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Verkehrsverbünde auf Fusionskurs

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Im Öffentlichen Nahverkehr der Region zeichnen sich weitreichende Reformen ab. Nach Stimme.de-Informationen steuern Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV) und Kreisverkehr Schwäbisch Hall auf eine Fusion zu. Bis Jahresende sollen zudem Ideen für eine HNV-Tarifreform vorliegen.

Ein ÖPNV-Tarif zwischen Crailsheim und Eppingen, ein Verbund für die Stadt Heilbronn sowie die Kreise Heilbronn, Hohenlohe und Schwäbisch Hall: Das könnte Realität werden.

Wie Vertreter beider Verbünde bestätigten, spielt ein Schweizer Fachbüro im gemeinsamen Auftrag Möglichkeiten für eine Tarifreform durch. Der Zusammenschluss ist dabei eine Option, erklärt HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross. "Wir arbeiten jetzt schon intensiv zusammen", verweist er darauf, dass sich die Verbundgebiete an den Rändern überschneiden.

VCD: Viel zu viele Verbünde im Land

Derzeit zerfällt Baden-Württemberg in 22 Verkehrsverbünde, von denen manche wie im Fall von Schwäbisch Hall nur einen Landkreis abdecken. Das seien deutlich zu viele, um schlagkräftig Entwicklungen wie E-Ticketing voranzutreiben, moniert Matthias Lieb. "Die Verbünde kümmern sich mehr um die eigene Verwaltung als um den Fahrgast", kritisiert der Landesvorsitzende des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Er hält fünf Verbünde im Land für ausreichend.

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Im Januar wird der Verbund des Kreises Göppingen in den Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) integriert. Die Hälfte der durch diese Fusion entstehenden Kosten trägt im ersten Jahr das Land, das darauf drängt, die Zahl der Verbünde zu reduzieren und das Zonendickicht zu lichten. Man setze "starke Förderanreize, mutige Reformen umzusetzen", heißt es auf Nachfrage aus dem Stuttgarter Verkehrsministerium.

HNV und Kreisverkehr Schwäbisch Hall könnten die nächsten sein, auch wenn HNV-Chef Gross klar macht, dass der Zusammenschluss keinesfalls zum Jahresanfang greifen wird. Parallel zu den Fusionsszenarien lassen beide Verbünde prüfen, wie sie ihre kleinteilige Zonenstruktur übersichtlicher und für den Kunden günstiger gestalten können. Im HNV-Kernland gibt es mehr als 80 Tarifwaben. Im Haller Kreisverkehr sind es sogar an die 100, die laut Geschäftsführerin Ingrid Kühnel auf ein Drittel zusammengestrichen werden sollen.

Langfristig müssten Stadt und Kreise mehr bezahlen

Wie umfangreich die Reform im HNV-Gebiet ausfällt, ist offen. Als Vorbild gilt der Stuttgarter VVS, der sein Tarifsystem auf nur noch fünf Ringe reduziert hat. Das brachte vor der Corona-Krise durch günstigere Preise Fahrgastzuwächse von rund fünf Prozent. An den Mehrkosten beteiligt sich das Land auch hier mit einer Anschubfinanzierung. Langfristig müssten in der Region Heilbronn wohl Stadtkreis und Landkreise das Defizit tragen. Von Stadt und Landkreis Heilbronn gab es zunächst keine Stellungnahme. Wegen der Corona-Krise ist der HNV zuletzt tief in die roten Zahlen gefahren. Die Mindereinnahmen 2020 dürfte nach Stimme-Informationen bei mehr als vier Millionen Euro liegen.

 


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