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Viele Fragen zur geplanten Klärschlamm-Verbrennung

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Die EnBW lud zur einer Bürgerinformation zur Klärschlammverbrennung beim Kohlekraftwerk Walheim. Dabei Beschäftigten die Teilnehmer vor allem drei Themen.

Das Kohlekraftwerk Walheim wird nur noch als Reserve bereitgehalten. Hier will die EnBW künftig Klärschlamm verfeuern.
Foto: Archiv/Veigel
Das Kohlekraftwerk Walheim wird nur noch als Reserve bereitgehalten. Hier will die EnBW künftig Klärschlamm verfeuern. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Zwei Stunden hatten die Veranstalter angesetzt, und diese wurden auch voll ausgeschöpft. Denn Fragen gab es reichlich zur geplanten Klärschlamm-Verbrennung der EnBW auf dem Gelände des Kohlekraftwerks Walheim. Wie berichtet, plant der Konzern, ab 2023 den Standort entsprechend umzubauen. Von 2025 an sollen dort jährlich etwa 180 000 Tonnen Schlamm angeliefert werden, was 50 000 Tonnen Trockensubstanz entspricht. Details zu dem Projekt stellten Vertreter des Unternehmens jetzt in einer virtuellen Infoveranstaltung vor.

Warum ausgerechnet hier?

Zugeschaltet hatten sich vor allem Anwohner aus den umliegenden Gemeinden. Die meisten Fragen galten Themen wie Lastwagenverkehr, Geruchsbelästigung oder möglichen Wertverlusten der Immobilien. Dass sich die EnBW ausgerechnet für Walheim entschieden habe - infrage kamen noch zwei andere Standorte, berichtete Gesamt-Projektleiter Andreas Pick -, liege an der günstigen Infrastruktur und dem vorhandenen Platz.

Zum einen könnten zwei Drittel des Verkehrs über die A 81 abgewickelt werden, der Abtransport von Aschen sei auch per Bahn oder Schiff möglich. Außerdem könne das 100 Meter lange und 30 Meter hohe Gebäude auf dem Kohlelager gebaut werden, da das Kraftwerk ohnehin nur noch in Reserve gehalten wird - da reiche auch ein kleineres Kohlelager aus. Wie lange Walheim noch am Netz ist, steht zwar noch nicht fest. Bis 2023 läuft die erste Frist. "Wir gehen allenfalls von einer kurzen Verlängerung aus."

Phosphor-Rückgewinnung ist noch nicht gesichert

80 Millionen Euro will die EnBW in das Projekt investieren. Der neue Schornstein werde nur 56 Meter hoch - der Kamin des Kohlekraftwerks erreicht 150 Meter. Von den derzeit 55 Mitarbeitern können etwa 25 übernommen werden, sagte Betriebsleiter Jürgen Weigelt. Ob vor Ort auch eine Phosphor-Gewinnungsanlage gebaut wird, ist hingegen noch offen. Der Gesetzgeber fordert dies zwar von 2029 an ein, jedoch gibt es noch keine ausgereifte Technologie.

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