Nach Explosion bei Lidl: Weitere Briefbombe entschärft
Nach der Explosion einer Briefbombe in der Lidl-Deutschland-Verwaltung in der Neckarsulmer Rötelstraße hat die Polizei eine weitere Briefbombe in einem Paketverteilzentrum beim Flughafen München abfangen und entschärfen können.

Die Postsendung, die mit einem Sprengsatz versehen war, sei in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im dortigen Paketverteilzentrum entdeckt worden, teilten die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Donnerstagabend mit. Die Sendung sei an ein Lebensmittelunternehmen in Bayern adressiert gewesen. Weitere Angaben hierzu machten die ermittelnden Behörden hierzu bislang nicht.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, mehr als 100 Polizisten einer am Donnerstag eingerichteten Sonderkommission arbeiten daran. Auch das Polizeipräsidium Heilbronn ist daran beteiligt. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Briefbomben-Explosion bei Lidl mit einem ähnlichen Vorfall in Eppelheim zusammenhängt.
Wie die Heidelberger Staatsanwaltschaft weiter mitteilt, prüften derzeit Spezialisten sämtliche Spuren, die an den Tatorten gefunden wurden. Über die Motive für die Taten lägen bislang noch keine Erkenntnisse vor. Woher der Brief, der am Mittwochnachmittag explodiert war, gekommen war, blieb zunächst offen. Auch die Frage, ob es zuvor eine Bombendrohung gegeben haben könnte, sind nach Angaben der Polizei noch Gegenstand der Ermittlungen.
Verunsicherung nach Briefbomben-Explosion bei Lidl
Indessen gibt es eine allgemeine Verunsicherung bei Unternehmen in Heilbronn. So gab es am Donnerstag drei Fehlalarme mit Mutmaßungen auf Briefbomben, sagt Polizeisprecher Gerald Olma.
Nach Angaben der Polizei rückten auch in diesen Fällen sogenannte Delaborierer an – Fachkräfte für Sprengvorrichtungen. In allen Fällen habe man Entwarnung geben können, sagt der Polizeisprecher weiter. Olma: „Die Verunsicherung ist groß.“
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) hat daher ein Merkblatt herausgegeben, auf dem erklärt wird, wie man sich bei ungewöhnlichen Brief und Paketsendungen verhalten kann. Zudem werden Sicherheitsmaßnahmen erläutert. Sollten Absender, Beschaffenheit oder Zustellungsart der Sendungen verdächtig erscheinen, sollte unverzüglich die Polizei unter 110 verständigt werden, rät das LKA.
Verletzte haben das Krankenhaus verlassen
Bei den Verletzten handelt es sich nach Informationen unserer Redaktion um zwei Männer und eine Frau. Die zwei Männer sollen in der Poststelle der Verwaltung arbeiten. Alle Personen, die bei den Detonationen in Neckarsulm und Eppelheim verletzt worden seien, hätten das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen, so die Behörden.