hohenlohekreis) wurde Anfang Februar 2020 der Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurde ein Sperrbezirk um den betreffenden Betrieb eingerichtet. Die Restriktionsgebiete erstreckten sich auch auf Teile des Landkreises Heilbronn.

Wie der Amtstierarzt die aktuelle Lage einschätzt

Das Hohenloher Veterinäramt zur aktuellen Lage: "Da sich im Hohenlohekreis keine größeren Gewässer befinden, auf denen sich aus dem Norden hereinziehende Wasservögel niederlassen, ist hier eher von einem geringen Risiko des Eintrags in Hausgeflügelbestände durch Wildvögel auszugehen." Ende November 2021 wurde in Baden-Württemberg bei vier verendeten Schwänen, die an einem Gewässer bei Donaueschingen gefunden wurden, die Geflügelpest festgestellt. Das Risiko von weiteren Seucheneinträgen über Wildvögel in Nutzgeflügelhaltungen, Hobbyhaltungen und zoologische Einrichtungen in Deutschland wird vom Friedrich-Löffler-Institut als hoch eingestuft.


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Veterinärämter und Verbände informieren Geflügelhalter über präventive Maßnahmen, um einen Eintrag der Tierseuche in die Ställe zu verhindern. Hierzu zählen beispielsweise das Wechseln der Kleidung und der Stiefel, Desinfektion der Stiefel, Fernhalten von Wildvögeln, Beschränkung des Zugangs zum Stall für fremde Personen, Einrichtung von Hygieneschleusen.

Schweinepest und Jagd - wie das zusammenpasst

Auch in Sachen Afrikanische Schweinepest (ASP) bleiben die Behörden wachsam. Verbreitet wird die Tierseuche unter anderem über Wildschweine. Deshalb sind die Jäger weiterhin angehalten, sie intensiv zu bejagen, bestätigt Kreisjägermeister Edgar Häußer. Die Jägerschaft sei in engem Kontakt mit dem Veterinäramt. Im kommenden Jahr werde eine Übung abgehalten, die den Fund eines mutmaßlich infizierten Wildschweins simuliert.

Als vorbeugende Maßnahme wurden Ende 2019/Anfang 2020 im Landkreis Heilbronn neun neu erbaute Wildverwahrstellen (WVS) zur unschädlichen Beseitigung von Fallwild, Tierkörpern und Tierkörperteilen von Wildschweinen in Betrieb genommen. Die WVS haben sich nach Einschätzung des Veterinäramts bewährt. Sie werden demnach von der Jägerschaft gut angenommen und bringen einen großen Gewinn an Sicherheit.

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