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Viele Detailfragen zu den Heilbronner Kraftwerksplänen

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Die Stadt Heilbronn und die EnBW hatten zu einer virtuellen Bürgerinformation zum Gasturbinen-Projekt eingeladen. Und die Teilnehmer hatten eine Menge Fragen - vor allem zu einem Thema.

Der Kühlturm wird in Betrieb bleiben − aber statt des Kohlekraftwerks soll künftig ein Gaskraftwerk den Strom für Heilbronn liefern.
Foto: Archiv/Sawatzki
Der Kühlturm wird in Betrieb bleiben − aber statt des Kohlekraftwerks soll künftig ein Gaskraftwerk den Strom für Heilbronn liefern. Foto: Archiv/Sawatzki  Foto: Sawatzki

Riesig war das Interesse nicht gerade - wenn man die Zahl der Teilnehmer ansetzt. Gerade mal 40 zeigte der kleine Zähler an, Referenten und Organisatoren mitgerechnet. Doch diejenigen, die sich aus den Kreisen des Gemeinderats, der Umweltorganisationen und als interessierte Bürger eingewählt hatten, hatten dennoch viele Fragen. So viele, dass die vorgesehene Dauer der Bürgerinformationen zum geplanten Gaskraftwerk Heilbronn etwas überzogen wurde.

Als nächstes werden Gutachten eingeholt

Klar wurde jedenfalls: Mit dieser Online-Veranstaltung und den noch bis 3. November im Rathaus und im Internet für alle einsehbaren Planunterlagen ist der erste Schritt im Verlauf des Vorhabens abgeschlossen. "Wir sind noch ganz am Anfang des Bebauungsplanverfahrens", erläuterte Christoph Rundel, Leiter der Planungsabteilung im Planungs- und Baurechtsamt der Stadt Heilbronn. Nun würden Untersuchungen und Gutachten zu den verschiedenen Fragestellungen des Gaskraftprojekts eingeholt. Erst in etwa einem Jahr werde dann der Entwurfsbeschluss dem Gemeinderat vorgelegt. Auch darauf folgt dann eine öffentliche Auslegung der Unterlagen - in der Regel für 44 Tage, sagte der Abteilungsleiter. Mit dem Satzungsbeschluss, dem entscheidenden Schritt, damit die EnBW auch bauen darf, sei dann im zweiten Quartal 2023 zu rechnen.

 


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"Ein Vorhaben im Interesse der Stadt"

"Es ist ein Vorhaben, das auch im Interesse der Stadt ist", sagte Rundel. Aus deren Sicht bedeute die Umstellung von Steinkohle auf Erdgas bereits eine deutliche CO2-Einsparung - egal, ob Erdgas oder grünes Gas oder Wasserstoff verbrannt werden. Ebenso wichtig: "Die Versorgung Heilbronns mit Strom und Wärme ist weiter gewährleistet bei einer deutlichen Reduzierung von Luftschadstoffen." Rundel kündigte an: "Wir werden nachweisen lassen, dass das nicht nur Behauptungen sind."

Wo soll der Wasserstoff herkommen?

Viele Fragen drehten sich anschließend um das Thema Wasserstoff. Denn Fernziel der EnBW ist, vom Erdgas auf Wasserstoff umzustellen. Teilnehmer wollten wissen, woher der Wasserstoff stammt, ob der Energiekonzern ihn selbst erzeugen möchte und wie es sich da mit dem Heizwert verhält. Auch die Frage der Rentabilität wurde aufgeworfen - bis dahin, dass ein Teilnehmer vorrechnete, dass der Konzern schon alleine über Fördermittel die Kosten für Bau und Betrieb bereits wieder hereinbekomme.

 


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"Wind und Photovoltaik löst die Versorgungsfrage nur zum Teil", warnte Gesamtprojektleiter Andreas Pick. "Wir müssen sicherstellen, dass Wasserstoff kein knappes Gut wird. Die Zeit, die wir durch eine vorübergehende Nutzung von Erdgas schaffen, müssen wir nutzen."

Stadt sucht nach Flächen für erneuerbare Energieerzeugung

Die Stadt Heilbronn arbeitet unterdessen an dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. "Wir sind gerade dabei, Flächen für Windkraft und Photovoltaik zu suchen", berichtete Christoph Rundel.

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